45 % der Menschen in Deutschland gaben bei einer Umfrage im Jahr 2021 an, im Laufe des letzten Jahres mindestens einmal Nackenschmerzen gehabt zu haben. Ursachen für die Schmerzen im Nacken gibt es viele, am häufigsten hängen sie mit einer ungünstigen Körperhaltung am Schreibtisch oder Fehlhaltungen auf der Matratze zusammen.
In diesem Artikel widmen wir uns den Faktoren, die man beachten sollte, wenn man Nackenschmerzen im Liegen auf der Matratze vermeiden möchte.
Bei Nackenschmerzen sind Taschenfederkernmatratzen und Kaltschaummatratzen mit 7 Liegezonen geeignet, wenn der Härtegrad der Matratze zum eigenen Körpergewicht passt. Auch andere Matratzen können geeignet sein, solange die Wirbelsäule im Nackenbereich im Liegen eine natürliche Position einnimmt.
Den Nackenschmerzen gehen häufig Nackenverspannungen voraus. Manchmal sind diese zunächst recht unauffällig, weshalb häufig erst gehandelt wird, wenn aus den Verspannungen Schmerzen geworden sind. Neben Rückenschmerzen, Hüftschmerzen und Kopfschmerzen gehören die Beschwerden im Nacken zu den häufigsten Problemen, die unpassende Matratzen auslösen können.
Eine Kaltschaummatratze ist bei Nackenschmerzen geeignet, weil der Kaltschaum punktelastische Liegeeigenschaften aufweist. Dadurch wird der Nacken im Liegen optimal auf der Matratze gelagert, wenn auch der Härtegrad und die Zonen zum eigenen Körper passen.
Die Punktelastizität ist eine wichtige Eigenschaft einer Matratze, da sie punktgenau auf die Belastung mit Gewicht reagiert. So ermöglicht eine solche Matratze, dass alle Körperpartien gut gelagert werden.
Damit der Nacken in einer natürlichen Position liegen kann und nicht nach oben oder unten gebeugt wird, muss vor allen Dingen die Schulter weit genug einsinken können. Kaltschaummatratzen mit 7 Liegezonen haben deswegen eine weiche Zone im Schulterbereich.
Federkernmatratze ist bei Nackenschmerzen geeignet, wenn ein Taschenfederkern verbaut ist. Bei Taschenfederkernmatratzen sind die Federn oben und unten einzeln im Matratzenkern befestigt, wodurch diese Matratzen punktelastische Liegeeigenschaften haben.
Allerdings sind nicht alle Arten der Federkernmatratze punktelastisch. Eine Matratze mit Bonellfederkern ist flächenelastisch, weil die Federn im Inneren durch Drähte miteinander verbunden sind. Da der Nacken dann schnell eine Fehlhaltung annimmt, ist es empfehlenswert, eine punktelastische Matratze zu wählen.
Eine Gelschaummatratze ist bei Nackenschmerzen prinzipiell gut geeignet, da der Gelschaum besonders punktelastisch ist. Eine solche Matratze bietet ein recht kühles Schlafklima, das durch warme Bettwäsche zum Teil ausgeglichen werden kann.
Wenn man allerdings gerne kühl schläft, sind Gelschaummatratzen sehr empfehlenswert. Beim Kauf sollte man wie bei allen Schaumstoffmatratzen auf ein hohes Raumgewicht achten, damit die Matratze auch lange hält und sich nicht nach absehbarer Zeit Liegekuhlen bilden.
Eine Matratze aus Gelschaum ist genau wie eine Matratze aus Kaltschaum gut für Allergiker geeignet, da beide Milben und Bakterien keinen guten Nährboden bieten.
Viscoschaummatratzen sind bei Nackenschmerzen gut geeignet, da sich der Viscoschaum dem Körper aufgrund seiner geringen Rückstellkraft sehr gut anpassen kann. Eine Viscoschaummatratze hat meist ein sehr hohes Raumgewicht, das für ein warmes Schlafklima sorgt.
Eine Matratze aus Viscoschaum wirkt besonders druckentlastend, weshalb diese Matratzenart bei Rückenschmerzen und gesundheitlichen Problemen wie Bandscheibenvorfällen zurecht beliebt ist.
Eine Naturlatexmatratze ist bei Nackenschmerzen geeignet, wenn der meist geringe Härtegrad von Naturlatex zum eigenen Körpergewicht passt. Dann ist eine solche Matratze hervorragend geeignet, denn Naturlatexmatratzen gelten unter den Matratzen zu den hochwertigsten Modellen.
Diesen Ruf haben sie aufgrund ihrer langen Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren, ihrer guten Luftdurchlässigkeit, ihrer hervorragenden Punktelastizität und ihrem angenehmen ausgeglichenen Schlafklima. Neben Matratzen aus Naturlatex gibt es auch Matratzen aus synthetischem Latex.
