Kuhlenbildung Matratze - Was kann man dagegen tun? | 7 Tipps

Nicola von GoetzeNicola von Goetze
, aktualisiert am 19. September 2022
Kuhlenbildung auf einer Matratze

Wenn es zu Kuhlenbildung bei einer Matratze kommt, ist guter Rat teuer. In diesem Artikel klären wir, was die Kuhlenbildung ist, was man tun kann, wenn Kuhlen in Matratzen auftreten und welche Matratzen nicht zu Kuhlenbildung neigen.

Was ist die Kuhlenbildung? 

Die Kuhlenbildung ist die meist aufgrund eines geringen Raumgewichts entstehende Verformung einer Matratze. Wenn auf einer Matratze eine Kuhle auftritt, hat sie an dieser Stelle nicht mehr eine ausreichende Rückstellkraft, um ihre ursprüngliche Form wieder einzunehmen. 

Liegekuhlen führen meist dazu, dass der Körper der auf der Matratze schlafenden Person nicht mehr in eine optimale Liegeposition gebracht werden kann. 

Was tun gegen Kuhle in der Matratze? 

Um zu verhindern, dass sich Kuhlen in einer Matratze bilden, sollte man sie drei bis viermal im Jahr wenden. Gegen Kuhlenbildung hilft des Weiteren ein hohes Raumgewicht der Matratze und die Vermeidung von durch zu viel Gewicht erzeugter hoher Belastung.

Hier die einzelnen Faktoren im Überblick, die die Wahrscheinlichkeit der Kuhlenbildung senken: 

  • Regelmäßig drehen & wenden - Das regelmäßige Drehen und Wenden der Matratze sorgt dafür, dass sie gleichmäßig von allen Seiten belastet wird. Der gleichmäßige Verschleiß führt auch dazu, dass die Kuhlenbildung unwahrscheinlicher wird. Das Drehen und Wenden von 5 Zonen Matratzen und 7-Zonen Matratzen ist übrigens bedenkenlos möglich, da sie sowohl vertikal als auch horizontal meist symmetrisch aufgebaut sind. 
  • Geeigneter Lattenrost - Damit sich bei einer Matratze keine Kuhlen bilden, sollte ein Lattenrost verwendet werden, dessen Latten nicht zu weit auseinanderliegen. Empfehlenswert sind verstellbare Lattenroste, da diese darüber hinaus perfekt an die individuellen Gegebenheiten des Körpers des Schlafenden angepasst werden können. 
  • Beim Kauf auf das Raumgewicht achten! - Einer der wichtigsten Eigenschaften, auf die man beim Kauf an der Matratze unbedingt achten sollte, ist das Raumgewicht. Bei Schaumstoffmatratzen mit einem hohen Raumgewicht hat das Material eine besonders hohe Dichte. Bei Federkernmatratzen sind bei einem hohen Raumgewicht besonders häufig besonders viele Federn im Inneren verbaut. Damit die Bildung von Liegekuhlen relativ unwahrscheinlich ist und es - wenn überhaupt - erst nach Jahren dazu kommt, ist ein Raumgewicht von mindestens 35 kg pro Kubikmeter empfehlenswert. 
  • Geeigneten Härtegrad wählen - Der Härtegrad und die Stauchhärte sollten zum eigenen Körpergewicht passen. Härtegrade sind allerdings nicht genormt. Ausschlaggebend für die Entscheidung, welche Matratze man langfristig verwendet, sollte daher eine positive Antwort auf die Frage sein, ob eine ergonomische Liegeposition eingenommen werden kann. Wenn du auf dem Rücken liegst, sollte die Wirbelsäule ihre natürliche S-Form einnehmen können. In Seitenlage müssen Schultern und Hüfte ausreichend einsinken können, damit die Wirbelsäule von der Seite betrachtet wie eine gerade Linie aussieht. 
  • Keine schweren Gegenstände auf der Matratze abstellen! - Wer sehr schwere Gegenstände wie Schränke oder Klimaanlagen auf einer Matratze abstellt, gefährdet damit ihre Lebensdauer. Für diese Art der Belastung sind Matratzen nicht ausgelegt, die Wahrscheinlichkeit, dass sich dann Kuhlen bilden, ist auch bei hochwertigen Matratzen hoch. 
  • Auf hohe Qualität achten - Qualitativ hochwertige Matratzen aus Materialien wie Naturlatex neigen generell weniger dazu, Liegekuhlen zu bilden. Das hängt hauptsächlich damit zusammen, dass qualitative Matratzen meist ein hohes Raumgewicht aufweisen. 
  • Topper verwenden - Ein Matratzentopper wirkt wie eine schützende Schicht, die auf die Matratze gelegt wird. Ein Topper hält nicht nur Staub, Feuchtigkeit und Milben zum größten Teil davon ab, tief in die Matratze einzudringen, sondern nimmt bereits einen Teil des Körpergewichtes auf. Dadurch steigt die Langlebigkeit der Matratze und die Abnutzung verläuft meist deutlich langsamer. Je höher ein Topper ist, desto besser kann er die Matratze schützen. Empfehlenswert ist eine Höhe von mindestens 5 cm. 

