Weiche Matratze - Sind weiche Matratzen empfehlenswert? 

Nicola von GoetzeNicola von Goetze
, aktualisiert am 26. Oktober 2023
Dieses Bild zeigt eine Frau, die eine weiche Matratze anhebt.

Was sind die Vor- und Nachteile einer weichen Matratze? Wann ist eine weiche Matratze für dich geeignet? Das und mehr klären wir in diesem Artikel! 

Ob eine weiche Matratze die Richtige für dich ist, hängt von vielen Faktoren ab. Maßgeblich sind unter anderem der richtige Härtegrad für dein Körpergewicht, um Verspannungen und Rückenschmerzen zu vermeiden. Eine Weiche Matratze kann auf den ersten Blick sehr komfortabel sein, doch viele stellen sich die Frage, ob weiche Matratzen generell empfehlenswert sind. 

Weiche Matratzen sind empfehlenswert, wenn sie deine Wirbelsäule in eine optimale Position bringen können. Das hängt zum einen von deinem Gewicht ab, zum anderen von deiner Schlafposition. Auch eine weiche Matratze sollte zunächst einige Wochen getestet werden, bevor du dich endgültig für sie entscheidest. 

Generell solltest du auf deinen Körper hören und nicht zu früh aufgeben, wenn die erste Matratze nicht optimal ist. Es lohnt sich, eine gute Variante zu finden, denn Schlafprobleme müssen kein Dauerzustand sein! 

Neben der Härte spielen aber auch andere Eigenschaften eine wichtige Rolle. Deswegen hier als erstes ein Vergleich der verschiedenen Matratzenarten, damit du beim Matratzenkauf die richtige Wahl für dich triffst.

Welche Matratzenart ist weich?

Fast alle Matratzenarten gibt es in einer weichen Variante. Kaltschaummatratzen, Federkernmatratzen, Latexmatratzen, Komfortschaummatratzen und Boxspringmatratzen gibt es in weich. 

Allerdings gibt es neben dem Härtegrad große Unterschiede in den Eigenschaften der Matratzentypen, die wir uns hier im Einzelnen anschauen. 

Die Kaltschaum-Matratze. Aus Kaltschaum bestehende Matratzen sind luftdurchlässig und atmungsaktiv. Sie weisen eine hohe Punktelastizität auf und sind auch für Allergiker geeignet, da Feuchtigkeit durch die offene Struktur schnell entweichen kann und die Matratze Milben keinen guten Nährboden liefert. Eine Kaltschaummatratze kommt häufig mit einem System aus verschiedenen Zonen, die für eine optimale Positionierung der Wirbelsäule sorgen. 

Die Federkern-Matratze. Dadurch, dass im Inneren einer Federkernmatratze neben den Federn hauptsächlich Luft ist, kann Feuchtigkeit schnell abgeleitet werden. Diese Matratzenart eignet sich deswegen für Menschen, die stark schwitzen. Darüber hinaus bietet eine solche Matratze durch die offene Struktur ein kühles Schlafklima. Federkernmatratzen gibt es zumeist in etwas härteren Modellen, wodurch sie für schwere Menschen gut geeignet sind. Die feinen Poren auf der Matratzenoberseite bieten allerdings Milben ein besseres Milieu als Kaltschaummatratzen, weshalb Allergiker eher zu letzteren greifen sollten. 

Die Komfortschaummatratze. Komfortschaummatratzen sind eine günstige Alternative für leichte Personen, die gerne weich schlafen. Einfache Komfortschaummatratzen reagieren flächenelastisch, ein punktgenaues Einsinken ist hier nicht möglich, was ein spürbarer Nachteil im Vergleich zur Kaltschaummatratze ist. Sie bieten allerdings auch eine sehr gute Durchlüftung und haben meist ein recht geringes Gewicht, gerade auch im Vergleich zu Matratzen aus Latex. Um Liegekuhlen vorzubeugen, sollten solche Matratzen regelmäßig gewendet werden. 

