Die Krankenkasse zahlt nur selten orthopädische Matratzen, Matratzen für Allergiker und Matratzen für Erkrankungen im Allgemeinen, weil unterstützende Matratzen meist nicht im Hilfsmittelkatalog des Krankenkassenvertrages angegeben sind.
Krankenkassen wie die AOK, Techniker Krankenkasse oder Barmer übernehmen die Kosten für Matratzen vollständig oder leisten einen Zuschuss, wenn eine Matratze im Hilfsmittelverzeichnis des Krankenkassenvertrages angeben ist und der Arzt der betroffenen Person ein Rezept ausstellt.
Zu den Matratzen, die zum Teil oder vollständig von der Krankenkasse bezahlt werden, gehören orthopädische Matratzen, Wechseldruckmatratzen, druckentlastende Viscoschaummatratzen und Gelschaummatratzen.
Wenn die Krankenkasse die Kosten für die Matratze übernimmt, ist eine Zuzahlung von 10% der Kosten für die Matratze notwendig, wenn man über 18 Jahre alt und nicht von der Zuzahlung befreit ist. Der zu zahlende Betrag beträgt mindestens 5 und maximal 10 € pro Hilfsmittel.
Wenn man vom Arzt kein Rezept erhält, kann man ohne Rezept einen Antrag auf Kostenübernahme für die Matratze durch die Krankenkasse stellen, wenn §40 des Sozialgesetzbuches erfüllt ist.
$40 des Sozialgesetzbuches ist erfüllt, wenn die Pflege durch die Anschaffung der Matratze maßgeblich erleichtert wird, sie eine selbständige Lebensführung ermöglicht oder die Schmerzen der betroffenen Person deutlich lindert.
Die Durchsetzung des §40 ist häufig nur möglich, wenn geklagt wird. Wenn man diese Option in Betracht zieht, sollte man im Vorfeld mit einem Anwalt abklären, wie die Chancen auf eine Übernahme der Kosten für die Matratze durch die Krankenkasse im individuellen Fall sind.
Orthopädische Matratzen und besonders druckentlastende Matratzen werden von der Krankenkasse manchmal zum Teil bezahlt, wenn die medizinische Notwendigkeit besteht und man ein Rezept vorlegen kann.
Wenn die Krankenkasse die Übernahme der Kosten für die orthopädische Matratze ablehnt, kann man innerhalb eines Monats Widerspruch gegen diese Entscheidung einlegen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit des Widerspruchs ist höher, wenn man eine gute Begründung einreicht und eine ärztliche Bescheinigung beilegt.
Wenn die Krankenkasse die Kosten für die orthopädische Matratze nicht übernimmt und der Widerspruch erfolglos ist, ist es empfehlenswert, eine solche Matratze bei bestehender Notwendigkeit selbst zu kaufen. So können die Beschwerden wie Rückenschmerzen, Hüftschmerzen oder Schulterschmerzen häufig gelindert werden.
Neben orthopädischen Matratzen übernehmen manche Krankenkassen auch die Kosten für einen orthopädisches Kissen, wenn dieses zur Verbesserung des Gesundheitszustandes notwendig ist.
Die Krankenkasse zahlt eine orthopädische Matratze bei einem Bandscheibenvorfall meist nicht. Wenn man privat versichert ist, kann man dem Hilfsmittelkatalog bei Zahlung eines Aufpreises manchmal eine für einen Bandscheibenvorfall geeignete Matratze als Hilfsmittel hinzufügen lassen. Dann erhält man diese Bandscheibenmatratze, wenn der Arzt einem ein Rezept ausstellt.
Wenn die Krankenkasse die Kosten für die Matratze bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS), Brustwirbelsäule (BBS) oder Halswirbelsäule (HWS) nach Antragstellung nicht übernehmen möchte, sollte man das Gespräch suchen.
Die AOK zahlt unterschiedliche orthopädische Matratzen als Hilfsmittel bei einem Dekubitus. Bei anderen Beschwerden zahlt die AOK orthopädische Matratzen nur selten.
Die Techniker Krankenkasse zahlt eine orthopädische Matratze meist nicht. Bei Bedarf ist es empfehlenswert, das Gespräch mit dem Arzt und anschließend mit der Krankenkasse zu suchen.
Krankenkassen zahlen eine Allergiker Matratze üblicherweise nicht. Die Kosten für ein Allergiker Encasing (milbendichter Schutzbezug für die Matratze) werden häufig von Krankenkasse bezuschusst oder vollständig übernommen.
