Zonen in Matratze - Warum & Wie viele sind sinnvoll?

Nicola von GoetzeNicola von Goetze
, aktualisiert am 11. Januar 2023
Dieses Bild zeigt den inneren Aufbau und die Zonen einer Matratze

Matratzen mit verschiedenen Zonen sind heutzutage Standard geworden. Bei den vielen verschiedenen Matratzentypen, die auf dem Markt sind, stellt sich allerdings die Frage, welche Matratze die optimale Liegeunterlage für den eigenen Körper ist. 

Diese Frage gut zu beantworten lohnt sich, da so häufig Schmerzen im Schulterbereich und im Rücken verhindert und zusätzlich der Komfort erhöht werden kann. Wenn du sehr spezifische Dinge erfahren möchtest, lohnt sich auf jeden Fall eine Fachberatung im Matratzengeschäft. In diesem Ratgeber möchten wir schon einmal die häufigsten Fragen rund um die Zonen von Matratzen beantworten.

Warum haben Matratzen Zonen?

Matratzen haben Zonen, weil sie sich so der individuellen Körperform eines Menschen besser anpassen können. Bei einer Matratze mit Liegezonen sinken Schultern und Hüfte des Schlafenden weiter ein, wodurch das Gewicht gleichmäßig verteilt wird und eine ergonomische Liegeposition entsteht.

Zonen wurden übrigens um 1980 zum ersten Mal in Matratzen verbaut. Durch die großen ergonomischen Vorteile der Liegezonen, die ein gesundes und bequemes Liegen ermöglichen, setzten sie sich schnell durch. Heute sind Liegezonen selbst bei günstigen Matratzen häufig bereits anzufinden, sie sind zu einem Standard geworden.

Die grundsätzliche Idee von Liegezonen ist, dass der Körper an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich tief in eine Matratze einsinken sollte, um eine möglichst natürliche Haltung einzunehmen. Damit die Wirbelsäule im Liegen eine ergonomische Haltung einnimmt, ist es in allen Schlafpositionen wichtig, dass die schwereren Körperteile etwas tiefer in die Matratze einsinken können. 

Wenn der Körper keine ergonomische Position und Liegen einnehmen kann, treten Verspannungen sowie Hüftschmerzen, Rückenschmerzen, Schulterschmerzen oder Nackenschmerzen auf. Matratzenzonen können hier einen wichtigen Beitrag leisten, um diese Beschwerden zu vermeiden.

Besonders für Seitenschläfer bieten Zonen große Vorteile, da die Schultern und die Hüfte hier besonders tief einsinken sollten, damit die Wirbelsäule von der Seite betrachtet eine gerade Linie bildet.

Wie viele Zonen sollte eine Matratze haben? 

Für die meisten Menschen eignen sich Matratzen mit 7 Zonen. Bei 9 Zonen Matratzen sind die einzelnen Liegezonen recht klein, weshalb man, wenn man etwas weiter oben oder unten liegt, keine optimale Stützung mehr hat. 5 Zonen und weniger dagegen reichen meist nicht aus, um den Körper optimal zu lagern.

9 Zonen wurden entwickelt, Um eine besonders feine Anpassung an die Körperform zu ermöglichen. Das Problem dabei: wenn man sich nicht perfekt auf der Matratze positioniert oder sich im Schlaf viel bewegt, liegt man schnell ungünstig, weil die einzelnen Zonenbereiche so klein sind.

Bei 5 Zonen ist vor allen Dingen im Schulterbereich nicht genügend Anpassungsfähigkeit vorhanden. Seitenschläfer sollten immer eine etwas höhere Matratze verwenden, damit die Schultern weit genug einsinken können. 

Eine Matratze, die optimal zu dir passt, sollte dafür sorgen, dass deine Wirbelsäule in deinen favorisierten Schlafpositionen ihre natürliche Form behält. Da 5 Zonen Matratzen häufig im Bereich des oberen Rückens eine etwas größere Zone aufweisen, die nicht nur für die Schultern da ist, geben diese Matratzen meist nicht weit genug nach. 

Welche Zonen können Matratzen haben?

