Matratze zu weich: Was kann man tun? + 9 Symptome

Nicola von GoetzeNicola von Goetze
, aktualisiert am 17. Oktober 2023
Frau sitzt auf zu weicher Matratze

Eine Matratze ist zu weich, wenn ihr Härtegrad und ihre Stabilität nicht ausreichen, um eine ergonomische Liegeposition auf ihr einnehmen zu können. 

Die Studie „Effect of different mattress designs on promoting sleep quality, pain reduction, and spinal alignment in adults with or without back pain; systematic review of controlled trials." von A. Radwan, die 2015 im „Sleep health“ veröffentlicht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass weiche Matratzen für viele Personen nicht ausreichend stabil und damit zu weich sind.

Ob eine harte oder weiche Matratze zu weich für dich ist, hängt von Körpergewicht, Körpergröße und Körperstatur ab.

Der Matratzen Härtegrad H1 ist für Personen mit einem Körpergewicht über 60 kg meist zu weich. Matratzen mit dem Härtegrad H2 sind bei mehr als 80 kg Gewicht meist zu weich, Matratzen mit dem Härtegrad H3 bei mehr als 110 kg und Matratzen mit dem Härtegrad H4 bei mehr als 130 kg. Dann ist meist der Härtegrad H5 empfehlenswert. 

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Eine zu weiche Matratze erkennst du an typischen Symptomen wie Rückenschmerzen, Hüftschmerzen, Nackenschmerzen und Schulterschmerzen.

Eine Matratze kann von Anfang an zu weich sein oder im Laufe der Zeit zu weich werden, wenn durch Abnutzung Liegekuhlen entstehen. Die Anforderungen an den Härtegrad einer Matratze können sich durch Gewichtszunahme, z.B. in der Schwangerschaft, ebenfalls verändern.

Wenn deine Matratze zu weich ist, gibt es verschiedene empfehlenswerte und nicht empfehlenswerte Dinge, die du tun kannst. In vielen Fällen hilft es bei einer weichen Matratze, einen harten Topper zu verwenden, den Lattenrost härter zu stellen, ein Brett unter die Matratze zu legen oder die Matratze zu wenden.

Falls das Bett trotz aller Maßnahmen noch immer zu weich ist und Beschwerden weiterhin auftreten, ist dies die falsche Matratze für dich und du solltest sie austauschen, um Schlafstörungen und Schmerzen zu vermeiden.

Was kann man tun, wenn eine Matratze zu weich ist?

Wenn eine Matratze zu weich ist, kann man sie härter machen, indem man einen Matratzentopper mit höherem Härtegrad wie z.B. H4 verwendet, den Lattenrost fester stellt, ein Brett unter die Matratze legt oder die Matratze wendet.

In den folgenden Abschnitten erfährst du, wann welche Methode empfehlenswert ist und wann eine zu weiche Matratze ausgetauscht werden sollte.

1. Topper für zu weiche Matratze verwenden

Man kann eine Matratze mit einem festen Topper härter machen, wenn sie nicht aufgrund von Liegekuhlen und nur etwas zu weich ist. Wenn die zu weiche Matratze durchgelegen ist oder deutlich zu weich ist, reicht es meistens nicht aus, einen härteren Topper zu verwenden. In diesem Fall sind andere Maßnahmen wie ein Wechsel der Matratze empfehlenswert.

Je nach Körpergewicht und Körpergröße sollte ein mindestens 5 cm hoher Topper gewählt werden, um den zu geringen Härtegrad der Matratze auszugleichen, der bei dieser Vorgehensweise fester als die Matratze sein sollte. Topper mit dem Härtegrad H3, H4 oder H5 aus Kaltschaum sind hier empfehlenswert, da Kaltschaummatratzen und Kaltschaumtopper in allen Härtegraden hergestellt werden und häufig eine hohe Stauchhärte besitzen. Topper aus Gelschaum, Viscoschaum, Latex oder Naturlatex sind meist zu weich, um eine zu weiche Matratze härter zu machen.

Nur den Topper statt die Matratze auszutauschen hat den Vorteil, dass es deutlich günstiger ist. Vor allem, wenn eine härtere Matratze nur zeitweise benötigt wird, z.B. in der Schwangerschaft, kann der kostspielige Kauf einer neuen Matratze so häufig vermieden werden.