Wenn man sich für ein solches Modell entscheidet, sollte man denn noch auf einen hohen Naturlatexanteil achten, da synthetischer Latex nicht besonders luftdurchlässig ist.
Eine harte Matratze kann Nackenschmerzen auslösen, wenn sie für das eigene Körpergewicht und Körpergröße zu hart ist. Das liegt daran, dass der Nacken und die Wirbelsäule bei einer zu harten Matratze im Liegen meist eine Fehlhaltung annehmen, die Verspannungen und Schmerzen auslösen kann.
Eine weiche Matratze ist bei Nackenschmerzen geeignet, wenn der Härtegrad der Matratze zum Körpergewicht und zur Körpergröße passt. Eine zu weiche Matratze kann Schmerzen im Nacken auslösen, weil die Wirbelsäule in der Matratze dann häufig durchhängt.
Man kann also nicht generell sagen, ob es besser ist, wenn eine Matratze hart oder weich ist; Die Matratzenhärte sollte genau wie die Zonen immer zum eigenen Körpergewicht, zur Körpergröße und zur Körperstatur passen.
Nackenschmerzen entstehen auf einer Matratze meist wegen einer Verkrümmung der Wirbelsäule, die durch eine zu harte oder zu weiche Matratze ausgelöst werden kann. Weitere häufige Ursachen für die Schmerzen im Nacken sind körperliche Überlastung und Krankheiten wie Bandscheibenvorfälle.
Hier die einzelnen Auslöser im Überblick:
Nackenschmerzen entstehen bei einem Seitenschläfer meistens, weil die Schulter nicht ausreichend tief in die Matratze einsinken kann. Wenn die Wirbelsäule in Seitenlage keine gerade Linie bildet, führt diese unnatürliche Fehlhaltung häufig zu Verspannungen und Schmerzen.
Nackenschmerzen entstehen bei einem Rückenschläfer häufig, wenn das Kissen zu hoch ist. Ein zu hohes Kopfkissen führt dazu, dass der Kopf zu sehr angehoben und die Halswirbelsäule dadurch nach oben gebeugt wird, was wiederum die Beschwerden auslöst.
Nackenschmerzen entstehen bei einem Bauchschläfer besonders häufig, weil der Kopf in Bauchlage immer in eine Richtung gedreht werden muss. Dadurch werden Muskeln im Nackenbereich überdehnt, wodurch die Verspannungen und Nackenschmerzen ausgelöst werden.
Wenn du Bauchschläfer bist und Beschwerden im Nackenbereich auftreten, ist ein Wechsel der Schlafposition empfehlenswert. Die Bauchlage ist von allen Liegepositionen die ungesündeste, da es auch häufig zu einem Hohlkreuz kommt, wenn die Matratze nicht hart genug ist.
Um Nackenschmerzen zu vermeiden, sollte eine Matratze punktelastisch sein, den richtigen Härtegrad aufweisen, zur Körpergröße passende Zonen besitzen und druckentlastend wirken. Besonders wichtig ist die Punktelastizität, weil flächenelastische Matratzen die Schultern häufig schlecht lagern.
Dadurch, dass das Gewicht über eine Fläche aufgenommen wird, ziehen die Schultern die Matratze nach unten. Dadurch liegt der Nacken nicht mehr optimal auf der Matratze auf und die Wirbelsäule biegt sich nach unten durch.
In den meisten Matratzen werden heutzutage Matratzenzonen verbaut. Was allerdings viel zu wenig beachtet wird, ist, dass diese Zonen zur Körpergröße des Menschen passen müssen, der auf ihr liegt. Sind die Zonen beispielsweise auf eine Körpergröße von 1,80 m ausgelegt, kann ein Mensch mit einer Größe von 1,50 m nicht optimal auf dieser Matratze liegen.
Denn wie sollen die Schultern optimal einsinken, wenn aufgrund der Größe der Kopf plötzlich dort liegt, wo eigentlich die Schultern liegen sollten? Zonen werden sowohl bei einer Matratze als auch beim Topper verbaut. Optimalerweise sollten diese beiden Elemente im Bett aufeinander abgestimmt sein.
Wie viele Liegezonen optimal sind ist eine Frage, an der sich die Geister scheiden.
Es gibt Matratzen mit 1, 3, 5, 7 oder 9 Liegezonen. Für die meisten Menschen ist eine Matratze mit 7 Zonen optimal, da diese symmetrisch aufgebaut ist und jede Liegezone noch eine ausreichende Größe hat, dass der entsprechende Körperteil tatsächlich gut auf ihr liegen kann.
Der Härtegrad einer Matratze sollte, wie bereits erwähnt, auf Körpergröße, Körpergewicht und Körperstatur abgestimmt sein. Dabei sollte man sich aber nicht allein nach dem Wert auf dem Papier richten, da Härtegrade nicht genormt sind. Es kann durchaus passieren, dass zwei Matratzen mit dem gleichen Härtegrad deutlich unterschiedliche Liegeeigenschaften bieten.
