Latex oder Federkern Matratze - Unterschiede + Was für wen?

Nicola von GoetzeNicola von Goetze
, aktualisiert am 10. März 2023
Darstellung von Latex unf Federkernmatratzen

Das eine Matratze aus Latex oder Federkern generell besser ist, kann man so nicht sagen. Beide Matratzenarten verfügen über unterschiedliche Eigenschaften, wodurch sie sich für verschiedene Personen eignen. Ob man eine Latex oder Federkernmatratze wählen sollte und was die Unterschiede zwischen den Matratzentypen sind, erfährst du in diesem Artikel! 

Was sind die Unterschiede zwischen Latex und Federkern? 

Latexmatratzen bieten im Unterschied zu Federkernmatratzen ein warmes Schlafklima und sind für Allergiker gut geeignet. Die Lebensdauer einer Latexmatratze beträgt 15 bis 20 Jahre, während eine Federkernmatratze häufig nur 10 Jahre verwendet werden kann. 

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Matratzen mit Latex oder Federkern. Auf diese gehen wir nun im Detail ein: 

Aufbau von Matratzen aus Latex und Federkern 

Im Aufbau unterscheiden sich Matratzen aus Latex und Federkern stark. 

Eine Latexmatratze besitzt einen Matratzenkern aus Latex, in den häufig verschiedene Liegezonen eingearbeitet sind. Die Matratze kann dabei aus Naturlatex, synthetischem Latex oder einer Mischung von beidem bestehen. Ein hoher Anteil Naturlatex ist empfehlenswert, weil er im Vergleich zu synthetischem Latex eine höhere Luftdurchlässigkeit aufweist. 

Um den Matratzenkern aus Latex befindet sich meist ein abnehmbarer Matratzenbezug. 

Der grundsätzliche Aufbau aus Matratzenkern und Matratzenbezug ist bei einer Federkernmatratze ähnlich. Im Unterschied zu Latexmatratze besteht der Federkern nicht aus einem durchgängigen Material, sondern aus vielen unterschiedlichen Federn, die je nach Art der Federkernmatratze entweder untereinander oder einzeln befestigt sind. Es gibt drei unterschiedliche Arten der Federkernmatratze: Die Taschenfederkernmatratze, die Bonellfederkernmatratze und die Tonnentaschenfederkernmatratze. 

Härtegrade bei Matratzenkern aus Latex und Federkern 

Matratzen aus Latex und mit Federkern gibt es in verschiedenen Härtegraden. 

Da Naturlatex ein eher weiches Material ist, sind die meisten Matratzen aus Latex eher weich und weisen in Härtegrad H2 oder H3 auf. Federkernmatratzen hingegen sind häufig recht hart. Wenn man etwas Geduld bei der Suche mitbringt, kann man aber ein passendes Modell in jedem der fünf Härtegrade von H1 bis H5 finden. 

Egal ob man eine Matratze aus Latex oder Federkern wählt: Wichtig ist, dass der Härtegrad zu Körpergewicht und Körpergröße passt, damit man eine ergonomische Liegeposition auf der Matratze einnehmen kann. Da sich meist eine Matratze mit dem passenden Härtegrad bei beiden Matratzentypen finden lässt, haben die meisten Menschen hinsichtlich der Matratzenhärte die freie Wahl zwischen Latex und Federkern. 

Punktelastizität bei Latexmatratzen und Federkernmatratzen 

Latexmatratzen sind stets punktelastisch. Das liegt auch daran, dass sie meist ein hohes Raumgewicht aufweisen. Vor allem aber ist Latex in der Lage, punktgenau an der Stelle nachzugeben, wo er mit Gewicht belastet wird. 

Ob eine Federkernmatratze punktelastisch ist, hängt von der Art der Matratze ab. Bei Bonellfederkernmatratzen sind die einzelnen Federn mit Drähten untereinander verbunden. Deswegen sind diese Matratzen flächenelastisch, wodurch der Körper häufig nicht optimal auf ihnen liegt 

Taschenfederkernmatratzen und Tonnentaschenfederkernmatratzen sind hingegen punktelastisch.Tonnentaschenfederkernmatratzen sind im Vergleich häufig noch etwas punktelastischer, weil sich ihre bauchige Federn dem Körper des Schlafenden besonders gut anpassen können. Je mehr Federn in einer Matratze mit Taschenfederkern oder Tonnentaschenfederkern verbaut werden, desto punktelastischer sind sie, weshalb man auf eine hohe Zahl Federn achten sollte. 