Statt eines hohen Toppers kann man in manchen Fällen zwei Matratzen übereinander legen, um die zu weiche Matratze auszugleichen. Diese Methode funktioniert nur, wenn die zu weiche Matratze nur etwas zu weich ist. Der erwartbare Effekt ist hier ähnlich wie beim Wenden einer Matratze mit zwei unterschiedlich festen Liegeseiten.

Wenn ein Topper etwas zu weich ist, kann man dies oft mit einer härteren Matratze ausgleichen oder den Topper weglassen.

2. Lattenrost härter machen

Man kann eine Matratze durch eine Verstellung des Lattenrostes härter machen, wenn sie nur etwas zu weich ist. So kann man für einen härteren Untergrund und damit ein härteres Liegegefühl sorgen.

Die meisten Lattenroste sind verstellbar und können fester eingestellt werden, indem man die um die Latten herum befestigten Schieberegler nach außen schiebt.

Um Lattenroste härter zu stellen, die über O-Schieber und T-Schieber verfügen, solltest du die O-Schieber nach außen und T-Schieber nach innen bewegen.

Dass du zu weich liegst, kann nicht nur an der Matratze, sondern auch am Lattenrost liegen. Wenn der Lattenrost durchhängt und nicht mehr härter gestellt werden kann, sollte er ausgetauscht werden, da in diesem Fall meistens keine natürliche Haltung der Wirbelsäule im Liegen mehr erreicht werden kann.

Der Lattenrost kann auch die Ursache für das zu weiche Liegegefühl sein, wenn sich die Härtegradschieber an der falschen Stelle befinden. Gerade lockere Schieber können sich durch deine Bewegungen im Schlaf im Laufe der Zeit verschieben. Kontrolliere aus diesem Grund zunächst den Lattenrost, bevor du die unter Umständen nur scheinbar zu weiche Matratze austauscht.

3. Brett unter Matratze legen

Ein Brett unter die Matratze zu legen, hat bei einer zu weichen Matratze einen ähnlichen Effekt, wie einen härteren Lattenrost zu verwenden. Häufig bietet ein Brett einen noch stabilere Grundlage für die Matratze als ein Lattenrost. 

Allerdings funktioniert diese Methode nur bei einer etwas zu weichen Matratze und bringt einige Nachteile mit sich.

Wenn du ein breites Brett unter die Matratze legst, verschlechterst du die Luftzirkulation in der Matratze, weil von unten weniger Luft an sie gelangt. Feuchtigkeit, die man in der Nacht in Form von Schweiß in die Matratze abgibt, kann ebenfalls schlechter entweichen, wenn ein Brett unter der Matratze liegt. Das kannst du einem vermehrten Wachstum von Milben und Bakterien in der Matratze und im schlimmsten Fall zur Bildung von Schimmel führen.

Aus diesem Grund solltest du entweder nur dünne Bretter unter der Matratze verwenden, die eine ausreichende Luftzirkulation ermöglichen, oder diese Methode nur für eine gewisse Zeit anwenden, z.B. in der Schwangerschaft oder bei temporärer Gewichtszunahme.

4. Matratze wenden

Eine zu weiche Matratze kann härter gemacht werden, indem man die Matratze wendet, wenn die Matratze zwei unterschiedliche feste Liegeseiten besitzt. Das ist bei vielen hochwertigen Matratzen der Fall.

Eine zu weiche Matratze kann durch Wenden nicht härter gemacht werden, wenn die Matratze durchgelegen ist, Kuhlen aufweist, eine festgelegte Liegeseite oder zwei gleich harte Liegeseiten besitzt.

5. Matratze härter machen

Den Untergrund unter einer Matratze härter zu machen oder einen Topper zu verwenden, funktioniert bei einer zu weichen Matratze nur gut, wenn diese nur etwas zu weich ist. 

Wenn alle beschriebenen Methoden zum Matratze härter machen nicht ausreichen, sollte die Matratze gewechselt werden, um Symptome wie Rückenschmerzen und Hüftschmerzen, die durch Fehlhaltungen provoziert werden, zu vermeiden.

6. Matratze wechseln

Wenn das Liegegefühl trotz aller beschriebenen Maßnahmen noch immer zu weich ist, sollte die Matratze ausgetauscht werden. Viele Online-Händler gewähren Käufern von Matratzen eine Testphase von mehreren Monaten. Wenn deine neue Matratze zu weich und die Testphase noch nicht vorbei ist, kannst du die Matratze zum Händler zurückschicken oder umtauschen.

