Was ist Kuhlenbildung? Definition, Entstehung & Was tun?

Nicola von GoetzeNicola von Goetze
, aktualisiert am 4. November 2023
Kuhlenbildung auf einer Matratze

Die Kuhlenbildung ist die Entstehung von Liegekuhlen auf einer Matratze aufgrund von Materialermüdung.

Abhängig vom Material und der Qualität der Matratze kann die Kuhlenbildung bereits nach wenigen Monaten oder erst nach Jahrzehnten einsetzen.

Nur bei Matratzen ohne festen inneren Aufbau kommt es nie zur Kuhlenbildung.

Um Liegekuhlen vorzubeugen, sollte man beim Matratzenkauf auf ein Raumgewicht von mehr als 35 kg pro Kubikmeter achten, die gekaufte Matratze regelmäßig wenden und Überbelastung durch zu viel Gewicht vermeiden.

Wenn es doch zur Kuhlenbildung gekommen ist, ist die Matratze durchgelegen und damit das Ende der Lebensdauer der Matratze erreicht. Dann sollte man die Matratze umtauschen oder entsorgen und durch eine neue ersetzen.

Was ist Kuhlenbildung?

Die Kuhlenbildung ist der Prozess der Entstehung von Senken in einer Matratze, die die Einnahme einer ergonomischen Liegeposition unmöglich machen.

Liegekuhlen entstehen auf einer Matratze, wenn der Federkern oder der Schaumstoff im Matratzenkern seine ursprüngliche Form nach der Belastung mit Gewicht nicht wieder vollständig einnimmt.

Wann es zur Kuhlenbildung kommt, ist vom Material abhängig. Während Liegekuhlen bei hochwertigen Latexmatratzen und Federkernmatratzen bei korrekter Nutzung häufig erst nach mehr als 10 Jahren entstehen, können sie bei Schaumstoffmatratzen mit einem Raumgewicht unter 35 kg pro Kubikmeter bereits nach wenigen Monaten auftreten.

Wenn Matratzen von unterschiedlichen Herstellern wie Emma Matratzen oder Bett1 Matratzen Kuhlen aufweisen, sollten sie nicht mehr verwendet oder verkauft werden, da eine gesunde Liegehaltung nicht mehr eingenommen werden kann.

Die meisten Hersteller geben mehrere Jahre Garantie auf die Formbeständigkeit des Matratzenkerns. Wenn Liegekuhlen im Garantiezeitraum trotz korrekter Nutzung der Matratze entstehen, kann diese beim Händler reklamiert werden.

Wie entstehen Liegekuhlen in Matratzen?

Liegekuhlen entstehenden Matratzen aufgrund von Materialermüdung. Bei normaler Nutzung entstehen Liegekuhlen bei hochwertigen Matratzen erst nach mindestens 8 - 10 Jahren. Liegekuhlen können durch eine Fehlbelastung mit viel Gewicht aber innerhalb kürzester Zeit entstehen, z.B. wenn man beim Transport ein schweres Gewicht auf der Matratze abstellt.

Liegekuhlen können bei allen Matratzen entstehen, die ein festes Innenleben aufweisen, also bei allen Schaumstoffmatratzen, Federkernmatratzen und Latexmatratzen.

Welche Matratze hat keine Kuhlenbildung?

Bei Wasserbettmatratzen und Luftmatratzen kann es nicht zu einer Kuhlenbildung kommen, weil diese beiden Matratzenarten keinen festen Aufbau im Inneren aufweisen, der sich abnutzen könnte.

Diese Matratzenarten ohne Kuhlenbildung sind aber nur für Personen empfehlenswert, die auf ihnen eine ergonomische Liegeposition einnehmen können und für die das jeweilige Schlafklima passend ist.

Wasserbettmatratzen und Luftmatratzen müssen meist nicht aufgrund von Liegekuhlen, sondern undichten Stellen nach mehr als 10 Jahren ausgetauscht werden.

Was tun, wenn Kuhlen in der Matratze sind?

Wenn Kuhlen in einer Matratze vorhanden sind, sollte man folgendermaßen vorgehen.

1.   Kuhle messen

Als erstes sollte man die Liegekuhlen ausmessen, um die Stärke ihrer Ausprägung festzustellen.

Um die Liegekuhlen zu messen, kann man ein gerades Brett verwenden, das man auf die Matratze legt. Wenn der Abstand zwischen der Unterkante des Bretts und dem tiefsten Punkt der Senke mindestens 2 cm beträgt, sind Liegekuhlen vorhanden, bei denen Handlungsbedarf besteht.

