Wer unangenehm hart schläft und bei wem auf Grund des hohen Härtegrades vielleicht sogar Symptome wie Verspannungen und Schmerzen auftreten, möchte häufig seine Matratze weicher machen. Wie man Matratzen weicher machen kann und an welchen Symptomen man erkennt, dass die Matratze weicher sein sollte, erfährst du in diesem Ratgeber!
In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Matratze weicher machen kannst, um besser auf ihr liegen zu können.
Man kann eine Matratze weicher machen, indem man einen weichen Topper verwendet oder den Lattenrost anders einstellt. Der Härtegrad der Kombination aus Matratze und Topper errechnet sich folgendermaßen: (Härtegrad der Matratze + Härtegrad des Toppers) / 2.
Hier ein Überblick über die verschiedenen Methoden, mit denen sich Matratzen weicher machen lassen:
Man kann mit einem Topper die Matratze weicher machen, wenn der Topper einen deutlich niedrigeren Härtegrad als die Matratze und eine Höhe von mindestens 5 cm hat. Je höher Matratzentopper sind, desto größeren Einfluss haben sie auf die Liegeeigenschaften des gesamten Schlafsystems.
Um eine Matratze weicher zu machen, eignen sich besonders gut weiche Topper aus Kaltschaum oder Naturlatex. Bei beiden Topper Arten sollte man auf ein hohes Raumgewicht achten, da dies häufig ein Zeichen für eine lange Haltbarkeit ist und verhindert, dass sich frühzeitig Liegekuhlen bilden.
Da es Kaltschaumtopper in allen Härtegraden gibt, kann man hier gut ein Modell mit dem Härtegrad H2 finden. Die Härtegrade H1 und H2 sind besonders weich. Welchen Härtegrad man wählen sollte, kann man anhand von Körpergewicht und Körpergröße berechnen. Wie das geht, erfährst du in unserem Artikel zum Matratzen Härtegrad.
Den zu harten Härtegrad einer Matratze mit einem Topper auszugleichen ist attraktiv, weil Topper meist deutlich günstiger als Matratzen sind. Um das Liegegefühl nur etwas weicher zu machen, sind Matratzentopper hervorragend geeignet. Ist die Matratze allerdings viel zu hart, ist vermutlich ein Austausch notwendig.
Wenn man eine Matratze mit einem Topper weicher macht, sollte man auch auf die Liegezonen des Toppers achten, sie sollten zur Matratze passen. Darüber hinaus sollte er mit einem abnehmbaren und waschbaren Bezug ausgestattet sein, der sich in der Waschmaschine reinigen lässt. Tut man dies in gleichbleibenden Abständen, sorgt man für eine gute Hygiene im Bett, da Milben und Schweiß regelmäßig entfernt werden.
Die meisten Lattenroste sind heutzutage verstellbar. Meistens sind sie mit Schiebereglern ausgestattet, die entlang der Latten nach außen oder innen geschoben werden können. Auf diese Weise lässt sich der Lattenrost dort besonders weich einstellen, wo die Matratze nicht weich genug ist.
Wenn die Matratze zu hart ist, sollte vor allen Dingen im Bereich der Hüfte und der Schulter eine weiche Einstellung beim Lattenrost gewählt werden, da diese beiden Körperpartien besonders tief in die Matratze einsinken müssen.
Wie erfolgreich diese Methode ist, hängt von der Matratze und dem Lattenrost ab. Bei einer hohen Matratze hat eine Veränderung der Einstellung des Lattenrostes nur eine geringe Ausirkung auf die Liegeeigenschaften.
Bei einer niedrigen Matratze macht die Einstellung des Lattenrostes allerdings viel aus. Wenn du eine niedrige Matratze, aber keinen verstellbaren Lattenrost besitzt, empfehlen wir dir den Kauf eines solchen, da sich dadurch die Liegeposition im Bett häufig merkbar verbessern lässt.
Was du noch tun kannst, wenn deine Matratze zu hart ist, erfährst du hier:
Matratze zu hart: 11 Symptome & Was du dagegen tun kannst!