Wenn deine Matratze zu weich ist, weil sie alt ist und durchhängt, sollte sie entsorgt werden. Umweltfreundlich ist die Entsorgung zu weicher Matratzen auf dem Wertstoffhof, da sie dort dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden.

Wenn die Matratze nicht durchhängt und nur für deinen Körper zu weich ist, kannst du sie verkaufen oder spenden, statt sie zu entsorgen.

Wenn du dich anschließend für eine neue Matratze entscheidest, solltest du auf eine mindestens sechs Wochen währende Testphase achten, weil dein Körper bis zu 6 Wochen benötigt, um sich an eine neue Matratze zu gewöhnen. Eine Matratze nur im Geschäft probezuliegen reicht meist nicht aus, um ihre Eignung für die individuelle Person festzustellen.

Was kann man tun, wenn die Matratze in der Schwangerschaft zu weich ist?

Wenn die Matratze in der Schwangerschaft zu weich ist, reicht es meist aus, den Lattenrost härter zu stellen, ein Brett unter die Matratze zu schieben oder einen festen Topper zu verwenden, damit die Schwangere eine ergonomische Liegeposition einnehmen kann. In der Schwangerschaft ist es wichtig, dass die Matratze nicht zu weich ist, damit der untere Rücken nicht durchhängt und Rückenschmerzen sowie Hüftschmerzen vermieden werden.

Was tun, wenn die Matratze im Hotel zu weich ist?

Wenn die Matratze im Hotel im Urlaub oder auf einer Geschäftsreise zu weich ist, kannst du an der Rezeption nach einer anderen Matratze oder einem anderen Zimmer fragen oder in manchen Fällen den Lattenrost härter stellen.

Dies ist vor allem empfehlenswert, wenn du für mehr als ein bis zwei Tage im Hotel bist, um Schmerzen, Verspannungen und Schlafstörungen zu vermeiden.

Was kann man tun, wenn die Matratze zu weich ist, weil sie durchgelegen ist?

Wenn die Matratze zu weich ist, weil sie durchgelegen ist, sollte die Matratze ausgetauscht werden. Maßnahmen wie die Verwendung eines harten Toppers oder das Verstellen des Lattenrostes sind dann nicht mehr ausreichend, um auf der Matratze eine ergonomische Liegeposition einnehmen zu können.

Wenn die Matratze in der Mitte oder an anderen Stellen zu weich sein sollte, haben sich Liegekuhlen gebildet. Man kann Kuhlen in Matratzen nicht gut ausgleichen, sie sind ein klares Signal dafür, dass das Ende der Lebensdauer der Matratze erreicht ist.

Was sind Anzeichen dafür, dass die Matratze durchgelegen ist?

Klare Anzeichen für eine durchgelegene Matratze und einen durchgelegenen Topper sind Kuhlen in der Oberfläche der Matratze und eine insgesamt nicht mehr gerade Oberfläche. 

Eine Matratze kann durchgelegen sein, obwohl keine Liegekuhlen mit bloßem Auge zu erkennen sind. In diesem Fall hilft es, eine gerade Latte auf die Matratze aufzulegen. Wenn die Unterkante des Brettes vom tiefsten Punkt der Oberfläche der Matratze mindestens 2,5 cm entfernt ist, ist die Matratze durchgelegen.

Weitere Anzeichen für eine durchgelegene Matratze sind typische Symptome wie Rückenschmerzen, Hüftschmerzen und Nackenschmerzen, die bei einer zu weichen Matratze besonders häufig auftreten.

Was sind die Symptome, wenn eine Matratze zu weich ist?

Die folgende Liste zeigt die 9 Symptome einer zu weichen Matratze.

  1. Rückenschmerzen
  2. Hüftschmerzen
  3. Nackenschmerzen
  4. Schulterschmerzen
  5. Schnarchen
  6. Kopfschmerzen
  7. Verspannungen
  8. Schlafstörungen
  9. Bewegungseinschränkungen

Warum diese Symptome bei einer zu weichen Matratze auftreten, erfährst du in den folgenden Abschnitten.

1. Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind bei der Verwendung einer weichen Matratze ein sehr häufig auftretendes Symptom. Rückenschmerzen entstehen auf einer zu weichen Matratze, weil diese den Körper nicht ausreichend stützt, weshalb der Rücken durchhängt.

