Welche Matratze ist für Allergiker optimal? - Welche Eigenschaften von Matratzen sind bei verschiedenen Allergien wichtig? - Das erfährst du in diesem Artikel!
Viele Allergiker kennen es: Gerade in der Nacht zeigt sich häufig eine Hausstauballergie, bei der Betroffene mit tränenden geröteten Augen, laufender Nase und erschwerter Atmung zu kämpfen haben. Ein erholsamer Schlaf ist so häufig nicht möglich. Dabei kann man die Situation mit der Wahl der richtigen Matratze und regelmäßiger Pflege deutlich verbessern.
In diesem Ratgeber geben wir dir 12 Tipps an die Hand, worauf Allergiker bei ihren Matratzen achten sollten und welche Matratzenarten bei welcher Allergie empfehlenswert sind.
Beim Matratzenkauf sollten Allergiker darauf achten, dass die gewählte Matratze atmungsaktiv ist, über einen waschbaren Bezug verfügt und gute Klimaeigenschaften besitzt. Zusätzlich sollte eine Matratze für Allergiker wenig anfällig für Staub sein und Milben keinen guten Nährboden bieten.
Hier alle Eigenschaften von Matratzen, auf die Allergiker achten sollten:
Ein abnehmbarer Matratzenbezug ist für Allergiker essentiell, um eine gute Hygiene im Bett aufrechtzuerhalten. Das liegt daran, dass abnehmbare Matratzenbezüge aus Baumwolle üblicherweise bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden können. Allergiker sollten dies drei bis viermal im Jahr tun, wenn der Hersteller keine geringere maximale Reinigungshäufigkeit angibt.
Es ist sinnvoll, den Bezug möglichst heiß zu waschen, um viele Milben zu entfernen und abzutöten. Damit das Material nicht kaputt geht, sollte man nie die für das Waschen vom Hersteller angegebene Höchsttemperatur überschreiten.
Manche Matratzenarten sind anfälliger für Milben als andere. Luftdurchlässige Schaumstoffmatratzen sind für Allergiker neben hochwertigen Matratzen aus Naturkautschuk besonders empfehlenswert. Eine geringe Anzahl Milben in der Matratze ist wichtig für Allergiker, da vor allem der Milbenkot ein Auslöser für Symptome einer Hausstauballergie ist.
Eine Matratze für Allergiker sollte Feuchtigkeit gut an die Umgebungsluft abgeben können. Da Hausstaubmilben ein feuchtwarmes Schlafklima bevorzugen, ist Trockenheit auch gegen die kleinen Tierchen eine effiziente Maßnahme und deswegen gut für Allergiker. Trockenheit sorgt ebenfalls dafür, dass in der Matratze kein Schimmel entsteht.
Frische Luft ist ebenfalls etwas, das Milben nicht mögen. Eine hohe Luftdurchlässigkeit führt aus diesem Grund auch dazu, dass die Milbenanzahl im Bett reduziert wird. Eine hohe Atmungsaktivität für zudem auch dazu, dass man nachts weniger schwitzt, wodurch sowohl die Hygiene als auch der Schlafkomfort steigen. Damit auch von unten Luft an die Matratze kommen kann, empfehlen wir, einen hochwertigen und verstellbaren Lattenrost zu verwenden.
Ein Matratzen Encasing kann zu einer guten Hygiene beitragen. Bei einem Encasing handelt es sich um eine schützende Hülle, die man um die Matratze legt. Sie sorgt dafür, dass nur sehr wenig Staub und Milben in die Matratze eindringen können, da diese feinen Teilchen das Encasing nicht durchdringen können.
Um eine hervorragende Hygiene zu gewährleisten, empfehlen wir, die Bettwäsche, Kissen und Bettdecke alle zwei bis drei Wochen zu waschen.