Den Härtegrad einer Matratze weicher zu machen, indem man Gewichte auflegt, ist nicht empfehlenswert. Schwere Gewichte, die dazu führen, dass eine Matratze weicher wird, liegen die Matratze praktisch durch.
Die innere Struktur kann beschädigt werden. Häufig kommt es zur Bildung von Liegekuhlen, wenn man schwere Gewichte über längere Zeit auf die Matratze legt, um sie weicher zu machen. Matratzen mit Liegekuhlen sollten allerdings nicht weiter verwendet werden, da meist die Einnahme einer ergonomischen Liegeposition dann nicht mehr möglich ist.
Um eine Schaumstoffmatratze weicher zu machen, kann man ihre Oberfläche mit einem Teppichmesser in Form von gleichmäßig großen Quadrate einschneiden. Die Schnitte sollten nur wenige Zentimeter tief sein, um die innere Struktur nicht zu beschädigen.
Diese Methode kann nur bei einfachen und günstigen Matratzen empfohlen werden, die komplett aus einem Schaumstoff ohne eingearbeitete Schichten bestehen, da es durchaus passieren kann, dass die Matratze irreparabel beschädigt wird.
Manche Matratzen kann man weicher machen, indem man sie umdreht, wenn sie über zwei Seiten mit unterschiedlichen Liegeeigenschaften verfügen. Gerade bei dicken Matratzen findet man häufig Modelle, auf denen die eine Seite weicher ist als die andere.
Warme Temperaturen können bei bestimmten Matratzen helfen, sie weicher zu machen, wenn sie aus einem Material bestehen, das auf Wärme reagiert. Vor allem Viscoschaummatratzen verändern ihren Härtegrad und werden weicher, wenn sie wärmer werden.
Da der Viscoschaum auf Wärme reagiert, bezeichnet man ihn auch als thermoelastischen Schaumstoff. Die meisten Matratzenarten reagieren allerdings nur in sehr geringem Maße auf Temperaturunterschiede, weshalb sich die Matratzen durch eine wärmere Raumtemperatur meist nicht weicher machen lassen.
Auch die in Deutschland mit am beliebtesten Matratzenarten, die Kaltschaummatratzen und die Federkernmatratzen, reagieren hinsichtlich ihres Härtegrades nur in geringem Maße auf eine Veränderung der Temperatur.
Man kann ein Boxspringbett weicher machen, indem man den Matratzentopper oder die Boxspringmatratze austauscht. Da die Komponenten in einem Boxspringbett aufeinander abgestimmt sind, sollte man darauf achten, dass die anderen Eigenschaften des neuen Teils zum Rest des Boxspringbettes passen.
Wenn der Topper des Boxspringbettes zu hart ist, sollte man nicht einfach direkt auf der Matratze schlafen. Denn neben der Verbesserung der Liegeeigenschaften kommt einem Matratzentopper noch eine weitere wichtige Funktion zu: er schützt die Matratze vor Verschmutzungen, Schweiß, Staub und Milben.
Gerade wenn die Boxspringmatratze nicht über einen abnehmbaren Matratzenbezug verfügt, ist es wichtig, einen Topper zu verwenden. Die gerade für Allergiker so wichtige Hygiene im Bett ist sonst über längere Zeit nur schwierig aufrechtzuerhalten.
Auch wenn eine Babymatratze recht hart erscheinen mag, sollte sie auf keinen Fall weicher gemacht werden. Um Babys die Atmung zu erleichtern, dürfen sie nicht tief in die Matratze einsinken.
Es sollte unbedingt vermieden werden, dass das Baby im Schlaf zu viel Kohlendioxid einatmet, da dies sehr gefährlich werden kann und im Verdacht steht, einer der Risikofaktoren von plötzlichem Kindstod zu sein.
Rückenschmerzen, Schulterschmerzen und Hüftschmerzen sind typische Symptome dafür, dass eine Matratze nicht weich genug ist. Das liegt daran, dass diese Körperteile bei einer zu harten Matratze häufig nicht weit genug einsinken können und die Wirbelsäule eine Fehlhaltung im Liegen einnimmt.
