Wenn man seine Matratze wechselt, kann es schnell passieren, dass die neue einem nach einiger Zeit zu weich erscheint. Dass dies häufig erst im Laufe der Zeit so ist, liegt daran, dass sich Matratzen dem Körper des Schlafenden anpassen und weicher werden.
Zudem kann man sich auf den Härtegrad, mit dem die Matratze bezeichnet ist, nicht verlassen, da Härtegrade nicht genormt sind. In diesem Artikel klären wir, wie du objektiv erkennen kannst, ob deine Matratze zu weich ist und was du dagegen tun kannst.
Eine Matratze ist zu weich, wenn der Körper an einer oder mehreren Stellen zu tief in diese einsinkt und der durch die Wirbelsäule nicht mehr in einer natürlichen Position ist. Hängt der Rücken aufgrund einer zu weichen Matratze durch, können Verspannungen, Schmerzen und Schlaflosigkeit die Folge sein.
Wann eine Matratze zu weich ist, hängt vor allem vom Körpergewicht, der Körperform, der Körpergröße und der Schlafposition ab. Je mehr Körpergewicht auf wenig Körpergröße kommt, desto härter muss die Matratze sein. Je breiter Schultern und Hüfte sind, desto mehr muss die Matratze an diesen Stellen nachgeben, damit man ergonomisch liegt.
Wenn man zu weich schläft, werden aufgrund der suboptimalen Körperhaltung Muskeln überdehnt und die Bandscheiben belastet. Die Folgen davon sind körperliche Beschwerden. Auch Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit und Muskelkrämpfe können Anzeichen einer zu weichen Matratze sein.
Wenn man über längere Zeit zu weich schläft, können dadurch gesundheitliche Probleme entstehen. Aus diesem Grund sollte man zeitnah dafür sorgen, dass die Matratze entweder härter wird oder man sie austauscht.
An diesen Symptomen merkt man, dass die Matratze zu weich ist:
Durch über längere Zeit eingenomme Fehlhaltungen kommt es zur Überdehnung und Verspannung von Muskeln. Da die Symptome einer zu weichen Matratze den Symptomen einer zu harten Matratze gleichen, sollte zunächst festgestellt werden, ob man eher durch hängt oder zu hoch auf der Matratze aufliegt.
Zu den weiteren Möglichkeiten, die für die Verspannungen verantwortlich sein können, gehört eine suboptimale Schlafposition. Gerade Bauchschläfer haben häufig mit Verspannungen im Nackenbereich zu kämpfen.
Das liegt daran, dass der Kopf immer zu einer Seite gedreht und damit der Nacken überdehnt wird. Bei Bauchschläfern kommt es auch häufig zu einem Hohlkreuz, obwohl der Härtegrad angeblich zum Gewicht passt. Bauchschläfer benötigen aus diesem Grund eine tendenziell etwas härtere Matratze, um das Hohlkreuz zu vermeiden.
Die wichtige Information, die man sich aus diesem Beispiel merken sollte, ist, dass nicht allein eine weiche Matratze für Verspannungen verantwortlich sein kann und man noch auf andere Indizien achten sollte, die diesen Verdacht erhärten.
Rückenschmerzen im oberen und unteren Rücken gehören zu den häufigsten Symptomen bei einer zu harten oder zu weichen Matratze. Sobald die Wirbelsäule sich im Liegen nicht in ihrer natürlichen Form befindet, kommt es zu einer Reihe von Fehlhaltungen. Die aus diesem Grund erhärtenden Muskeln beginnen häufig schon nach kurzer Zeit zu schmerzen.
Typisch sind Rückenschmerzen in der Nacht und am Morgen nach dem Aufwachen. Ignoriert man diese Situation, können die Rückenschmerzen sich verschlimmern, länger andauern und sich unter Umständen sogar zu ernsthafteren gesundheitlichen Problemen entwickeln.
Einschlafprobleme und Schlafprobleme im Allgemeinen sind ein häufiges Anzeichen einer zu weichen Matratze, weil man instinktiv versucht, eine gute Schlafposition einzunehmen, da im Liegen bereits nach kurzer Zeit Symptome auftreten. Das ständige Umdrehen und Herumwälzen führt dazu, dass man nur schlecht zur Ruhe kommt.