Abhängig davon, um eine Matratze in 9,7,5,3 oder nur eine Zone unterteilt ist, kann diese Matratze folgende Zonen besitzen:

  • Kopf / Nacken
  • Schultern
  • Lendenwirbel 
  • Hüfte
  • Oberschenkel
  • Waden
  • Füße

Hier erfährst du, welche Zonen Matratzen mit einer bestimmten Anzahl Liegezonen üblicherweise haben:

Welche Liegezonen hat eine 7-Zonen Matratze? 

  • 1. Zone: Kopf & Nacken | mittelhart - Die mittlere Härte ist genau das Richtige, damit der Kopf weder nach oben noch nach unten abgewickelt wird. Dadurch wird eine Überdehnung des Nackens verhindert. Bauchschläfer sollten über ein Wechsel der Schlafposition nachdenken, da das zur Seite drehen des Kopfes zwangsweise zu einer Überdehnung führt, die Schmerzen und Verspannungen auslösen kann. 
  • 2. Zone: Schultern | weich - Im Bereich der Schultern müssen Seitenschläfer am tiefsten einsinken können, damit die Wirbelsäule von der Seite aus betrachtet wie eine gerade Linie aussieht. 
  • 3. Zone: Lendenwirbel |  hart - Im Lendenwirbelbereich ist eine Matratze am härtesten. So kann der untere Rücken gut gestützt werden. 
  • 4. Zone: Hüfte | mittelweich - Im Bereich der Hüfte sollte eine Matratze am zweitstärksten nachgeben. Für Menschen mit breiten Hüften ist es besonders wichtig, dass dieser Bereich der Matratze nachgiebig genug ist.
  • 5. Zone: Oberschenkel | hart - Es ist wichtig, dass die Oberschenkel eher hart liegen, da korrekt gelagerte Beine und ein gestützter Rumpfbereich für eine optimale Entlastung der Wirbelsäule sorgen. 
  • 6. Zone: Waden | weich - Dadurch, dass die Matratze im Bereich der Waden weich ist, wird kein großer Druck auf die Venen ausgeübt und so eine gute Durchblutung ermöglicht. Dies verringert auch die Wahrscheinlichkeit von Wadenkrämpfen. 
  • 7. Zone: Füße | mittelhart - Durch die mittelharte Unterstützung im Bereich der Füße Kommt es zu einer Druckentlastung von Fußgelenken, Knöcheln und Ferse.

Genauere Informationen zu 7-Zonen Matratze erhältst du hier: 

7 Zonen Matratze - Was ist das? + Arten & Eigenschaften

Welche Liegezonen hat eine 9-Zonen Matratze? 

  • 1. Zone: Kopf | mittelweich - Bei 9 Zonen Matratzen bekommt der Kopf seine eigene Zone, die etwas weicher ist. Einer der größten Vorteile dabei ist, dass er so in eine noch bessere Position gebracht werden kann. 
  • 2. Zone: Nacken | mittelhart - Der Nacken liegt auf einem Bereich mit mittelharter Stützung, die ihn in einer graden Position hält, aber gleichzeitig weich genug ist, dass die Wirbelsäule ausreichend entlastet wird. 
  • 3. Zone: Schultern | weich - Im Schulterbereich müssen Matratzen am nachgiebigsten sein, wenn die Schultern der breiteste Teil des Körpers sind. 
  • 4. Zone: Lendenwirbel |  hart - Im LWS-Bereich muss eine Matratze hart sein, um den unteren Rücken ausreichend zu stützen. 
  • 5. Zone: Hüfte | mittelweich - Im Hüftbereich müssen Matratzen recht nachgiebig sein.  Sind die Hüften der breiteste Teil des Körpers, muss die Matratze hier besonders weit nach geben können. 
  • 6. Zone: Oberschenkel | hart - Damit die Wirbelsäule optimal entlastet wird, sollten Seitenschläfer ihre Beine leicht anwinkeln. 
  • 7. Zone:Waden | weich - Dadurch, dass die Matratze im Bereich der Waden weich ist, wird kein großer Druck auf die Venen ausgeübt und so eine gute Durchblutung ermöglicht. Dies verringert auch die Wahrscheinlichkeit von Wadenkrämpfen. 
  • 8. Zone: Oberer Fuß | mittelhart - Die Aufteilung des Fußbereiches in zwei Bereiche ist ebenfalls einer der großen Vorteile einer neuen Zonen Matratze. So kann der Fuß genau wie der Kopf ebenfalls in der Theorie noch besser gelagert werden. 
  • 9. Zone: unterer Fuß | mittelweich - Durch die zweite weichere Zone wird theoretisch eine noch bessere Durchblutung aufgrund des geringeren Drucks ermöglicht. 