Wie kann man die Kuhlenbildung bei einer Matratze verhindern? 

Man kann die Kuhlenbildung bei einer Matratze mit einer hohen Wahrscheinlichkeit verhindern, indem man sich für ein Modell mit einem hohen Raumgewicht entscheidet. Auch nur gelegentlicher Gebrauch führt dazu, dass die Bildung von Liegekuhlen bei hochwertigen Matratzen relativ unwahrscheinlich ist. 

Warum hat meine Matratze eine Kuhle?

Meistens hat eine Matratze Kuhlen, weil sie ein niedriges Raumgewicht besitzt, sehr alt ist und regelmäßig verwendet wurde oder zu hoher Belastung ausgesetzt war. Ein Ein weiterer häufiger Grund für die Kuhlenbildung bei Matratzen ist das Abstellen schwerer Gegenstände auf der Matratze.

Welche Matratze gegen Kuhlenbildung?

Matratzen, bei denen die Kuhlenbildung recht unwahrscheinlich ist, sind Kaltschaummatratzen und andere Schaumstoffmatratzen mit hohem Raumgewicht, Naturlatexmatratzen und hochwertige Taschenfederkernmatratzen. 

Hier die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Matratzenarten: 

Wann kommt es bei einer Schaumstoffmatratze zur Kuhlenbildung? 

Bei einer Schaumstoffmatratze kommt es zu Kuhlenbildung, wenn sie ein niedriges Raumgewicht aufweisen. Das ist häufig bei Schaumstoffmatratzen aus reinem Komfortschaum der Fall. Ist ein hohes Raumgewicht gegeben, haben Schaumstoffmatratzen meist eine Haltbarkeit von 8 bis 10 Jahren.

Wurde die Matratze regelmäßig genutzt, muss sie dann allerdings häufig nicht wegen Kuhlen, sondern aufgrund der sich verschlechternden Hygiene im Bett ausgetauscht werden.

Wann kommt es bei einer Kaltschaummatratze zur Kuhlenbildung? 

Bei hochwertigen Kaltschaummatratzen, die regelmäßig genutzt werden, kommt es häufig erst nach acht Jahren oder später zur Bildung von Kuhlen. Wann es zur Kuhlenbildung kommt, hängt maßgeblich damit zusammen, wie feinporig und dicht der verwendete Kaltschaum ist.

Die Kaltschaummatratze ist nicht umsonst eine der beliebtesten Matratzen Deutschlands. Diese von vielen Marken verkauften Matratzen sorgen für ein ausgeglichenes Schlafklima und bieten durch ihre abnehmbaren Bezüge eine hervorragende Hygiene im Bett, wodurch sie auch für Allergiker gut geeignet sind. 

Wann kommt es bei einer Taschenfederkernmatratze zur Kuhlenbildung? 

Bei einer Taschenfederkernmatratze bilden sich Kuhlen, sobald an einer Stelle nicht mehr ausreichend Rückstellkraft vorhanden ist, um die Matratze nach der Belastung in ihre Originalposition zurückzubringen. Bei einer geringen Anzahl an Federn ist die Wahrscheinlichkeit von Liegekuhlen erhöht. 

Auch eine schlechte Qualität der Federn kann die Bildung von Liegekuhlen begünstigen. Als besonders hochwertig gelten Tonnentaschenfederkernmatratzen, deren bauchige Federn auch für eine besonders gute Punktelastizität sorgen. 

Bilden sich bei einer Latexmatratze Liegekuhlen? 

Bei einer Latexmatratze bilden sich keine Liegekuhlen, da das Material über eine hohe Rückstellkraft sowie ein hohes Raumgewicht verfügt und eine lange Lebensdauer besitzt. Erst nach 15 bis 20 Jahren müssen Naturlatexmatratzen meist aus hygienischen Gründen ausgetauscht werden. 

Wenn sich bei diesem Matratzentyp doch einmal Liegenkuhlen bilden, hängt dies häufig mit einer übermäßigen Belastung zusammen. 

Es gibt Latexmatratzen aus synthetischem Latex und aus Naturlatex. Die meisten Matratzen aus synthetischem Latex enthalten allerdings auch ein Anteil an Naturlatex. Je höher dieser Anteil ist, desto besser sind die Eigenschaften der Matratze. Naturlatexmatratzen punkten beispielsweise mit einer guten Luftzirkulation, die deutlich besser als bei synthetischen Latexmatratzen ist. 