Was ein Encasing wirklich bringt und wo es überall eingesetzt werden sollte, erfährst du hier:
Encasing für Matratze? - 7 Tipps zur Verwendung | FS
Auf und unter die Matratze gelegte Matratzenschoner schützen die Matratze vor Staub und Verschmutzung. Allerdings sollte man hier darauf achten, dass die Atmungsaktivität nicht zu sehr eingeschränkt wird.
In vielen Bettarten sind Matratzentopper mittlerweile zum Standard geworden. So bestehen beispielsweise die sehr beliebten Boxspringbetten aus dem Boxspring, der Boxspringmatratze und einem darauf liegenden Topper.
Diese Konstruktion ist für die Hygiene hervorragend, da die meisten Topper ebenfalls über waschbare Bezüge verfügen. Da der Schlafende hauptsächlich in den Topper schwitzt und dieser auch Staub und Milben abfängt, bevor sie in die Matratze eindringen können, kann ein Matratzentopper für eine deutlich gesteigerte Hygiene sorgen.
Welche Matratzenarten für Allergiker geeignet sind, hängt von der jeweiligen Allergie ab. Meist sind Kaltschaummatratzen, Komfortschaummatratzen und Naturlatexmatratzen gut geeignet. Matratzenarten mit Bezug, die für eine besonders hohe Hygiene sorgen, sind für alle Allergiker empfehlenswert.
Federkernmatratzen sind für Allergiker geeignet, wenn sie über einen waschbaren Bezug verfügen. Federkernmatratzen ohne Bezug sollten Allergiker eher nicht wählen, da diese im Vergleich zu anderen Matratzenarten anfälliger für Staub und Milben sind.
Eine Taschenfederkernmatratze mit waschbarem Bezug ist für einen Allergiker geeignet, wenn der Betroffene diesen tatsächlich auch regelmäßig wäscht. Ohne regelmäßige Pflege sind Taschenfederkernmatratzen für Allergiker nicht optimal.
Die meisten Schaumstoffmatratzen sind für Allergiker gut geeignet. Kaltschaummatratzen, Gelschaummatratzen und Komfortschaummatratzen haben häufig eine gute Luftdurchlässigkeit und waschbare Matratzenbezüge, die für eine gute Hygiene sorgen.
Kaltschaummatratzen sind aufgrund ihres für Staub und Verschmutzung wenig anfälligen Materials und ihrer guten Luftdurchlässigkeit hervorragend für Allergiker geeignet. Auch das trockenes Schlafklima und die waschbaren Matratzenbezüge tragen zur guten Eignung von Kaltschaummatratzen bei.
Komfortschaummatratzen sind für Allergiker geeignet, wenn neben dem Komfortschaum auch andere Materialien in der Matratze verwendet werden. Komfortschaum ist sehr atmungsaktiv, aber flächenelastisch. Nur punktelastische Komfortschaummatratzen aus gemischten Materialien sind empfehlenswert.
Eine flächenelastische Matratze gibt nicht punktgenau dort nach, wo sie belastet wird, sondern gleicht das Gewicht über eine Fläche aus. Dadurch hat eine solche Matratze keine optimalen Liegeeigenschaften.
Wir empfehlen allen, die ergonomisch liegen und so Rückenschmerzen und Verspannungen im Ansatz verhindern möchten, punktelastische Matratzen zu verwenden.
Latexmatratzen sind für Allergiker meist hervorragend geeignet, da sie atmungsaktiv sind und Milben kein guten Nährboden bieten. Nur Menschen mit einer starken Latexallergie sollten sicherheitshalber zu Matratzen aus anderen Materialien greifen.
Naturlatexmatratzen sind für Allergiker noch besser geeignet als synthetische Latexmatratzen, da sie besonders atmungsaktiv sind und über antibakterielle Eigenschaften verfügt. Nur Personen mit einer starken Latexallergie sollten sich sicherheitshalber für einen anderen Matratzentyp entscheiden.