Hier typische Symptome im Überblick, die Anzeichen dafür sein können, dass die Matratze nicht weich genug ist:
Verspannungen entstehen häufig auf der Matratze, wenn Muskeln über längere Zeit eine Fehlhaltung einnehmen. Meist geschieht dies, weil der Körper zu weit oder nicht weit genug in die Matratze einsinken kann. Um Verspannungen zu vermeiden, sollte eine Matratze gerade weich genug sein, dass alle Körperpartien ergonomisch gelagert werden.
Nackenschmerzen können entstehen, wenn die Matratze nicht weich genug ist, weil dann Kopf und Schultern nicht weit genug in die Matratze einsinken. Es kommt zu einer Fehlhaltung der Halswirbelsäule, die meist die Ursache für die Nackenschmerzen auf der Matratze ist.
Schulterschmerzen machen sich bei einer Matratze, die nicht weich genug ist, vor allen Dingen in der Seitenlage bemerkbar. Das liegt daran, dass die Schulter, auf der man liegt, in Seitenlage besonders tief in die Matratze einsinken können muss, damit die Wirbelsäule eine natürliche Position einnehmen kann. Sinken die Schultern nicht weit genug ein, benötigt man eine Matratze oder einen Matratzentopper, der weicher ist.
Bei Seitenschläfern entstehen Rückenschmerzen auf einer Matratze, die nicht weich genug ist meist, weil das Becken und die Schulter, auf der die Person liegt, nicht weit genug einsinken und die Brustwirbelsäule sowie die Lendenwirbelsäule keine ergonomische Position einnehmen können.
Ein klares Zeichen für Rückenschläfer, dass die Matratze weicher sein sollte, ist, wenn das Becken nicht weit genug einsinkt und die Wirbelsäule in der Rückenlage nicht ihre natürliche S-Form einnehmen kann.
Da sich bei einer suboptimalen Liegeposition häufig der ganze Rücken in einer Fehlhaltung befindet, können im gesamten Rückenbereich Verspannungen und Schmerzen auftreten.
Wenn die Matratze nicht weich genug ist, singt die Hüfte nicht weit genug in die Matratze. Es können unerwünschte Druckpunkte und Fehlhaltungen von Muskeln entstehen, die die Ursache für die Hüftschmerzen sein können.
Wenn Taubheitsgefühle im Liegen auf der Matratze auftreten, liegt das meist daran, dass zu viel Druck auf einzelne Körperteile ausgeübt wurde, der an dieser Stelle nicht ausgeübt werden sollte. Ist eine Matratze nicht weich genug, wird das Körpergewicht nicht optimal auf die Matratze übertragen. An einzelnen Stellen wirkt mehr Druck, Taubheitsgefühle können entstehen.
Ein durch die Matratze ausgeübter zu hoher Druck an einzelnen Körperstellen kann auch für Durchblutungsstörungen verantwortlich sein. Wenn man auf der eigenen Matratze in den favorisierten Schlafpositionen keine ergonomische Liegeposition einnehmen kann, weil die Matratze nicht weich genug ist, sollte man zu einem weicheren Modell wechseln oder eine der anderen Maßnahmen durchführen, die wir bereits vorgestellt haben.
War die Matratze Auslöser für die Durchblutungsstörungen, lassen sie sich auf diese Weise häufig verbessern.
Schlafstörungen entstehen häufig, weil der Körper im Schlaf permanent versucht, eine gute Liegeposition einzunehmen, dies aber nicht möglich ist. Sollte die Matratze angesichts des eigenen Körpergewichts unter Körpergröße eigentlich weicher sein, können Schlafstörungen zu den Folgen gehören.
Zusammenfassend: Die Einnahme einer ergonomischen Liegeposition ist meistens empfehlenswert.
Ergonomisch gut ist die Liegeposition in Rückenlage, wenn die Wirbelsäule ihre natürliche S-Form einnehmen kann. Dafür ist es notwendig, dass die Matratze im Bereich des Beckens ausreichend nachgibt und der gesamte Rücken gestützt wird.