2.   Matratze austauschen, falls Kuhle min. 2 cm tief ist

Wenn die in der Matratze vorhandene Liegekuhle mindestens 2 cm tief ist, sollte man die betroffene Matratze austauschen, weil in der Regel keine neutrale Haltung der Wirbelsäule im Liegen mehr auf einer solchen Matratze erreicht wird.

Kann man Matratzen Kuhlen ausgleichen?

Man kann Matratzen Kuhlen kurzfristig ausgleichen, indem man die Matratze umdreht und an der betreffenden Stelle Handtücher unterlegt.

Dies ist aber nur eine kurzfristige Lösung.

Mittelfristig sollte die Matratze ausgetauscht werden, weil die Liegekuhlen im Laufe der Zeit stärker werden und man auf einer solchen Matratze häufig nicht mehr optimal liegt.

Was tun, wenn sich Kuhlen in neuer Matratze bilden?

Wenn sich Kuhlen in einer neuen Matratze bilden, sollte man diese zurückgeben. Innerhalb der ersten zwei Jahre nach dem Kauf greift die gesetzliche Gewährleistung, die die Einwandfreiheit des gekauften Produkts bei normaler Nutzung garantiert.

Normalerweise sollte es aber nicht zu einer Kuhlenbildung bei einer neuen Matratze kommen; falls dies bei normaler Nutzung passiert, ist es ein Zeichen für schlechte Qualität. In diesem Fall ist die Reklamation empfehlenswert, um den Kaufpreis zurückerstattet zu bekommen.

Um zu verhindern, dass bei einer Matratze Liegekuhlen auftreten, gibt es verschiedene effektive Maßnahmen.

Wie kann man Kuhlen in der Matratze vermeiden?

Mit den folgenden vier Schritten kannst du die Wahrscheinlichkeit von Liegekuhlen in deiner Matratze stark senken.

1.   Matratze mit Raumgewicht über 35 kg pro Kubikmeter kaufen

Entscheidend ist es, bereits beim Kauf der Matratze Liegekuhlen vorzubeugen. Beim Matratzenkauf solltest du auf ein Raumgewicht von mindestens 35 kg pro Kubikmeter unabhängig von der Matratzenart achten, weil dann die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Liegekuhlen deutlich geringer ist.

2.   Überbelastung vermeiden

Um Liegekuhlen zu verhindern, solltest du eine Überbelastung mit zu viel Körpergewicht oder schweren Gegenständen bei Transporten unbedingt vermeiden. Verwende immer eine Matratze, deren Härtegrad zu deinem Körpergewicht und deiner Körpergröße passt. Achte darauf, dass beim Transport oder der Lagerung der Matratze kein starker Druck auf sie ausgeübt wird.

3.   Beim Matratzenkauf auf hohe Material- und Verarbeitungsqualität achten

Beim Matratzenkauf auf eine hohe Material- und Verarbeitungsqualität zu achten, ist ebenfalls ein hilfreicher Schritt, um der Kuhlenbildung vorzubeugen.

Eine hohe Materialqualität besitzen Schaumstoffmatratzen mit hohem Raumgewicht, Federkernmatratzen mit mindestens 500 Federn im Federkern und Naturlatexmatratzen aus reinem Naturlatex. Eine hohe Verarbeitungsqualität erkennt man bei Matratzen an sauberen Nähten und einem wertigen Matratzenkern.

4. Matratze regelmäßig wenden

Eine Matratze ein- bis viermal im Jahr zu wenden ist wichtig, damit sich das Material gleichmäßig abnutzt. Matratzen, die man aufgrund ihres Aufbaus nicht wenden kann, sollte man mindestens einmal im Jahr um 180 Grad drehen, um eine gleichmäßigere Abnutzung zu bewirken.

Matratzen, die man aufgrund ihres Aufbaus weder drehen noch wenden kann, sollte man in ihrer ursprünglichen Position liegen lassen.

Nun weißt du, was die Kuhlenbildung ist, wie Liegekuhlen entstehen und was man dagegen tun kann.

Artikel von
Nicola von Goetze
Nicola beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit Matratzen. Als Experte publiziert er auf feines-schlafi.de regelmäßig zu allen Themen rund um die Matratze, um sein Wissen weiterzugeben.

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