Die Latexmatratze. Latexmatratzen gibt es aus Naturlatex und synthetisch hergestelltem Latex. Letztere sind deutlich günstiger und auch leichter. Naturlatex ist ein sehr hochwertiges und dichtes hypoallergenes Material, das Milben abweist und antibakteriell wirkt. Aus diesem Grund sorgt Naturlatex für eine hohe Schlafhygiene. Naturlatexmatratzen halten im Vergleich zu anderen Matratzentypen sehr lange, bis zu 15 Jahre hast du an einer solchen Matratze Freude. Die Schlaf-Eigenschaften sind nahezu optimal; Naturlatexmatratzen sind bequem, sorgen für eine gute Schlaftemperatur und beugen Rückenschmerzen vor. Einziger Wehrmutstropfen: Die hohe Qualität und die Herstellungskosten von Naturlatexmatratzen machen sich im Preis bemerkbar. 

Die Boxspringmatratze. Eine Boxspringmatratze ist üblicherweise eine 7 Zonen Tonnentaschenfederkern-Matratze. Durch die Tonnentaschenfedern wird die Boxspringmatratze punktelastisch und bringt damit dieselbe gute Eigenschaft mit sich, die auch Latexmatratzen und Federkernmatratzen auszeichnet. Eine Boxspringmatratze wird bei einem Boxspringbett durch einen Matratzentopper als direkte Schlafunterlage ergänzt, der häufig aus Kaltschaum oder Gel besteht. Das Boxspringbett ist eines der Schlafsysteme, deren Aufbau relativ festgelegt ist. 

Weiche Materialien für die Matratze? Sind die nicht weniger langlebig? 

Nur weil die Matratze aus einem weichen Material besteht, ist sie deswegen nicht automatisch weniger langlebig. Die Lebensdauer einer Matratze hängt von der Qualität des verwendeten Materials, der Häufigkeit der Nutzung und dem Raumgewicht ab. 

Gute Matratzen sollten 10 Jahre halten, im Fall von Naturlatexmatratzen kann diese Zahl sogar noch höher liegen. 

Das Raumgewicht gibt die Dichte des verwendeten Materials an. Üblich ist bei Matratzen ein Raumgewicht zwischen 25 und 60 kg pro Kubikmeter. Je höher das Raumgewicht, desto hochwertiger und langlebiger ist die Matratze. Dabei ist die Dichte nicht ausschlaggebend für die Festigkeit der Matratze; sie kann trotzdem einen der niedrigen Härtegrad aufweisen.

Für wen eignet sich eine weiche Matratze? 

Eine weiche Matratze eignet sich für leichte Schläfer, die ein weiches Schlafgefühl bevorzugen und bei denen das eigene Körpergewicht die Wahl einer weniger festen Matratze zulässt. Zu weich darf die Matratze allerdings auch nicht sein, weil dies zu einer Fehlhaltung der Wirbelsäule führt und langfristig Schlaf- und Gesundheitsprobleme auslösen kann.

Wann ist eine weiche Matratze besser? 

Eine weiche Matratze ist besser, wenn man aufgrund von Körpergewicht und Körpergröße einen niedrigen Härtegrad benötigt. 

Hier erfährst du, wann eine harte und wann eine weiche Matratze besser ist: 

Harte oder Weiche Matratze - Was ist besser & gesünder?

Wann sollte man statt einer weichen besser eine harte Matratze verwenden? 

Wenn man für seine Körpergröße ein überdurchschnittliches Körpergewicht hat, sollte man besser einer härtere Matratze werden. Nur so kann eine optimale Liegeposition hergestellt werden, wodurch Verspannungen und Rückenschmerzen langfristig vermieden werden. Hier kannst du mehr über harte Matratzen und wann sie empfehlenswert sind erfahren:

Harte Matratze - 11 Tipps für harte Matratzen

Ist eine weiche Matratzenart für Bauchschläfer geeignet?

Eine weiche Matratzenart ist nicht für Bauchschläfer geeignet. Schläfer, die ihre Nächte auf dem Bauch verbringen, bekommen bei einer weichen Matratze schnell Rückenschmerzen. Das liegt daran, dass bei Bauchschläfern bei einer zu weichen Matratze ein Hohlkreuz entsteht. 

Eine härtere Matratze kann in diesem Fall empfohlen werden; so verhinderst du, dass du zu tief einsinkst. 

Bietet eine weiche Matratze ausreichend Stabilität? 

Ob eine weiche Matratze ausreichend Stabilität bietet, hängt neben dem richtigen Härtegrad auch vom inneren Aufbau der Matratze und der Schlafposition der Person ab. Achte auf die Signale deines Körpers, wenn über einen längeren Zeitraum keine Probleme auftreten, verfügt die Matratze über ausreichend Stabilität. 