Gelschaummatratzen sind aufgrund ihres eher kühlen Schlafklimas und des für Milben wenig anfälligen Materials gut für Allergiker geeignet. Gelschaummatratzen haben ähnliche Eigenschaften wie Kaltschaummatratzen, die auch gut für Allergiker geeignet sind.
Viscomatratzen sind für Allergiker nicht gut geeignet, da sie über eine sehr hohe Dichte verfügen und Feuchtigkeit schlecht an die Umgebungsluft abgeben. Das feuchtwarme Schlafklima und die recht geringe Luftzirkulation sind klimatische Bedingungen, die Milben und Schimmel mögen.
Bei unterschiedlichen Allergien sollten unterschiedliche Matratzen verwendet werden auch für möglichst wenige Beschwerden während der Nacht zu sorgen. Hier eine Übersicht über verschiedene Allergien und die im spezifischen Fall geeigneten Matratzen:
Da die Hausstauballergie hauptsächlich durch Hausstaubmilben und ihren Milbenkot verursacht wird, eignen sich hygienische Kaltschaummatratzen besonders für Hausstauballergiker. Auch Naturlatexmatratzen sind gut geeignet, da sie den kleinen Tierchen keinen guten Nährboden bieten.
Bei einer Milbenallergie sollte eine Matratze mit guter Atmungsaktivität gewählt werden, die über einen bei 60 Grad waschbaren Bezug verfügt. Kaltschaummatratzen, Naturlatexmatratzen, Gelschaummatratzen und Komfortschaummatratzen sind bei Milbenallergien gut geeignet.
Bei einer Pollenallergie sind Kaltschaummatratzen und Federkernmatratzen besonders geeignet, die zusammen mit einem Topper verwendet werden. Wird der Bezug des Toppers und der Matratze regelmäßig gewaschen, sinkt die Belastung des Bettes durch Pollen.
Um nachts besser schlafen zu können, sollte man bei einer Pollenallergie allerdings nicht nur auf die Matratze achten. Wie in vielen Tests nachgewiesen werden konnte, haben Luftreiniger eine hohe Wirksamkeit.
Sie sind in der Lage, auch kleine Pollen aus der Luft zu filtern, weshalb sie für Allergiker ein wichtiger Bestandteil des Schlafzimmers sind.
Federkernmatratzen und Schaumstoffmatratzen sollten bei einer stark ausgeprägten Latexallergie den Latexmatratzen sicherheitshalber vorgezogen werden. Da es bei Latexmatratzen allerdings nie zu direktem Hautkontakt mit dem Material kommt, können sie von Allergikern häufig dennoch verwendet werden.
Aus diesem Grund sollte man Latexmatratzen und gerade auch die hochwertigen Naturlatexmatratzen nicht von vornherein ausschließen. Wenn es sich nur um eine leichte Latexallergie handelt, kann man durchaus eine Latexmatratze für einige Nächte testen, um auszuschließen, dass es zu Symptomen kommt.
Bei Asthma sind besonders atmungsaktive Kaltschaummatratzen und Komfortschaummatratzen empfehlenswert, da sie bei richtiger Pflege für eine hohe Sauberkeit im Bett sorgen. Asthmatikern hilft besonders saubere Luft im Schlafzimmer, weshalb ein Luftreiniger ebenfalls hilfreich sein kann.
Besonders saubere, atmungsaktive Kaltschaummatratzen mit waschbarem Bezug sind bei Neurodermitis geeignet, da die Haut von Betroffenen überempfindlich auf eigentlich harmlose Reize aus der Umwelt reagiert. Deswegen sollte auch auf die Sauberkeit von Kopfkissen, Laken und Bettdecke geachtet werden.
Milben in der Matratze können eine Hausstauballergie auslösen, da ihre Eier und der Milbenkot von einigen Immunsystem and als Bedrohung wahrgenommen werden. Eine gute Hygiene und ein regelmäßiges Waschen des Bezugs und der Bettwäsche kann der Entstehung einer Hausstauballergie vorbeugen.
