Für Menschen, die gepflegt werden, ist eine Matratze notwendig, die bestimmte individuelle Anforderungen erfüllen muss. Aus diesem Grund wurden im Laufe der Jahre verschiedene Pflegematratzen entwickelt, die für die Pflege unterschiedlicher Personengruppen optimiert sind.
In diesem Ratgeber erfährst du, was eine Pflegematratze ist, welche Pflegematratzen es gibt und welche Funktionen sie bieten sowie die Vor- und Nachteile verschiedener Pflegematratzen.
Eine Pflegematratze ist eine Matratze, die für die speziellen Anforderungen von Pflegebedürftigen wie Inkontinenz, Bettlägerigkeit, Dekubitus, Demenz, Arthrose und Osteoporose optimiert ist.
Bei Inkontinenz gibt es wasserdichte Pflegematratzen. Für Dekubitus Patienten gibt es wechseldruckmatratzen und mikrostimulationsmatratzen. Für Arthrose und Osteoporose Betroffene gibt es besonders druckentlastende Pflegematratzen aus Viscoschaum oder Gelschaum.
Dies sind die verschiedenen Pflegematratzen und ihre Funktionen im Einzelnen:
Wasserdichte Pflegematratzen werden bei Inkontinenz eingesetzt, damit kein Urin oder Ausscheidungen in die Matratze eindringen können. Meist ist nicht die gesamte Matratze, sondern nur der Matratzenbezug wasserfest. Der Matratzenkern ist häufig ein hochwertiger Schaumstoffkern, der sich für die Verwendung auf stark verstellbaren Lattenrosten eignet.
Wasserfeste Pflegematratzen sind bei Inkontinenz effektiv. Für eine gute Hygiene, die gerade für krankheitsanfällige Pflegepatienten so wichtig ist, sollte der wasserdichte Bezug regelmäßig gewaschen werden.
Da ein Dekubitus meist aufgrund von Druck, Reibung und Zug entsteht, ist eine Matratze mit einer guten Druckentlastung bzw ein Modell, das den Druck in verschiedenen Bereichen der Matratze ändern kann, wichtig für die Prophylaxe und Behandlung.
Zu den weit verbreiteten Antidekubitusmatratzen gehören Wechseldruckmatratzen, Mikrostimulationsmatratzen und druckentlastende Matratzen aus Viscoschaum.
Mikrostimulationsmatratzen und Wechseldruckmatratzen wurden auf Grundlage der Idee entwickelt, dass regelmäßige Druckveränderungen die Wahrscheinlichkeit eines Dekubitus verringern können.
Eine Mikrostimulationsmatratze sorgt für die Druckveränderungen rein mechanisch durch das Rückstoßverhalten von besonderen Federn im Federkern, der den unteren Teil des zweiteiligen Matratzenkerns bildet. Jede Bewegung der auf der Matratze liegenden Person wird durch die Federn wieder leicht zurückgegeben, wodurch konstant kleine Druckveränderungen entstehen.
Wechseldruckmatratzen funktionieren mit einem Gebläse, das Luftkammern in der Matratze konstant mit Luft befüllt und entleert. Dadurch ändert sich ständig der Druck, der auf unterschiedliche Körperstellen einwirkt, wodurch die Entstehung eines Dekubitus unwahrscheinlicher ist.
Menschen mit Demenz haben häufig kein Zeitempfinden mehr, stehen mitten in der Nacht manchmal auf und laufen schlimmstenfalls orientierungslos weg.
Um dies zu verhindern, ist eine Pflegematratze für Menschen mit Demenz sinnvoll, die für einen möglichst guten Schlaf sorgt, damit der Demenzpatient möglichst durchschläft.
Gut geeignet für die Pflege von Menschen mit Demenz sind deswegen Matratzen mit einem hohen Liegekomfort, auf denen die betroffene Person eine ergonomische Liegeposition einnehmen kann.
Wenn die Pflegematratze für eine Person mit Aufstehschwierigkeiten angeschafft wird, sollte man vor allem auf eine große Matratzenhöhe achten, da diese den Ein- und Ausstieg aus dem Bett erleichtert. Wenn dies abhängig vom Körpergewicht, der Körpergröße und vorhandenen Erkrankungen möglich ist, sollte eine feste Matratze verwendet werden, da diese beim Aufstehen mehr Stabilität bietet.