Wenn der Rücken durchhängt, kommt es im Bereich der Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule zu Fehlhaltungen der Wirbelsäule. Besonders in der Bauchlage entstehen bei einer zu weichen Matratze schnell Rückenschmerzen, weil sich in dieser Schlafposition schnell ein Hohlkreuz bildet.

Die aktuelle Studie „Effects of mattress support on sleeping position and low-back pain.“ von R. Bolton, die 2022 im „Sleep Science Practice 6“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass eine Matratze verwendet werden sollte, die die Wirbelsäule in eine neutrale Position bringt, um Rückenschmerzen zu vermeiden.

Bei einer etwas zu weichen Matratze kannst du ein Brett unterlegen oder den Lattenrost härter einstellen, damit der gesamte Rücken besser gestützt wird. Ist die Matratze bei Rückenschmerzen deutlich zu weich und treten nach der Durchführung der Maßnahmen weiterhin Beschwerden auf, sollte sie ausgetauscht werden.

2. Hüftschmerzen

Hüftschmerzen sind bei einer zu weichen Matratze ein häufig auftretendes Symptom. Schmerzen im Bereich der Hüfte entstehen auf zu weichen Matratzen, weil die Hüfte zu tief einsinkt und das Becken nach unten abgeknickt wird. 

Auf diese Weise kommt es zu einer Fehlhaltung der Lendenwirbelsäule, was eine optimale Regeneration der Bandscheiben in der Nacht verhindert und zuständigem Zug auf verschiedenen Muskeln führt, wodurch es zu Verspannungen, Schmerzen im unteren Rücken und Hüftschmerzen kommen kann.

Die Studie „‘My hip is damaged’: a qualitative investigation of people seeking care for persistent hip pain“ von Beatriz I R de Oliveira, die 2020 im „Journal of Sports Medicine“ veröffentlicht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass Hüftschmerzen häufig dazu führen, dass Betroffene nachts aufwachen, wodurch sich die Schlafqualität erheblich verschlechtert.

Damit dies nicht geschieht, solltest du bei deiner zu weichen Matratze bei Hüftschmerzen einen festen Topper verwenden, den Lattenrost fester stellen oder, wenn das nicht ausreicht, die Matratze austauschen.

3. Nackenschmerzen

Nackenschmerzen sind bei einer zu weichen Matratze ein häufig auftretendes Symptom. Die von einer zu weichen Matratze ausgelösten Beschwerden im Nackenbereich entstehen, weil der Oberkörper zu tief in die Matratze einsinkt, wodurch die Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule gebeugt werden.

Die unnatürliche Haltung der Wirbelsäule im Bereich des Nackens führt dazu, dass sich die Bandscheiben in der Nacht nicht optimal mit Flüssigkeit füllen können und Muskelverspannungen auftreten die sich von Nackenverspannungen zu Nackenschmerzen weiterentwickeln können.

Der Zusammenhang zwischen einer Beugung der Wirbelsäule im Bereich der Brust- und Halswirbelsäule konnte in der Studie „Neck pain in rounded shoulder posture: Clinico-radiologic correlation by shear wave elastography.“ von E. Ertekin, die 2021 im „International Journal of Clinical Practice“ veröffentlicht wurde, nachgewiesen werden. 

Um zu verhindern, dass deine Matratze bei Nackenschmerzen die Ursache des Problems ist, solltest du beispielsweise mit einem festen Topper dafür sorgen, dass der obere Rücken ausreichend gestützt wird.

4. Schulterschmerzen

Schulterschmerzen sind ein häufig auftretendes Anzeichen, wenn Matratzen zu weich sind. Schulterschmerzen entstehen bei zu weichen Matratzen, weil eine solche Matratze den Rücken nicht ausreichend stützt und die Wirbelsäule im Schulterbereich gebeugt wird, was eine Überstreckung von Muskeln bewirkt.

Über kurze Zeit eingenommene suboptimale Haltungen sind auf Matratzen normal und kein Problem. Wenn es im Schulterbereich allerdings Überstunden zu einer Fehlhaltung aufgrund einer zu weichen Matratze kommt, kann dies Beschwerden verursachen.