In Seitenlage erkennt man die ergonomische Liegeposition daran, dass die Wirbelsäule eine gerade Linie bildet. Wenn man Matratzen im Matratzengeschäft Probe liegt, lässt sich schon vor Ort überprüfen, ob die Liegeposition ergonomisch ist.
Dies ersetzt das zwei- bis sechswöchige Probeschlafen allerdings nicht, da Matratzen im Geschäft sich von einer neuen und noch nicht eingelegenen Matratze deutlich unterscheiden können. Zudem benötigt der Körper diese Eingewöhnungsphase, in der Beschwerden völlig normal sind, auch wenn die Matratze eigentlich gut für einen geeignet ist. Treten nach sechs Wochen noch immer Probleme auf der neuen Matratze auf, sollte eine anderes Modell gewählt werden.
Wann eine weiche Matratze für dich geeignet ist, erfährst du hier:
Weiche Matratze - Sind weiche Matratzen empfehlenswert?
Üblicherweise dauert es 4 - 6 Wochen, bis eine Matratze weicher wird, weil sie dann eingelegen ist. Dazu kommt, dass sich Matratzen zunächst an ihre Umgebung gewöhnen und sich das Material aufgrund der Temperatur im Schlafzimmer, der Luftfeuchtigkeit und der Belastung etwas verändert.
Wie lange es dauert, bis eine Matratze tatsächlich eingelegen ist, hängt von ihrem Material und davon ab, wie regelmäßig man sie benutzt.
Alle empfehlenswerten Methoden, die wir vorgestellt haben, machen eine Matratze nicht im Laufe der Zeit weicher, sondern sofort. Wenn man eine harte Matratze durch das Auflegen von Gewichten weicher machen möchte, hängt es vom Gewicht der Gewichte und dem Raumgewicht der Matratze ab, wie schnell sie weicher wird.
Wie bereits angesprochen, empfehlen wir diese Möglichkeit, Matratzen weicher zu machen, nicht.
Wenn die eigene Matratze eigentlich weicher sein sollte, ist die beste Wahl in den meisten Fällen, die Matratze auszutauschen. Diese Möglichkeit ist den Methoden, mit denen man Matratzen weicher machen kann, überlegen, weil bei diesen häufig zwar ein gutes, aber selten ein optimales Liegen möglich ist.
Ist die Matratze so hart, dass sie sich nicht ausreichend weicher machen lässt, führt am Zurückgeben leider kein Weg vorbei. Aus diesem Grund sollte man beim Kauf einer Matratze unbedingt darauf achten, dass der Händler einem eine Rückgabefrist von mindestens sechs Wochen einräumt. Diese Zeit wird für den Test der Liegeeigenschaften in der Praxis meist benötigt.
Ist die Rückgabe der Matratze nicht möglich, weil sie beispielsweise schon länger im eigenen Besitz ist, kann man versuchen sie zu verkaufen. Bei Matratzen gestaltet sich der Verkauf häufig schwierig, weil die meisten Käufer sehr hohe hygienische Standards bei Matratzen ansetzen. Das führt häufig dazu, dass der Verkaufspreis weit unter dem Kaufpreis liegt, zu dem man die Matratze einmal gekauft hat, wenn sich die Matratze nicht in einem perfekten Zustand befindet.
Wann eine harte Matratze für dich geeignet ist, erfährst du hier:
Harte Matratze - Welche Matratzen sind richtig hart? | FS
Wurde die Matratze zurückgegeben, gilt es, sich für eine Weichere zu entscheiden. Dabei sollte man sich nicht alleine an den Werten auf dem Papier orientieren, da Härtegrade nicht genormt sind. Es kann also sein, dass eine andere Matratze mit dem gleichen Härtegrad für dich geeignet ist, obwohl eine andere viel zu hart ist. Auch aus diesem Grund führt an einem selbst durchgeführten Test kein Weg vorbei.
Das waren unsere Tipps zum Thema: Matratze weicher machen. Mit diesen Informationen weißt du nun, wann du versuchen solltest, die Matratze weicher zu machen und welche Möglichkeiten es dabei gibt.