Wie wir eben ja schon festgehalten haben, sind softe Matratzen bei Bauchschläfern nicht optimal. Entscheidend ist, dass der Druck, der auf den unterschiedlichen Bereichen der Wirbelsäule entsteht, richtig verteilt wird. So kannst Du langfristig auftretende Probleme vermeiden. 

Bei Seitenschläfern ist eine Stützung des Nackens sinnvoll, um Schmerzen in diesem Bereich zu vermeiden. Zu viel Druck auf dieser Stelle ist aber natürlich auch nicht sinnvoll. Da die 7-Zonen Matratzen Systeme nicht genormt sind, musst du bei jeder neuen Matratze testen, ob du einen ruhigen und erholsamen Schlaf auf ihr hast. 

Rückenschläfer hingegen benötigen eine leichte Unterstützung im Lendenwirbelbereich. Zu wenig Druck kann hier wiederum zu einer Fehlhaltung der Wirbelsäule führen, die Probleme verursachen kann. Eine weiche Matratze kann ausreichend Stabilität für Seitenschläfer und Rückenschläfer bieten. Da weder Härtegrade noch Zonen genormt sind, ist eine zwei bis sechs Wochen dauernde Testphase nachdem Matratzenkauf sinnvoll. 

Unsere Empfehlung bei der Wahl einer weichen Matratze: auf den Härtegrad achten! 

Passt der Härtegrad zu deiner Körpergröße und deinem Körpergewicht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Matratze gut für dich geeignet ist. Hier kannst du mehr über die verschiedenen Härtegrade - und worauf man bei ihnen achten sollte - erfahren: 

Härtegrad Matratze - 19 Tipps für die richtige Wahl! 2022

Die Vor- und Nachteile von weichen Matratzen

Vorteile 

  • Durch die geringere Festigkeit übt eine solche Matratze weniger Druck auf Gelenke, Wirbelsäule und die Muskulatur aus. Das ist gesünder, wenn trotzdem ausreichend Unterstützung an den richtigen Stellen vorhanden ist.
  • Wenn der Härtegrad für dein Gewicht passt, kannst du hier Rückenschmerzen vermeiden. 
  • Die Weichheit vermittelt ein angenehmes Liegegefühl, das die Schlafqualität steigert.
  • Eine softe Matratze ist beim Matratzenwechsel generell eine gute Wahl, wenn sich nach der Eingewöhnungsphase keine körperlichen Probleme zeigen. 
  • Für Leichtgewichtige ist die Wahl weicher Matratzen zu empfehlen. 

Nachteile 

  • Viele Beschwerden können entstehen, wenn die Matratze weicher ist, als sie eigentlich sein sollte. Kommt noch eine geringe Höhe dazu, ist eine solche Matratze nicht mehr in der Lage, deinen Körper optimal zu stabilisieren. 
  • Manche Schlafgewohnheiten lassen sich schlechter mit solchen Matratzen verbinden als andere. Bauchschläfer sollten sich für ein etwas härteres Modell entscheiden. 
  • Wenn du merkst, dass du an manchen Stellen zu tief einsinkt und an anderen zu viel Druck vorhanden ist, solltest du dich für eine andere Matratze entscheiden. 
  • Wenn du bestimmte gesundheitliche Probleme hast, ist unbedingt mit einem Arzt abzuklären, ob du eine weiche Matratze kaufen solltest. 

Woran erkennt man, dass die weiche Matratze zu weich ist?