Ein besserer Wert ist hingegen die Stauchhärte, da diese objektiv gemessen werden kann. Sie beschreibt, wie viel Druck notwendig ist, um einen Schaumstoff um 40% einzudrücken. Die Stauchhärte ist ein Wert, der meist bei Schaumstoffmatratzen gemessen wird.
Die Punktelastizität der Matratze ist aus den beschriebenen Gründen sehr wichtig. Dabei sind die meisten Matratzen, die heute im Handel erhältlich sind, punktelastisch. Vor allem bei Federkernmatratzen und Komfortschaummatratzen sollte man genau hinschauen, da es unter diesen Matratzentypen doch immer mal wieder noch ein flächenelastisches Modell gibt.
Bei Hüftschmerzen ist genau wie bei Nackenschmerzen eine unzureichende Punktelastizität häufig einer der Auslöser der Beschwerden, da das Gewicht der Hüfte die angrenzenden Körperpartien in ungünstige Positionen bringt. Mehr zu der Frage, warum Hüftschmerzen auf einer Matratze auftreten und wie sie sich vermeiden lassen, erfährst du hier:
Matratze Hüftschmerzen - 7 Tipps & Geeignete Matratzen
Ein passendes Kissen ist essentiell, um Nackenschmerzen zu verhindern. Die meisten Menschen verwenden auf Ihrer Matratze ein Kopfkissen, dass tendenziell zu hoch ist. Dann wird der Kopf nach oben abgeknickt und die Wirbelsäule unnatürlich gebeugt, Verspannungen und Nackenbeschwerden sind die Folge.
Probleme können auch schnell auftreten, wenn man große Kissen verwendet, auf denen man auch mit seinen Schultern liegt. Wer auch mit den Schultern auf seinem Kopfkissen liegt, verhindert damit, dass die Zonen ihre Wirkung vollständig entfalten können. Dies kann ebenfalls der Auslöser dafür sein, warum der Schlaf durch Beschwerden gestört wird.
Gerade bei Nackenschmerzen spielt der richtige Lattenrost eine wichtige Rolle. Empfehlenswert ist es, einen verstellbaren Lattenrost zu verwenden, der an die eigene Körperstatur gut angepasst werden kann.
Nach einigen Jahren kann es allerdings auch bei hochwertigen Lattenrosten dazu kommen, dass sie durchhängen. Durchhängende Lattenroste verhindern häufig, dass man auf der Matratze noch optimal liegen kann.
Dass Rückenschmerzen und Nackenschmerzen auftreten, ist dann meist nur eine Frage der Zeit. Mehr dazu, wie du Rückenschmerzen auf einer Matratze vermeiden kannst, erfährst du hier:
Welche Matratze bei Rückenschmerzen?
Da ein verstellbarer Lattenrost bereits für kleines Geld erhältlich ist, sollte man an dieser Stelle nicht sparen, um den guten Schlaf schnell wiederherzustellen.
Ein hochwertiger Topper hilft bei Nackenschmerzen und der Hygiene im Bett häufig besser, als man glaubt. Zum einen lässt sich mit einem Matratzentopper die Härte der Matratze etwas regulieren. Ein weicher Topper kann bei einer zu harten Matratze dafür sorgen, dass der Nacken doch in eine gute Position gebracht werden kann.
Zum anderen liefert der Topper einen wertvollen Beitrag dazu, die Abnutzung der Matratze zu verringern und die hygienischen Bedingungen für Allergiker zu verbessern. Er nimmt einen Großteil der Milben, des Staubs und der Feuchtigkeit auf, bevor diese in die Matratze eindringen können. Wird sein Bezug regelmäßig gewaschen, kann man für sehr hygienische Schlafbedingungen sorgen.
Schulterschmerzen und Nackenschmerzen treten auf einer Matratze häufig gleichzeitig auf, weil diese beiden Körperbereichen direkt nebeneinander liegen. Kommt es hier zu einer natürlichen Verformung der Wirbelsäule, sind häufig beide Körperbereiche davon betroffen.
Worauf man bei Matratzen achten sollte um Schulterschmerzen zu vermeiden, erfährst du hier:
Welche Matratze bei Schulterschmerzen? - 13 Wichtige Tipps
Nackenschmerzen auf der Matratze sind ein klares Zeichen für Handlungsbedarf. Gerade wenn sie schon länger anhalten, ist allerdings dringend zu empfehlen, auch die Meinung eines Arztes einzuholen, um Erkrankungen ausschließen zu können.
Genau wie die Matratze sollten auch alle anderen Bettwaren optimal auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt sein. Mit den Informationen aus diesem Ratgeber was zu tun, worauf du bei Nackenschmerzen bei einer Matratze achten solltest, um die Schmerzen zu reduzieren oder im besten Fall gänzlich zu verhindern!