Um Schmerzen bei Osteoporose und Arthrose zu lindern, eignet sich für Betroffene eine pflegematratze, die besonders Druck entlastend ist, einen hohen Liegekomfort bietet und auf der die Einnahme einer ergonomischen Liegeposition möglich ist.
Als besonders punktelastisch und druckentlastend gelten Viscoschaummatratzen, Gelschaummatratzen und Naturlatexmatratzen.
Die Vorteile einer guten Pflegematratze sind ihr meist geringes Gewicht, die Möglichkeit der einfachen Reinigung, die gute Druckentlastung, die Eignung für Menschen, die langfristig im Bett liegen und die große Matratzenhöhe.
Die sind Vorteile von Pflegematratzen im Einzelnen:
Die Nachteile einer Pflegematratze sind die meist hohen Kosten bei Anschaffung, Reparatur und Wartung, die aufgrund der starken Belastung geringere Haltbarkeit und die Maße, die von den Standardproportionen von Matratzen und Betten abweichen können.
Die sind die Nachteile von Pflegematratzen im Überblick:
Die Kosten von Pflegematratzen sind häufig hoch und liegen je nach Modell zwischen 500 und 2000 €.
Bei Menschen mit Pflegegrad werden die Kosten einer Pflegematratze als Pflegehilfsmittel häufig von der Pflegeversicherung und nicht von der Krankenversicherung übernommen.
Bei der Wahl einer Pflegematratze sollte man auf die Meinung des Arztes, einen zu Körpergröße und Körpergewicht passenden Härtegrad, das Matratzengewicht, einen abnehmbaren Matratzenbezug und eine gute Atmungsaktivität der Pflegematratze achten.
Hier ein Überblick darüber, worauf man bei der Wahl von Pflegematratzen im Einzelnen achten sollte:
Eine Pflegematratze sollte verwendet werden, wenn die pflegebedürftige Person oder der Pfleger von den besonderen Eigenschaften einer solchen Matratze profitieren würde.
Meist hat eine Pflegematratze die Größe 90 x 200 cm. Individuell angefertigte Pflegematratzen können aber auch Sondermaße wie 110 × 200 cm aufweisen.
Die Lebensdauer einer Pflegematratze beträgt aufgrund der hohen Belastung meist nur 4 - 6 Jahre.
Bei der Reinigung der Pflegematratze sollte man darauf achten, dass Verunreinigungen regelmäßig vollständig entfernt werden und die Matratze nach der Reinigung komplett trocken ist, bevor sie wieder verwendet wird.
Die Eingewöhnungszeit auf einer Pflegematratze beträgt meist 2 - 6 Wochen. In dieser Anfangszeit werden häufig noch Einstellungen an der Matratze vorgenommen, um sie noch besser an den Pflegebedürftigen anzupassen.
Beim Gepflegten können in den ersten Wochen Schmerzen auftreten, weil der Körper sich an die neue Schlafumgebung gewöhnt. Von der Matratze ausgelöste Beschwerden sollten nach 6 Wochen spätestens vollständig verschwunden sein, sonst ist eine andere Pflegematratze eine bessere Wahl.
Wenn die Pflegematratze keine Sondermaße aufweist, kann meist ein normaler Lattenrost verwendet werden, der für eine gute Stabilisation der Matratze sorgt und die Belüftung von unten ermöglicht.
Alternativen zur Pflegematratze sind normale Matratzen, die sich besonders gut an den Körper anpassen. Bei der Wahl einer normalen Matratze für Pflegebedürftige sollte man auf eine gute Punktelastizität der Matratze, zur Körpergröße passende Liegezonen und eine gute Druckentlastung achten.
Das war unser Artikel mit Tipps und Informationen zum Thema: Was ist eine Pflegematratze? Nun kennst du die verschiedenen Pflegematratzen, ihre Funktionsweise und ihre Vorteile und Nachteile, sodass du besser entscheiden kannst, welche Matratze sich in deinem Fall eignet!