Unsere Empfehlung lautet daher, bei Einschlafproblemen ebenfalls zu überprüfen, was die Ursache dafür ist. Treten die Einschlafprobleme und generell Beschwerden in der Anfangsphase nach dem Kauf einer Matratze auf, ist dies übrigens völlig normal.
Der Körper benötigt zwei bis sechs Wochen Zeit, um sich an die neue Liegeunterlage im Bett zu gewöhnen. Nach dieser Eingewöhnungszeit müssen allerdings alle Beschwerden verschwinden und ein guter Schlaf gegeben sein.
Schlafstörungen und Schlaflosigkeit sind sozusagen die Fortsetzung dessen, was man bereits beim Einschlafen erlebt. Wenn man dann endlich eingeschlafen ist, versucht man weiterhin automatisch, eine gute Liegeposition einzunehmen. Da dies auf einer zu weichen Matratze nicht möglich ist, ist der Schlaf sehr unruhig.
Betroffene berichten auch davon, nachts schweißgebadet aufzuwachen. Dass eine weiche Matratzen zu einer zu starken Wärmeentwicklung führen kann, hängt damit zusammen, dass man zu tief einsinkt. Dadurch ist man auch an den Seiten mehr von seiner Matratze umgeben und es kann zu einem Wärmestau kommen.
Die Folgen von schlechtem Einschlafen, Schlafproblemen, Verspannungen und Schmerzen sind konsequenterweise ein gerädertes Gefühl am Morgen und eine teilweise über den ganzen Tag anhaltende Müdigkeit. Häufig gesellen sich zu den genannten Symptomen dann auch noch Kopfschmerzen.
Dass dies kein erstrebenswerter Dauerzustand ist, dürfte für jeden auf der Hand liegen. Aus diesem Grund geben wir dir im nächsten Abschnitt einen Überblick darüber, was man tun kann, wenn die Matratze zu weich ist.
Diese Maßnahmen kannst du ergreifen, wenn die Matratze zu weich ist:
Wenn die Matratze nicht einfach zu weich ist, sondern bereits Liegekuhlen aufweist, kann der Körper nicht mehr gut auf ihr liegen. Kuhlen in der Matratze können entstehen, wenn das Material aufgrund eines niedrigen Raumgewichts teilweise schon nach wenigen Monaten nicht mehr in der Lage ist, nach der Belastung durch Gewicht wieder in seine ursprüngliche Form zurückzukehren.
Kuhlen lassen sich bei Matratzen nur notdürftig ausbessern, indem man sie umdreht und unter der Kuhle Decken und Handtücher unterlegt. Dies ist allerdings nicht mehr als eine Notlösung. Eine optimale Liegeposition kann nur durch eine intakte und voll funktionsfähige Matratze hergestellt werden. Aus diesem Grund sollten Matratzen mit Liegekuhlen zeitnah ausgetauscht werden.
Die meisten Lattenroste, die man im Handel kaufen kann, sind verstellbar. Ein verstellbarer Lattenrost hat an den Latten Schieberegler, mit denen man die Härte des Lattenrostes an der entsprechenden Stelle verändern kann. Je weiter außen die Schieberegler sind, desto härter ist der Lattenrost.
Natürlich kann man mit einem Lattenrost nicht die Härte der Matratze beeinflussen. Allerdings kann es sein, dass man gar nicht wegen der Matratze durchhängt, sondern aufgrund eines zu weich eingestellten Lattenrostes. Sollte dies die eigentliche Ursache für die beschriebenen Symptome sein, lässt sich das einfach dadurch beheben, dass die Schieberegler weiter nach außen geschoben werden.
Viele Matratzen werden zusammen mit einem Topper verwendet. Der Topper ist eine Matratzenauflage, die die Matratze vor Staub, Milben und Feuchtigkeit zum größten Teil schützt und dadurch ihre Lebensdauer verlängert. Zusätzlich sorgt ein Topper für ein noch bequemeres Liegegefühl.
Durch einen harten Topper lässt sich die Gesamthärte des Schlafsystems beeinflussen. Topper haben dieselben Härtegrade wie Matratzen auch, von H1 bis H5. Der Gesamthärtegerad von Topper und Matratze zusammen lässt sich mit folgender einfache Formel berechnen:
(Härtegrad der Matratze + Härtegrad des Toppers) / 2.
