Viele Menschen greifen beim Kauf einer Matratze unbeabsichtigt zu einem zu harten oder zu weichen Modell. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass die Zonen von Matratzen und der Härtegrad nicht genormt sind und sich aus diesem Grund von Hersteller zu Hersteller unterscheiden.
In diesem Artikel geben wir dir Tipps und Tricks sowie wichtige Informationen mit an die Hand, wie du deine Matratze härter machen kannst und wann es sinnvoll ist, die Matratze auszutauschen.
Du kannst deine Matratze härter machen, indem du dem Lattenrost anders einstellst, einen Topper verwendest oder an der zu weichen Stelle Handtücher oder Decken unter die Matratze legst. Letzteres ist nur eine Notlösung, da die Liegeeigenschaften nicht so gut sind, wie bei einer passenden Matratze.
Meist sind die Veränderungen in der Härte, die durch diese einfachen Maßnahmen zu erreichen sind, allerdings begrenzt. Für einen qualitativ hochwertigen und ungestörten Schlaf ist eine Matratze, auf der dein Körper optimal gelagert wird, essenziell.
Führen die im Folgenden beschriebenen Maßnahmen nicht zu einem ausreichenden Erfolg, empfehlen wir dringend, die Matratze auszutauschen und nicht über einen längeren Zeitraum mit Rückenschmerzen im Bett zu kämpfen.
Diese treten meist auf, wenn die Wirbelsäule nicht in ihrer natürlichen Form bleiben kann. In Seitenlage sollte sie von der Seite aus betrachtet wie eine gerade Linie aussehen, in Rückenlage sollte sie die Wirbelsäule ihre natürliche S-Form beibehalten können.
Mit einem Topper kann man eine Matratze etwas härter machen, wenn er einen höheren Härtegrad als die Matratze hat. Damit diese Maßnahme Erfolg haben kann, ist es wichtig, einen dicken Topper mit einer Höhe von mindestens 5 cm zu wählen.
Bei dünneren Toppern funktioniert die Veränderung der Matratzenhärte nicht so gut, weil zu wenig Material vorhanden ist, um die weiche Matratze auszugleichen. Um zu berechnen, wie hart die Kombination von Matratzen Topper und Matratze ist, gibt es folgende einfache Formel:
(Härtegrad der Matratze + Härtegrad des Toppers) / 2.
Wenn der Topper wie die Matratze über Liegezonen verfügt, sollte darauf geachtet werden, dass diese gut zueinander passen und nicht zu sehr abweichen. Sonst können weder die Zonen der Matratze noch die des Toppers ihre volle Wirkung entfalten.
Wenn man sich für diese Variante entscheidet, die Matratze härter zu machen, sollte einem bewusst sein, dass eine härtere Matratze zu einem noch besseren Liegen führen würde, da der Topper auch in die zu weiche Matratze einsinkt und die Liegeeigenschaften so zwar ok, aber nicht optimal sind.
Wenn die Matratze deutlich zu weich ist, ist eine Matratzenauflage nicht mehr geeignet, um sie härter zu machen. Matratzenauflagen können in geringem Maße die Härte beeinflussen, wenn man allerdings optimal liegen möchte, führt man eine härtere Matratze kein Weg vorbei.
Ein Topper ist auch nicht geeignet, Matratzen härter zu machen, wenn Sie bereits Liegekuhlen aufweisen. Diese können sich bei Matratzen mit geringem Raumgewicht bei regelmäßiger Belastung schon innerhalb einiger Monate oder weniger Jahre bilden.
Man kann durch das Verstellen eines Lattenrostes die Matratze zwar nicht härter machen, aber dennoch die Liegeeigenschaften deutlich verbessern. Verstellbare Lattenroste besitzen Schieberegler, mit denen sich die Härte einstellen lässt. Je weiter man diese nach außen schiebt, desto härter ist der Lattenrost.
Wenn der Lattenrost noch in einer weichen Einstellung sein sollte, kann dies tatsächlich der Grund sein, warum sich die Matratze zu weich anfühlt. Wenn das der Fall ist, lässt sich das Problem mit einem Verstellen des Lattenrostes tatsächlich beheben.
Es hilft durchaus etwas, ein Brett dort unter die Matratze zu schieben, wo man sie härter machen möchte. Allerdings hat dies auch den Nachteil, dass an dieser Stelle dann keine Luft mehr an die Matratze kommt und Feuchtigkeit kaum noch abtransportiert werden kann.
Wie schwerwiegend dieses Problem ist, ist davon abhängig, wie breit das Brett ist, das man verwendet. Wenn die Grundlage, auf der die Matratze liegt, fast vollständig luftundurchlässig ist, wirkt sich dies sehr nachteilig auf die Haltbarkeit aus, da Feuchtigkeit, die nun nicht abtransportiert wird, zur Schimmelbildung und zu einem unkontrollierten Wachstum von Milben führen kann.