  1. Müdigkeit und Gereiztheit - Viele Menschen merken gar nicht, dass bei ihrem Schlaf etwas nicht stimmt. Wenn die Matratze nicht passt, kann das dazu führen, dass du weniger gut durch schläfst, häufiger aufwachst und weitere Symptome auftreten.
  2. Schmerzen - Wenn Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen oder Beckenschmerzen auftreten, kann das daran liegen, dass die Liegeposition auf der Matratze nicht optimal ist. Ist die Matratze allerdings noch neu, solltest du dir ein paar Wochen Zeit lassen, denn dein Körper benötigt Zeit, um sich an die neue Schlafsituation zu gewöhnen.
  3. Langsames Einschlafen - Brauchst du lange dafür, einzuschlafen? Wenn du immer wieder die Position wechseln musst, damit das Liegegefühl angenehm ist, kannst du dein Schlaf Setup ändern, indem du mal einen anderen Lattenrost oder einen Matratzentopper mit deiner aktuellen Matratze testest. 
  4. Verminderte Erholsamkeit - Wenn du viel Schlaf benötigst, dennoch am nächsten Tag regelmäßig kein erholtes Gefühl verspürst und es keinen anderweitigen medizinischen Grund dafür gibt, kann das an einer schlechten Schlafqualität liegen, die wiederum durch die Wahl der falschen Matratze verursacht sein kann. 
  5. Häufiges schwitzen oder frieren - Wenn du häufig schwitzt oder frierst, kann deine Matratze die Temperatur nicht so regulieren, wie es für dich gut wäre. In diesem Fall kannst Du eine Matratzenart ausprobieren, bei der bekannt ist, dass sie wärmer oder kälter als deine aktuelle Matratze ist. 

Was du tun kannst, wenn die Matratze zu weich ist, erfährst du hier: 

Matratze zu weich - 5 Anzeichen & Was du tun kannst!

Was tun, wenn die weiche Matratze Rückenschmerzen verursacht? 

  1. Lattenrost verstellen - Viele Lattenroste bieten die Möglichkeit, in unterschiedlichen Bereichen die Härte zu verstellen. Dadurch kann etwas zu wenig Unterstützung von der Matratze an bestimmten Körperstellen unter Umständen ausgeglichen werden. 
  2. Anderen Lattenrost wählen - Ist der Lattenrost schon älter und hängt vielleicht sogar durch, sollte man unabhängig von den verwendeten Matratzen unbedingt einen anderen Lattenrost wählen.
  3. Topper verwenden - Um Matratzen nicht direkt austauschen zu müssen, kann man den Härtegrad mit einem Topper anpassen. Der zusammengenomme Härtegrad errechnet sich so: (Härtegrad der Matratze + Härtegrad des Matratzentoppers) / 2.
  4. Handtücher zusammenrollen - Hast du in einem bestimmten Bereich Schmerzen, z.B. der Lendenwirbelsäule, kannst du versuchen, ein Handtuch einzurollen und unter die Matratze an der entsprechenden Stelle zu schieben. Manchmal lassen sich die Probleme so einfach beheben. 
  5. Matratze austauschen  - Wenn alle anderen möglichen Lösungen nicht zu einer Verbesserung geführt haben, führt kein Weg daran vorbei, andere Matratzen zu testen. 

Auf welche Eigenschaften sollte man bei einer weichen Matratze achten? 

Man sollte bei einer weichen Matratze auf alle Eigenschaften achten, die für die spezifischen Anforderungen des eigenen Körpers entscheidend sind. Unterschiedliche Matratzen von verschiedenen Herstellern bieten teils sehr unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Hier die Eigenschaften noch einmal im Überblick: 

  • Wie effizient kann Feuchtigkeit abgeleitet werden?
  • Bietet die Matratze eher ein warmes oder kälteres Schlafklima? 
  • Sind verschiedene Zonen vorhanden? 
  • Ist der gewählte Matratzentyp für Allergiker geeignet?
  • Wie ist das Raumgewicht? 
  • Was für ein Härtegrad weisen die Matratzen auf?
  • Wie hoch ist die Matratze?
  • Gibt es zwei unterschiedlich feste Seiten?
  • Bietet die Matratze ausreichend Unterstützung, wo du sie benötigst?

Kann man eine Matratze weicher machen?

Man kann eine Matratzen nur bedingt weicher machen, indem man einen Matratzentopper verwendet oder den Lattenrost anders einstellt. Was du tun kannst, damit Deine Matratze weicher wird, erfährst du hier: 

Harte Matratze weicher machen - 7 Tipps & Tricks

Dieser Ratgeber enthält alle wichtigen Informationen, damit du die beste Entscheidung für dich treffen kannst. Wir hoffen, dass du die Antwort gefunden hast, nach der du gesucht hast und wünschen dir viel Erfolg bei der Wahl der für dich optimal Matratze! 

Artikel von
Nicola von Goetze
Nicola beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit Matratzen. Als Experte publiziert er auf feines-schlafi.de regelmäßig zu allen Themen rund um die Matratze, um sein Wissen weiterzugeben.

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