Schlafklima bei Federkernmatratze und Latexmatratze 

Latexmatratzen bieten ein angenehm warmes Schlafklima. Damit es nicht sehr warm ist, sollte man auf einen hohen Anteil Naturlatex in der Latexmatratze achten. Naturlatex ist im Vergleich zu synthetischem Latex luftdurchlässiger, wodurch die Schlaftemperatur besser reguliert werden kann. 

Federkernmatratzen sind meist deutlich kühler als Latexmatratzen. Das liegt daran, dass dieser Matratzentyp im Inneren neben den Stahlfedern hauptsächlich mit Luft gefüllt ist. Aus diesem Grund wärmen Sie sich nicht so auf wie Matratzen aus Latex. 

Wem schnell zu warm ist und wer nachts stark schwitzt, für den eignet sich aus diesen Gründen eher eine Federkernmatratze. Wer schnell friert, sollte dagegen bei der Wahl einer Matratze eher zu einer Latexmatratze greifen. 

Liegezonen in Matratzen aus Latex oder Federkern

Liegezonen werden sowohl in Matratzen aus Latex als auch in Matratzen mit Federkern verbaut. Es gibt sowohl Latexmatratzen als auch Federkernmatratzen mit einer, 5,7 und 9 Zonen. Für die meisten Menschen ist eine Matratze aus Latex oder Federkern mit 7 Zonen gut geeignet, weil 7 Zonen es einem in allen Schlafpositionen - vor allem in der Seitenlage - eher ermöglichen, eine ergonomische Liegeposition einzunehmen. 

Raumgewicht bei Federkernmatratzen und Latexmatratzen

Auf das Raumgewicht sollte man sowohl bei Federkernmatratzen als auch bei Latexmatratzen achten, weil es ein Zeichen für Qualität ist und ein hohes Raumgewicht häufig auch für eine lange Lebensdauer sorgt. 

Bei Federkernmatratzen ist ein hohes Raumgewicht indirekt häufig auch ein Zeichen dafür, dass viele Federn verbaut wurden. Deswegen ist ein hohes Raumgewicht bei Matratzen mit Taschenfederkern häufig ein indirektes Zeichen für eine hohe Punktelastizität. 

Naturlatexmatratzen haben ein hohes Raumgewicht, weil der Naturlatex, der aus Kautschuk hergestellt wird, von Natur aus eine hohe Dichte besitzt. Ein hohes Raumgewicht ist bei Latex empfehlenswert, weil die Matratze sich dem Körper so genauer anpassen kann. 

Kosten von Latexmatratzen und Federkernmatratzen 

Federkernmatratzen gibt es in allen Preislagen. Von sehr günstigen Bonellfederkernmatratzen unter 100 € bis zur teuersten Matratze der Welt, der Grand Vividus Matratze für 390.000 €. Die meisten Federkernmatratzen liegen im Preisbereich zwischen 200 und 1000 €. 

Latex und vor allem Naturlatex ist ein sehr hochwertiges Material. Aus diesem Grund sind Naturlatexmatratzen durchschnittlich etwas teurer als Federkernmatratzen. Matratzen aus synthetischem Latex sind günstiger als Matratzen aus Naturlatex. Letztere kosten häufig 800 € und mehr.

Pflege von Latexmatratze und Federkernmatratze 

Sowohl Matratzen aus Latex als auch solche mit Federkern sind in der Pflege recht einfach. Bei der Wahl einer Matratze aus Latex oder mit Federkern sollte man auf einen abnehmbaren Matratzenbezug achten, da dieser regelmäßig gereinigt werden sollte, um eine gute Hygiene im Bett aufrechtzuerhalten. 

Bei Latexmatratzen sollte man tagsüber die Bettdecke zurückschlagen, da durch die höhere Dichte des Latex Feuchtigkeit schlechter entweichen kann als bei Federkernmatratzen. 

Wenn die innere Struktur der Matratze zulässt, sollten sowohl Latexmatratzen als auch Federkernmatratzen drei- bis viermal im Jahr wenden, da sich so die Abnutzung der Matratze verlangsamt. 

Ist eine Latex oder Federkern Matratze schwerer? 

Eine Latexmatratze ist im Vergleich zu einer ähnlich großen Federkernmatratze häufig schwerer, weil Latex eine sehr hohe Dichte aufweist. Wenn man allerdings zwei gleich große Matratzen wiegt, von denen die eine eine sehr hochwertige Federkernmatratze und die andere eine eher günstige Latexmatratze ist, kann es auch sein, dass die Federkernmatratze schwerer ist, weil viele Federn im Federkern verbaut wurden. Es kommt eher selten vor, dass eine Federkernmatratze im Vergleich zu einer gleich großen Latexmatratze schwerer ist. 

Ist eine Latex oder Federkern Matratze langlebiger? 