Die Studie „Association between objectively measured sitting time and neck-shoulder pain among blue-collar workers.“ von DM Hallman, die 2015 in den „International Archives of Occupational and Environmental Health“ veröffentlicht wurde, stellte diesen Zusammenhang zwischen über lange Zeit eingenommenen Fehlhaltungen und Schulterschmerzen fest.

Um Schulterschmerzen auf einer zu weichen Matratze zu vermeiden, solltest du z.B mit der Hilfe eines Brettes unter der Matratze dafür sorgen, dass dein Bett im Rückenbereich ausreichend Unterstützung bietet.

5. Schnarchen

Schnarchen kann als Symptom einer zu weichen Matratze manchmal auftreten, weil die Atemwege durch die Beugung der Wirbelsäule im Schulter- und Nackenbereich verengt werden.

Um auf einer zu weichen Matratze nicht zu schnarchen, solltest du den Schulterbereich mit einem passenden Kissen unterstützen, damit ein Haltungswinkel der Wirbelsäule von 20° erreicht wird. 

Dass dies effektiv gegen Schnarchen ist, zeigte die Studie „Development and Evaluation of a Pillow to Prevent Snoring Using the Cervical Spine Recurve Method.“ von D. Ahn, die 2022 im „Journal of Healthcare Engineering“ veröffentlicht wurde.

6. Kopfschmerzen

Kopfschmerzen können auf einer zu weichen Matratze hin und wieder als Symptom auftreten. Sie entstehen als Folge von Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich, weil der obere Rücken aufgrund der geringen Härte der Matratze einsinkt und der Kopf nach vorne geneigt wird.

Dass Kopfschmerzen infolge von Schulter- und Nackenverspannungen bereits bei Kindern auftreten können, beschreiben bereits J. Fischer und H. D. Kempf in ihrem Buch „Haltungsschwächen korrigieren, Haltungsschäden vorbeugen“.

Du vermeidest Kopfschmerzen auf einer zu weichen Matratze, wenn du dafür sorgst, dass im Nackenbereich keine Verspannungen auftreten, indem du mit einem festen Topper für eine neutrale Position der Halswirbelsäule sorgst.

7. Verspannungen

Verspannungen treten bei einer zu weichen Matratze häufig als Symptom auf. Sie sind häufig die Vorstufe zu Rückenschmerzen, Hüftschmerzen, Nackenschmerzen und Schulterschmerzen.

Die Ursache für die Verspannungen auf zu weichen Matratzen sind die Fehlhaltungen, die aufgrund der zu geringen Stützkraft der Matratze eingenommen werden, weil Muskeln überstreckt werden. 

Die Studie „Sternocleidomastoid Muscle and Head Position: How to Minimize Muscle Tension.“ von S. Rubine-Gatina, die 2022 im Journal „IISE Transactions on Occupational Ergonomics and Human Factors“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass Verspannungen häufig entstehen, wenn man keine neutrale Körperhaltung einnimmt. Dies kann durch eine zu weiche Matratze verursacht werden.

Damit trotz einer zu weichen Matratze keine Verspannungen entstehen, solltest du mit Maßnahmen wie einem harten Lattenrost oder Matratzentopper dafür sorgen, dass dein Körper im Liegen eine neutrale Haltung einnehmen kann.

8. Schlafstörungen

Schlafstörungen sind auf einer zu weichen Matratze ein häufiges Symptom, das infolge von Schmerzen auftreten kann.

Verschiedene Studien belegen den Zusammenhang zwischen Schmerzen und einer verschlechterten Schlafqualität. So zeigt beispielsweise die Studie „Knee Pain and Low Back Pain Additively Disturb Sleep in the General Population: A Cross-Sectional Analysis of the Nagahama Study.“ von K. Murase, die 2015 im „PLOS ONE“ veröffentlicht wurde, dass Rückenschmerzen den Schlaf stark beeinträchtigen können.

Du kannst das Auftreten von Schlafstörungen auf einer zu weichen Matratze verhindern, indem du die möglichen Schmerzen verhinderst, was du durch eine mit den beschriebenen Methoden zu erreichende ergonomische Liegeposition tust.

9. Bewegungseinschränkungen

Bewegungseinschränkungen können durch eine zu weiche Matratze infolge von Verspannungen manchmal entstehen. Sie äußern sich durch Schmerzen, die auftreten, wenn man versucht, bestimmte Bewegungen durchzuführen, wie beispielsweise das nach vorne beugen des Körpers. Du kannst Bewegungseinschränkungen verhindern, wenn du die durch die zu weiche Matratze hervorgerufenen Verspannungen verhinderst.