Kuhlenbildung bei einem Boxspringbett 

Boxspringbett besteht üblicherweise aus drei Teilen: dem Boxspring, der Boxspringmatratze und dem Matratzentopper. Eine Boxspringmatratze ist üblicherweise einen normale Federkernmatratze. Da in einem Boxspringbett fast immer ein Topper verwendet wird, ist dieser meist auch für die Liegekuhlen verantwortlich, sollten sich welche bilden. 

In diesem Fall kann er durch einen anderen Topper ersetzt werden, dessen Zonen zu den Zonen der Boxspringmatratze passen sollten. Ist die Anzahl der Federn oder auch ihre Qualität gering, kann auch die Matratze für die Liegekuhlen verantwortlich sein. 

Was kann man tun, wenn eine Liegekuhle auf der Matratze auftritt? 

  • Handtücher oder eingerollte Decken unterlegen - Diese kurzfristige Maßnahme sollte nicht zum Dauerzustand werden, ist aber durchaus dazu geeignet, die Liegeposition etwas zu verbessern. Eine optimale Schlafposition kann häufig nur auf einer perfekt auf den eigenen Körper abgestimmten Matratze erreicht werden.
  • Hartes Brett unterlegen nicht ausreichend - Häufig wird empfohlen, an der Stelle mit der Kuhle ein hartes Brett unterzulegen oder den Lattenrost härter einzustellen. Da die Liegekuhle zu einer Vertiefung der Matratzen führt, haben weder das harte Brett noch der Lattenrost einen Einfluss auf sie. 
  • Matratze umdrehen funktioniert nicht - Wenn man die Matratze umdreht, kann sich die Situation kurzfristig etwas verbessern. Da die Liegekuhle auf der gegenüberliegenden Seite der Matratze aber natürlich weiterhin vorhanden ist, wird die Matratze auch im umgedrehten Zustand an der entsprechenden Stelle zu viel nachgeben.
  • Matratze austauschen - Wenn deutlich wahrnehmbare Liegekuhlen auftreten, führt kein Weg daran vorbei, die Matratze auszutauschen, wenn man optimal liegen möchte. Damit bei der neuen Matratze keine Liegekuhlen auftreten, sollte man beim Kauf auf ein hohes Raumgewicht achten. 

Ist eine Reklamation der Matratze bei Kuhlenbildung möglich? 

Eine Reklamation der Matratze bei Kuhlenbildung ist möglich, wenn man die Matratze innerhalb der Garantiezeit reklamiert. Gesetzlich vorgegeben ist eine Garantie von mindestens zwei Jahren. Eine Kuhlenbildung innerhalb dieser Zeit ist ein klarer Garantiefall. 

Wann ist eine Reklamation von Matratzen bei Liegekuhlen nicht möglich? 

Wenn die Garantiezeit von 2 Jahren abgelaufen ist, ist die Reklamation von Matratzen, wenn Liegekuhlen auftreten, häufig leider nicht mehr möglich. Dennoch ist es sinnvoll, mit dem Verkäufer in Kontakt zu treten, da es manchmal möglich ist, die Matratze auf Kulanz austauschen zu lassen. 

Ist das Ende der Lebensdauer erreicht, wenn sich Kuhlen in einer Matratze bilden? 

Das Ende der Lebensdauer der Matratze ist der reich, wenn sich coolen in der Matratze bilden, weil dann ein ergonomisches Liegen nicht mehr möglich ist. 

Mehr zur Lebensdauer einer Matratze und auf welche Eigenschaften man schon beim Matratzenkauf achten sollte, damit die Matratze lange hält, erfährst du hier: 

Welche Matratze bei Schulterschmerzen? - 13 Wichtige Tipps

Gilt eine Matratze als durchgelegen, wenn sich Kuhlen bilden? 

Sobald sich Liegekuhlen bilden, gilt eine Matratze als durchgelegen. Sie sollte dann nicht mehr verwendet werden, um Verspannungen und Rückenschmerzen zu verhindern. 

Die Wahrscheinlichkeit senken kannst, dass die Matratze schnell durchgelegen ist, erfährst du hier: 

Matratze durchgelegen - Was kann man tun? | 12 Tipps

Nun weißt du alles Wichtige rund um das Thema Kuhlenbildung Matratze. Beim nächsten Matratzenkauf kannst du mit den Informationen aus diesem Artikel eine Matratze wählen, bei der die Kuhlenbildung sehr unwahrscheinlich ist!

Nicola von Goetze
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Nicola von Goetze
Nicola beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit Matratzen. Als Experte publiziert er auf feines-schlafi.de regelmäßig zu allen Themen rund um die Matratze, um sein Wissen weiterzugeben.

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