Wenn man sich für diese Variante der noch entscheidet, empfehlen wir, den Bezug der Matratze häufiger zu waschen und im Anschluss vollständig trocknen zu lassen, um die Hygiene trotz der schwächeren Luftzirkulation im Bett gut zu halten.
Besser geeignet als ein Brett ist ein wirklich harter Lattenrost, die im Handel erhältlich sind.
Viele hochwertige Matratzen aus Kaltschaum haben zwei unterschiedliche Liegeseiten, von denen die eine fester und die andere weicher ist. Manchmal lässt sich das Problem der weichen Matratze aus diesem Grund einfach beheben, indem man die Matratze umdreht.
Wenn sich bereits Liegekuhlen bilden, ist das Wenden der Matratze kein ausreichendes Mittel, um die Kuhlen wieder zu entfernen. Kurzfristige Maßnahmen wie das Unterlegen von Decken oder Handtücher sind nur dazu geeignet, das Austauschen der Matratze für kurze Zeit aufzuschieben.
Die Matratze auf den Boden zu legen, löst das Problem ebenfalls nicht. Zum einen verhält es sich ähnlich, wie wenn man ein Brett unterlegt: Dadurch, dass von unten keine Luft an die Matratze herankommt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Schimmel bildet.
Zum anderen ist die Unterlage der Matratze in diesem Fall vollständig flach, was nicht optimal ist. Nicht umsonst ist es empfehlenswert, einen verstellbaren Lattenrost zu benutzen, da sich so die Liegeposition noch besser an die individuelle Körperform anpassen lässt.
Handtücher und Decken unterzulegen kann das Problem möglicherweise für eine gewisse Zeit verbessern. Ab dem Moment, an dem Rückenschmerzen auftreten, führt am Austausch der Matratze kein Weg vorbei. Denn es ist sehr wichtig, dass der Körper in der Nacht gut liegt, um langfristige Beschwerden zu vermeiden.
Bei manchen Matratzenarten können kühle Temperaturen nur bedingt helfen, die Matratze härter zu machen. Viscoschaummatratzen bestehen aus thermoelastischem Viscoschaum. der bei kälteren Temperaturen härter ist.
Allerdings wird er durch die Körperwärme immer aufgewärmt und dadurch weicher, egal wie kalt das Schlafzimmer ist. Zusätzlich ist es zwar vielleicht praktisch, dass die Kälte die Matratze härter macht, aber man möchte ja dennoch eine angenehme Schlaftemperatur haben, was dann unter Umständen nicht mehr möglich ist.
Eine kurzfristige Lösung, um ein Boxspringbett härter zu machen, ist, Handtücher und Decken zwischen Boxspring und Boxspringmatratze zulegen. Möchte man jedoch optimal liegen, ist es am besten, die Matratze und den Matratzentopper auszutauschen.
Die bessere Alternative dazu, eine Matratze mit kurzfristige Lösungen härter zu machen, besteht im Austausch der Matratze. Denn keine der Lösungen ist in der Lage, eine ähnlich ergonomische Liegeposition herstellen zu können, wie das bei perfekt passenden Matratzen der Fall ist.
Ob eine Matratze zu hart oder zu weich ist, sollte bereits im Matratzengeschäft oder bei online gekauften Matratzen in der Testphase zu Hause überprüft werden. So kann man das Produkt direkt wieder zurückgeben, wenn die Härte nach einer Testphase von zwei bis sechs Wochen nicht zusagt.
Diese Zeit, in der man die Matratzen probeliegt, ist enorm wichtig und sollte von jedem vernünftigen Hersteller gewährt werden, damit man wirklich feststellen kann, ob die Matratze gut zu einem passt.
In den ersten zwei bis sechs Wochen, die man auf einer neuen Matratze schläft, ist es normal, dass Beschwerden auftreten. Nach Ablauf dieser Zeit sollten die Beschwerden allerdings vollständig verschwinden. Manchmal ist dies nicht der Fall. Dann sollte die Matratze umgetauscht werden, da es nicht ratsam ist, dass über einen längeren Zeitraum Verspannungen und Schmerzen im Liegen auftreten.
Weitere Aspekte, an denen du festmachen kannst, ob eine Matratze zu weich ist, erfährst du hier:
Matratze zu weich - 5 Anzeichen & Was du tun kannst!
Damit ein Umtausch möglich ist, empfehlen wir, ein Produkt zu kaufen, bei dem der Händler einem zumindest eine Rückgabefrist von 6 Wochen zugesteht.
Hat die Matratze tatsächlich einen zu weichen Härtegrad, sollte sie, um optimal schlafen zu können, durch ein anderes Modell ersetzt werden.
Worauf du bei einer harten Matratze achten solltest und wann ein solches Modell für dich geeignet ist, erfährst du hier:
Harte Matratze - Welche Matratzen sind richtig hart? | FS
Nun weißt du alles Wichtige zum Thema Matratze härter machen. Unter unseren Tipps findest du ein paar kurzfristige Lösungsansätze, aber letzten Endes zeigt sich auch, dass langfristig kein Weg an einer anderen Matratze vorbei führt!