Eine Matratze aus Latex ist im Vergleich zu einer Matratze aus Federkern häufig langlebiger.

Aufgrund des sehr hohen Raumgewichtes von Latex kommt es bei guter Pflege lange Zeit kaum zu Abnutzungserscheinungen.

Da die meisten Matratzen aufgrund einer sich verschlechternden Hygiene ausgetauscht werden müssen, sollte man stets darauf achten, den Matratzenbezug mindestens einmal im Jahr zu waschen, um die Matratze möglichst sauber zu halten. 

Bei guter Pflege kann man Federkernmatratzen häufig 8 bis 10 Jahre, Naturlatexmatratzen dagegen ganze 15 bis 20 Jahre verwenden. 

Ist eine Matratze aus Latex oder Federkern für Allergiker besser geeignet? 

Eine Matratze aus Latex ist im Vergleich zu einer Matratze mit Federkern für Allergiker besser geeignet, wenn sie über einen abnehmbaren Bezug verfügt und die Federkernmatratze nicht. 

Da viele Federkernmatratzen in der Vergangenheit nicht über einen abnehmbaren Bezug verfügten, waren sie für Allergiker weniger gut geeignet, da sich im Laufe der Zeit mehr Milben ansammeln konnten, da der Bezug nicht in der Waschmaschine gewaschen werden konnte. 

Auch heute sollte man als Allergiker bei einer Federkernmatratze darauf achten, dass der Bezug dick ist, damit möglichst viele Milben beim Waschen des Bezuges in der Waschmaschine entfernt werden können. 

Für welche Schlafpositionen eignen sich Federkernmatratzen und Latexmatratzen?

Federkernmatratzen und Latexmatratzen eignen sich für alle Schlafpositionen, wenn die Matratzenhärte zum Körpergewicht und zur Körpergröße der Person passt, die auf der Matratze schläft. 

Wer Bauchschläfer ist, sollte bei Latexmatratzen aufpassen, dass sie hart genug sind, da sich sonst schnell ein Hohlkreuz bilden kann. Matratzen mit Federkern und solche aus Latex sollten zudem immer eine ausreichende Matratzenhöhe haben, damit der Körper weit genug in die Matratze einsinken kann. 

Vor allem Seitenschläfer sollten bei beiden Matratzen achten darauf achten, dass die Matratze mindestens 20 cm hoch ist, damit Schulter und Hüfte weit genug in die Matratze einsinken können. 

Wann sollte man eine Latexmatratze wählen? 

Man sollte eine Latexmatratze statt einer Matratze mit Federkern wählen, wenn man gerne warm schlafen möchte und eine eher weiche Matratze benötigt. Zudem profitiert man bei der Wahl einer Matratze aus Latex zusätzlich von der im Vergleich höheren Haltbarkeit. 

Wann sollte man eine Federkernmatratze wählen? 

Man sollte eine Federkernmatratze statt einer Matratze aus Latex wählen, wenn man im Schlaf viel schwitzt, ein kühleres Schlafklima bevorzugt und eine eher härtere Matratze benötigt. Auch der günstigere Preis spricht häufig für die Federkernmatratze. 

Federkernmatratze oder Latexmatratze im Boxspringbett? 

Im Boxspringbett ist es üblich, dass Federkernmatratzen verwendet werden. Der gesamte Aufbau eines Boxspringbettes ist darauf ausgelegt, dass die Federkernmatratze den mittleren Bestandteil des Bettes zwischen Boxspring und Topper bildet. Empfehlenswert für ein Boxspringbett ist deswegen vor allem eine Taschenfederkernmatratze oder eine Tonnentaschenfederkernmatratze. 

Es ist aber auch möglich, eine Latexmatratze in Boxspringbetten zu verwenden. Dies geht allerdings mit einem höheren Pflegeaufwand einher, da man unbedingt dafür sorgen muss, dass die Matratze tagsüber stets trocknen kann und sich nie Feuchtigkeit in ihr ansammelt, da es sonst zu vermehrten Bildung von Milben, Bakterien und im schlimmsten Fall Schimmel kommen kann. Dafür sollte eine Matratze aus Latex, die im Boxspringbett verwendet wird, regelmäßig aufgestellt werden, damit von beiden Seiten Luft an die Matratze herankommt. 

Das war unser Ratgeber zum Thema: Latex oder Federkern Matratze? Nun kennst du die Unterschiede zwischen den beiden Matratzenarten und kannst besser entscheiden, welche von beiden für dich besser geeignet ist!

Nicola von Goetze
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Nicola von Goetze
Nicola beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit Matratzen. Als Experte publiziert er auf feines-schlafi.de regelmäßig zu allen Themen rund um die Matratze, um sein Wissen weiterzugeben.

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