Manche hochwertige Kaltschaummatratzen verfügen über zwei Liegeseiten mit unterschiedlichen Härtegraden. Wenn du auch eine solche Matratze hast, kann es aus diesem Grund bereits ausreichen, die Matratze einfach zu wenden und die härtere Liegeseite zu testen.
Weiche Matratzen auszutauschen, ist die effektivste Möglichkeit, um gegen die Schlafprobleme vorzugehen. Besonders wenn die beschriebenen Maßnahmen nicht in absehbarer Zeit zum Erfolg geführt haben, sollte diese Option in Betracht gezogen werden.
Denn dauerhaft auf einer Matratze mit zu geringem Härtegrad zu liegen, ist angesichts der beschriebenen Symptome ja keine Option. Wenn man sich für den Matratzenkauf entscheidet, ist unsere Empfehlung darauf zu achten, dass der Händler bzw. Verkäufer einem zumindest eine sechswöchige Testphase einräumt, in der man die Matratze jederzeit zurückbringen kann.
Da der Körper ja zwei bis sechs Wochen benötigt, um sich an die neue Matratze zu gewöhnen, ist diese Eingewöhnungsphase essenziell, um überhaupt feststellen zu können, ob die Matratze optimal zum eigenen Körper passt.
Auch wenn sich der Härtegrad einer Matratze meist nicht ändern lässt, gibt es doch Möglichkeiten, eine zu weiche Matratze härter zu machen. Mehr zu diesem Thema erfährst du hier:
Matratze härter machen - 9 Tipps & Tricks
Eine zu weiche Matratze sollte ausgetauscht werden, wenn eine härtere Einstellung von Lattenrost und Topper nicht dazu führt, dass die Schlafprobleme verschwinden. Wenn Schmerzen weiterhin vorhanden sind, sollte die weiche Matratze gewechselt werden, damit dies nicht zum Dauerzustand wird.
Sowohl eine zu harte als auch eine zu weiche Matratze ist schlecht für den eigenen Körper, da keine ergonomische Liegeposition eingenommen werden kann. Aus diesem Grund sollte man sich von beiden Varianten fernhalten.
An welchen Anzeichen du eine zu harte Matratze erkennst erfährst du hier:
Matratze zu hart: 11 Symptome & Was du dagegen tun kannst!
Mit diesen Tipps kannst du präventiv verhindern, dich beim Kauf einer Matratze für eine zu weiche Variante zu entscheiden:
Der Härtegrad sollte zu deiner Körpergröße und deinem Gewicht passen. Da Härtegrade und Zonen nicht genormt sind, ersetzt die korrekte Wahl von beidem nicht ein ausgiebiges probeliegen.
Wenn du Rückenschläfer oder Seitenschläfer bist, lautet unsere Empfehlung, dich ungefähr im Bereich der empfohlenen Härtegrade und Zonen zu bewegen. Nur wenn du Bauchschläfer bist solltest du generell eine etwas härtere Matratze verwenden, da es bei einer Weichen schnell zum Hohlkreuz kommen kann.
Bereits im Matratzengeschäft lässt sich die Liegeposition von außen betrachtet gut überprüfen. Wenn du auf der Seite liegst, sollte die Wirbelsäule seitlich betrachtet wie eine gerade Linie aussehen. Wenn du auf dem Rücken liegst, sollte sie ihre natürliche S-Form einnehmen können. Dazu ist es notwendig, dass das Becken ausreichend tief einsinken kann und der Rücken gut gestützt wird.
Wenn du mit deinem Partner oder deiner Partnerin auf einer Matratze schlafen möchtest, empfehlen wir, eine zu wählen, die über 2 Hälften mit unterschiedlichen Liegeeigenschaften und Härtegraden verfügt. So ist gewährleistet, dass beide Personen gut liegen und dennoch keine störende Ritze in der Mitte entsteht.
Mehr zu dem Thema, wann eine weiche Matratze für dich geeignet ist, erfährst du hier:
Weiche Matratze - Sind weiche Matratzen empfehlenswert?
Das waren unsere Tipps und Tricks zur Frage, was du tun kannst, wenn die Matratze zu weich ist. Nun hast du alle wichtigen Informationen, die du benötigst, um bei zu weichen Matratzen sinnvoll handeln zu können, sodass Verspannungen und Schmerzen hoffentlich bald der Vergangenheit angehören!