Ist eine weiche oder harte Matratze besser für mich? 

Ob eine weiche oder harte Matratze für dich besser ist, hängt von den Parametern Körpergewicht, Körpergröße und deiner Statur sowie von Vorerkrankungen ab. 

Eine Matratze ist meistens nicht zu weich, wenn man ein Modell mit einem Härtegrad wählt, der zu den eigenen Körpermaßen passt. Allerdings sind Härtegrade nicht genormt, weshalb eine auf dem Papier passende Matratze dennoch für dich ungeeignet sein kann.

Um Rückenschmerzen, Hüftschmerzen und andere Beschwerden, die von einer zu weichen Matratze hervorgerufen werden können, zu vermeiden, solltest du deine Liegeposition auf der Matratze objektiv von außen betrachten lassen und eine neue Matratze immer für mehrere Wochen testen.

Woran erkennt man, ob eine Matratze zu hart oder zu weich ist?

Wenn deine Wirbelsäule eine unnatürliche Haltung einnimmt und dein Rücken aufgrund einer zu geringen Stützkraft der Matratze durchhängt, ist die Matratze zu weich. Wenn die Schultern und die Hüfte nicht ausreichend einsinken können und deswegen keine ergonomische Liegeposition möglich ist, ist die Matratze zu hart.

Ist sie zu hart, solltest du die Matratze weicher machen, damit nicht ähnliche Beschwerden auftreten wie bei einer zu weichen Matratze.

Woran erkennt man, dass eine weiche Matratze zu weich ist? 

Eine weiche Matratze ist zu weich, wenn die Wirbelsäule im Liegen keine natürliche Haltung mehr einnehmen kann oder aufgrund einer geringen Stabilität in der Matratze Symptome wie Nackenschmerzen, Verspannungen oder Schlafstörungen auftreten. 

Eine weiche Matratze ist nicht zu weich, wenn die Wirbelsäule trotz der geringen Stützkraft in den favorisierten Schlafpositionen eine natürliche Haltung nimmt und ihre S-Form beibehält.

Was sind Symptome einer zu weichen Matratze bei Seitenschläfern?

Schulterschmerzen, Hüftschmerzen und Rückenschmerzen sind die typischen Symptome einer zu weichen Matratze bei Seitenschläfern.

Für Seitenschläfer ist eine Matratze zu weich, wenn die Schulter und Hüfte zu tief einsinken und die Wirbelsäule eine gebeugte Fehlhaltung einnimmt.

Was sind Symptome einer zu weichen Matratze bei Rückenschläfern?

Rückenschmerzen im oberen und unten Rücken, Verspannungen, Schulterschmerzen und Nackenschmerzen sind typische Symptome einer zu weichen Matratze bei Rückenschläfern.

Für Rückenschläfer ist eine Matratze zu weich, wenn der Rücken durchhängt und das Becken nach unten geknickt wird, weil die Hüfte zu tief einsinkt.

Was sind Symptome einer zu weichen Matratze bei Bauchschläfern?

Ein Hohlkreuz, Rückenschmerzen und Schulterschmerzen sind typische Symptome einer zu weichen Matratze bei Bauchschläfern.

Matratzen sind für Bauchschläfer zu weich, wenn der Rücken durchhängt und die Schultern zu tief einsinken, wodurch es zu einer besonders ungünstigen Lagerung des Kopfes kommt.

Ist eine zu weiche Matratze eine für mich falsche Matratze?

Eine zu weiche Matratze ist die für dich falsche Matratze, wenn du aufgrund ihrer geringen Stabilität nicht optimal auf ihr liegen kannst, weil Beschwerden auftreten oder die Liegeposition nicht ergonomisch ist.

Um keine falsche Matratze zu wählen, solltest du zudem darauf achten, dass Sie ein für dich passendes Schlafklima bietet, eine passende Höhe und Matratzengröße aufweist und aufgrund eines hohen Raumgewichts langlebig ist.

Nun kennst du die Symptome und Anzeichen für eine zu weiche Matratze und weißt, was du dagegen tun kannst!

Artikel von
Nicola von Goetze
Nicola beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit Matratzen. Als Experte publiziert er auf feines-schlafi.de regelmäßig zu allen Themen rund um die Matratze, um sein Wissen weiterzugeben.

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