Die Beantragung der Kostenerstattung für ein Matratzen Encasing durch die Krankenkasse ist sinnvoll, weil es die Symptome der Hausstauballergie bei regelmäßiger Reinigung deutlich reduziert.
Die AOK zahlt eine Allergiker Matratze nicht. Allergie Bettwäsche und Matratzen Encasings zahlt die AOK manchmal. Für die Kostenübernahme ist es notwendig, dass ein Rezept vorliegt.
Ob die AOK die Kosten für Allergiker übernimmt, hängt vom Wohnort ab, da die Angebote der AOK sich regional unterscheiden.
Die Barmer Krankenkasse zahlt für eine Allergikermatratze nicht. Für ein Matratzen Encasing übernimmt die Barmer Krankenkasse in der Regel die Kosten, wenn ein ärztliches Rezept oder eine ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung vorliegt.
Die Techniker Krankenkasse zahlt eine Allergiker Matratze nicht. Die Kosten für Encasings für die Matratze, das Oberbett und Kopfkissen (Allergie Bettwäsche) übernimmt die Techniker Krankenkasse, wenn man vom Arzt ein Rezept erhalten hat.
Die meisten Krankenkassen zahlen einen Allergiker Bezug (Milbenbezug) für Matratzen. Meist müssen nur 10% der Kosten für ein Matratzen Encasing selbst getragen werden.
Die Krankenkasse zahlt die Matratze fürs Pflegebett häufig, wenn der Arzt ein Rezept ausstellt, die medizinische Notwendigkeit vorhanden ist, die Beantragung begründet wird und kein Pflegegrad vorliegt.
Die Pflegekasse zahlt eine Matratze als Pflegehilfsmittel fürs Pflegebett, wenn ein Pflegegrad vorhanden ist, die Pflege durch die Matratze vereinfacht wird, dieses Hilfsmittel eine selbstständigere Lebensführung des Gepflegten ermöglicht oder die Matratze seine Beschwerden lindert.
Eine normale Matratze im Pflegebett ist häufig nicht empfehlenswert, weil spezielle Pflegematratzen die Wahrscheinlichkeit eines Dekubitus verringern und für eine bessere Hygiene sorgen.
Antidekubitusmatratzen werden häufig von der Krankenkasse oder Pflegekasse bezahlt, wenn man ein Rezept vom Arzt vorlegt.
Anti-Dekubitus-Matratzen werden vom Arzt sowohl zur Prophylaxe als auch zur Therapie eines Dekubitus verschrieben.
Häufig erhalten Betroffene mit Dekubitus eine Wechseldruckmatratze oder eine Weichlagerungsmatratze von der Krankenkasse, die die Wahrscheinlichkeit des Wundliegens verringert.
Die Krankenkasse zahlt eine orthopädische Matratze bei Rückenschmerzen unter Umständen, wenn ein Facharzt die Schmerzen des Betroffenen attestiert und die Notwendigkeit bescheinigt.
Wenn die Rückenschmerzen durch einen Bandscheibenvorfall oder Skoliose verursacht werden und zur Rehabilitation eine Wechseldruckmatratze notwendig ist, werden die Kosten für die Matratze bei Rückenschmerzen bei Vorlage eines Rezepts meist von der Krankenkasse übernommen.
Matratzen für Schmerzpatienten kann man auch selbst beantragen, wenn §40 des Sozialgesetzbuches erfüllt ist.
Die Krankenkasse zahlt bei Skoliose eine Wechseldruckmatratze oder eine spezielle Skoliose Matratze meist, wenn man ein Attest vom Facharzt sowie eine ärztliche Verordnung vorlegt und die medizinische Notwendigkeit zur Rehabilitation gegeben ist.
Für eine Kostenübernahme der Matratze bei Skoliose durch die Krankenkasse muss neben den ärztlichen Dokumenten zusätzlich der Antrag auf Kostenübernahme vorgelegt werden.
Die Krankenkasse zahlt eine druckentlastende Matratze bei Fibromyalgie, wenn ein Attest vom Facharzt, eine ärztliche Verordnung sowie der Antrag auf Kostenübernahme vorgelegt werden und §40 des Sozialgesetzbuches erfüllt ist.
Bei Fibromyalgie ist eine Matratze empfehlenswert, die so hart wie nötig, aber so weich wie möglich ist, damit die chronischen Schmerzen durch eine möglichst hohe Druckentlastung gemindert werden.