Welche Liegezonen hat eine 5-Zonen Matratze? 

  • 1. Zone: Kopf & Nacken | mittelhart - Durch eine mittlere Härte liegen Kopf und Nacken sehr gut. Die erste Zone ist identisch zur ersten Zone einer 7-Zonen-Matratze. 
  • 2. Zone: Schultern | weich - Eine 5 Zonen Matratze ermöglicht den Schultern ein tiefes Einsinken, um eine natürliche Position der Wirbelsäule herzustellen.
  • 3. Zone: Lendenwirbel / Hüfte / Oberschenkel  mittelweich - Die drei mittleren Zonen von 7-Zonen Matratzen werden bei einer 5 Zonen Matratze zusammengefasst. Aus diesem Grund gibt es für die Bereiche Lendenwirbel, Becken und Oberschenkel hier eine Kompromisslösung. 
  • 4. Zone: Waden | weich - Ein weiches Einsinken der Waden beugt Krämpfen im Schlaf vor. 
  • 5. Zone: Füße | mittelhart - Die mittelharte unterste Zone sorgt für eine Druckentlastung der Fußgelenke und Fersen

Wichtiger Hinweis: Da alle drei Matratzentypen, also 7-Zonen-, 5-Zonen- und 9-Zonen-Matratzen meist symmetrisch aufgebaut sind, ist es auch meist egal, wie herum man sie hinlegt, da beide Hälften über einen identischen Aufbau verfügen. 

3-Zonen-Matratze 

3-Zonen-Matratzen sind heute nur noch selten zu finden. In der Frühzeit der Zonen Matratzen gehörten 3 Zonen Modelle zu den ersten, die entwickelt wurden. Im Laufe der Zeit haben sich die aufgrund ihrer Symmetrie besser geeigneten 5 und 7 Zonen Matratzen durchgesetzt. 

1-Zonen-Matratze 

1-Zonen-Matratzen sind heutzutage fast aus dem Handel verschwunden. Manche Hersteller bieten noch Modelle aus Naturlatex oder Viscoschaum an, deren innere Struktur gleichmäßig ist, aufgrund der besonderen Eigenschaften dieser Materialien kann man auf diesen Matratzen auch ohne Zonen recht gut liegen. Die meisten Matratzen aus diesen Materialien weisen allerdings mittlerweile auch Liegezonen auf. 

Worauf sollte man achten, damit die Zonen der Matratze wirken?

Damit die Liegezonen ihre Wirkungen korrekt entfalten können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Hier ein Überblick über Aspekte die man beachten sollte, damit die Liegezonen ihre Wirkung optimal entfalten können: 

Die Zonen der Matratze sollten zur Körpergröße passen

Die Matratzen Zonen fallen von Modell zu Modell unterschiedlich aus. Ob man optimal auf dem jeweiligen Zonensystem liegen kann, hängt auch maßgeblich von der eigenen Körpergröße ab. Eine Person, die 2 m groß ist, benötigt größere Liegezonen, als eine Person, die nur 1,50 m groß ist. 

Auch aus diesem Grund sollte eine neue Matratze unbedingt zunächst probegelegen werden. So kannst du feststellen, ob die Liegezonen gut zu deinen Bedürfnissen passen. 

Wo ist die Kopfseite der Matratze? 

Bei 5-Zonen-Matratzen, 7-Zonen-Matratzen und 9-Zonen-Matratzen gibt es keine Kopfseite, da sie symmetrisch aufgebaut sind. Bei älteren 3 Zonen Modellen gibt es eine Kopfseite, bei diesen Matratzen wird sie klar gekennzeichnet. 

Nur bei 3 oder weniger Zonen bei Matratzen muss also darauf geachtet werden, wie herum man auf der Matratze liegt. Bei Matratzen mit mehr Liegezonen kann man im Grunde gar nichts falsch machen - es sei denn man liegt im 90° Winkel zur normalen Liegeposition, dann können die Zonen natürlich nicht wirken!

Wie hoch sollte eine Matratze mit Liegezonen sein? 