Die Krankenkasse zahlt eine spezielle Matratze bei Osteoporose meist nicht. Die Kosten werden nur übernommen, wenn eine solche Matratze im Hilfsmittelverzeichnis angegeben ist, der Arzt einen Attest ausstellt und §40 des Sozialgesetzbuches erfüllt ist.
Die Krankenkasse zahlt eine Matratze bei Parkinson nur, wenn kein Pflegegrad vorliegt und man einen Antrag auf das Hilfsmittel, ein Rezept sowie eine ärztliche Verordnung vorliegt. Zusätzlich muss der §40 des Sozialgesetzbuches erfüllt sein.
Häufig übernimmt die Pflegekasse die Kosten beim Matratzenwechsel für eine spezielle Parkinson-Matratze, wenn diese die Pflege vereinfacht, eine selbstständigere Lebensführung des an Parkinson Erkrankten ermöglicht oder seine Beschwerden lindert.
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Matratze bei Inkontinenz meist nicht. Wenn ein Pflegegrad vorliegt, zahlt die Pflegekasse unter Umständen eine bei Inkontinenz geeignete Pflegematratze.
Eine bessere Chance auf eine Kostenübernahme besteht bei Inkontinenz-Matratzenbezügen, die manchmal von der Krankenkasse bezahlt werden. Eine Kontaktaufnahme mit der Krankenkasse ist im Fall der Notwendigkeit eines solchen Matratzenbezugs empfehlenswert.
Die Krankenkasse zahlt die Matratze bei Rheuma nur, wenn §40 des Sozialgesetzbuches erfüllt ist.
Rheumapatienten benötigen eine druckentlastende Matratze, die vom Arzt verschrieben werden kann. Mit Rezept und ärztlicher Verordnung ist die Chance hoch, die Rheuma-Matratze von der Krankenkasse bezahlt zu bekommen, wenn eine druckentaste Matratze im Hilfsmittelverzeichnis angegeben ist.
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Matratze bei Morbus Bechterew, wenn man ein Rezept und eine ärztliche Verordnung für eine druckentlastende Matratze vom behandelnden Facharzt erhält, den notwendigen Antrag stellt und §40 des Sozialgesetzbuches erfüllt ist.
Bei Morbus Bechterew sind Gelschaummatratzen und Viscoschaummatratzen häufig empfehlenswert, weil diese Matratzenarten besonders druckentlastend sind und die durch die chronischen Entzündungen verursachten Schmerzen lindern können.
Ja, du kannst die Kostenübernahme für eine Matratze bei der Krankenkasse beantragen.
Erfolgversprechend ist dies nur, wenn der §40 des Sozialgesetzbuches auf dich zutrifft oder eine passende Matratze im Hilfsmittelverzeichnis angegeben ist und du ein Rezept für sie vom behandelnden Arzt erhältst.
Die Beantragung für die Kostenübernahme einer Matratze durch die Krankenkasse erfolgt in drei Schritten.
Ob auf die Beantragung eine Kostenübernahme folgt, unterscheidet sich abhängig vom Land, indem man den Antrag stellt.
In Österreich und der Schweiz werden druckentlastende Matratzen von den Krankenkassen zum Teil bezahlt, wenn ein ärztliches Attest vorgelegt wird.
Die Krankenkasse in Österreich zahlt eine Skoliose Matratze vollständig oder teilweise, wenn man ein Attest vom Arzt vorlegen kann und die Matratze im Hilfsmittelverzeichnis angegeben ist.
Orthopädische Matratzen werden in Österreich meist nicht von der Krankenkasse bezahlt.
Eine Antidekubitus Matratze wird als Pflegehilfsmittel in Österreich meist vollständig oder zum Teil von der Krankenkasse bezahlt, wenn Sie für eine bettlägerige Person beantragt wird.
Die Wahrscheinlichkeit einer Kostenübernahme stark mit höherer Pflegestufe. Meist fordern die österreichischen Krankenkassen auch einen Verordnungsschein, ein Begleitschein vom Arzt und Bilder von den vorhandenen Wunden an.
Manche Krankenkassen zahlen in der Schweiz eine orthopädische Matratze, wenn ein ärztliches Attest vorliegt. Ob die Kosten für die Matratze für bezuschusst oder vollständig übernommen werden, ist individuell und sollten mit der jeweiligen Krankenkasse abgeklärt werden.
Nun weißt du, wann die Krankenkasse die Kosten für eine Matratze in Deutschland, Österreich und der Schweiz zahlt.
Einige Fakten waren neu und interessant für mich. Vielleicht bin ich bald dazu in der Lage, mein neues Wissen anzuwenden. Mein Vater ist krank und braucht eine neue Matratze.