Bei leichten Erwachsenen sollte eine Matratze mit Liegezonen mindestens 15 cm hoch sein. Ab 80 kg Körpergewicht sollte eine Mindesthöhe von 18 cm vorliegen. Sind Matratzen niedriger, können die Zonen deinen Körper nicht mehr in eine perfekte Position bringen. 

Die Höhe ist gerade entscheidend, wenn du Seitenschläfer bist. Dann solltest du unbedingt eine Matratze mit mindestens 20 cm Höhe wählen. Bei guten Matratzen kann man tatsächlich sagen: je höher die Matratze, desto besser, denn es wird nicht nur der Liegekomfort erhöht, auch das Einsinken der Schultern verbessert sich mit größerer Matratzenhöhe meist noch etwas. 

Wie hoch eine Matratze im Hinblick auf dein Körpergewicht und deine Schlafposition sein sollte, erfährst du hier:

Wie hoch Matratze? - Die Matratzenhöhe guter Matratzen 

Wie sollte der Härtegrad sein, damit Matratzenzonen wirken? 

Damit Matratzen Zonen gut wirken können, muss der Härtegrad an deine Körpergröße, deinen Körperbau und dann Körpergewicht angepasst sein. Damit man wirklich auf einer optimalen Matratze schlafen kann, wird Partnern empfohlen, in Doppelbetten Einzelmatratzen zu verwenden. 

Das ermöglicht jedem, dass für sich optimale Modell zu wählen. In Einzelbetten sollte zusätzlich noch auf eine ausreichende Breite geachtet werden, für Aktivschläfer sind 90 cm oft zu wenig. 

Achtung: Bei günstigen Modellen gibt es durchaus Matratzen, die zwar auf dem Papier viele Zonen mitbringen, die aber nur relativ oberflächlich sind. Diese erkennt man an einem Kern, der eigentlich nur eine Zone hat, Matratzen dieses Typs sind nicht gut dazu geeignet, den Körper optimal zu lagern. 

Mehr zum Härtegrad einer Matratze erfährst du hier: 

Härtegrad Matratze - 19 Tipps für die richtige Wahl! 2022

Welchen Einfluss hat die Höhe einer Matratze auf die Punktelastizität? 

Hohe Matratzen bieten tendenziell eine etwas bessere Punktelastizität. Punktelastische Matratzen bieten gegenüber flächenelastischen Matratzen die besseren Liegeeigenschaften, da eine punktelastische Matratze nur genau dort nachgibt, wo sie belastet wird. Da die Punktelastizität so wichtig ist, haben wir ihr einen Artikel gewidmet:

Punktelastizität vs Flächenelastizität - Geeignete Matratze

Wie entstehen die Zonen durch den inneren Aufbau einer Matratze?

Die Liegezonen entstehen durch den inneren Aufbau einer Matratze durch Einschnitte oder eine Profilierung des Matratzenkerns. Wesentliche Informationen zum Aufbau einer Matratze findest du hier: 

Matratze Aufbau - Die Komponenten aller Matratzenarten | FS

Einfluss der Dicke einer Matratze auf die Zonen 

Bei dünnen Matratzen haben die Zonen ab einem gewissen Punkt nicht mehr ihre volle Wirkung. Wann das der Fall ist und wie dick eine Matratze mindestens sein sollte, hängt hauptsächlich vom Verhältnis von Körpergewicht und Körpergröße ab.

Wie dick eine Matratze in verschiedenen Fällen sein sollte, erfährst du hier: 

Dicke oder dünne Matratze? 7 Tipps & Vorteile von Matratzen

Sind Zonen in Matratzen bei Arthrose sinnvoll? 

Zonen sind bei Arthrose sinnvoll, da sie dabei helfen, dass der Körper optimal gelagert und möglichst wenig Druck auf entzündete Gelenke ausgeübt wird. 

Hier erfährst du mehr zur Wahl einer Matratze bei Arthrose: 

Welche Matratze bei Arthrose? - 5 Tipps & Eigenschaften

Nun weißt du, dass es gut ist, wenn eine Matratze Zonen besitzt, wie viele Liegezonen optimal sind und auf welche weiteren Eigenschaften du achten musst, damit du die optimale Matratze für dich wählen kannst! 

Nicola von Goetze
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Nicola von Goetze
Nicola beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit Matratzen. Als Experte publiziert er auf feines-schlafi.de regelmäßig zu allen Themen rund um die Matratze, um sein Wissen weiterzugeben.

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