Eine hypoallergene Matratze ist eine Matratze aus Materialien, die nur sehr selten Allergien auslösen. Viele Schaumstoffmatratzen zählen zu den hypoallergenen Matratzen.
Als Allergene bezeichnet man die Stoffe, die potenziell eine Allergie auslösen können.
Der Begriff “hypoallergen” stammt dabei ursprünglich nicht aus der Medizin, sondern der Kosmetikindustrie. Wenn ein Produkt mit diesem Begriff bezeichnet wird, soll das ein Hinweis für Allergiker sein, dass es mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit unbedenklich für sie ist - egal, welche Allergie jemand hat.
Eine gute Allergiker Matratze kostet im mittleren Preissegment meist zwischen 600 und 1200 Euro. Beim Matratzenkauf ist es empfehlenswert, auf Preisnachlässe zu achten, da dann für Allergiker geeignete Matratzen bereits ab 200 Euro erhältlich sind.
Was eine Allergiker Matratze kostet, hängt auch stark von den verwendeten Materialien ab. Wird Kaiser Matratzen häufig bereits ab 300 Euro zu finden sind, sind hochwertige Naturlatexmatratzen meist ab 800 Euro erhältlich.
Manche Krankenkassen zahlen einen Teil der Kosten von Matratzen für Allergiker, wenn die Allergie durch einen Facharzt nachgewiesen wurde und die Notwendigkeit einer speziellen Matratze durch eine ärztliche Bescheinigung belegt wird.
Der Arzt kann einem entweder ein Rezept für eine spezielle Anti Allergie Matratze geben oder ein Encasing verschreiben. Wenn eine neue Matratze aufgrund der Allergie angeschafft werden soll, übernehmen die meisten Krankenkassen nur einen Teil der Kosten.
Manche Krankenkassen übernehmen die Kosten aber auch vollständig. An dieser Stelle empfehlen wir, sich mit der eigenen Krankenkasse in Verbindung zu setzen.
Matratzen können Allergien auslösen, aber dies ist sehr unwahrscheinlich. Wenn Hersteller tierische Materialien verwenden, achten sie darauf, dass diese möglichst nicht in Kontakt mit dem Schlafenden kommen. Auch bei Latexmatratzen wird optimalerweise nie Hautkontakt mit dem Material hergestellt.
Deutlich wahrscheinlicher als eine durch bestimmte Materialien ausgelöste Allergie ist die Hausstauballergie. Indirekt können Matratzen eine Hausstauballergie auslösen, wenn sie nicht regelmäßig gepflegt werden und die Hygiene im Bett vernachlässigt wird.
In diesem Fall kann es zu einer großen Milbenpopulation im Bett kommen, die allergische Reaktionen auslösen kann.
Allergiker können ihre Schlafqualität auf der Matratze verbessern, indem sie die Bettwäsche, Kopfkissen und alle Bezüge regelmäßig weil mindestens 60 Grad in der Waschmaschine waschen. Auf diese Weise wird die Hygiene im Bett deutlich verbessert.
Zusätzlich empfehlen wir, eine Matratze zu verwenden, die ein optimales Schlafklima herstellt. Ist eine Matratze zu warm, schwitzt man übermäßig viel in der Nacht. Eine hohe Feuchtigkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit von Schimmelbildung und fördert das Wachstum der Milbenpopulation.
Tagsüber sollte die Decke vom Bett zurückgeschlagen werden. Im Zusammenspiel mit einer ausgiebigen Lüftung des Schlafzimmers kann man so dafür sorgen, dass die Feuchtigkeit der vorangegangenen Nacht vollständig aus der Matratze entweichen kann.
Hausstauballergiker Können ihre Matratze ab und an für einige Stunden in die Sonne stellen. Die UV-Strahlung und die Trockenheit sorgen dafür, dass die Anzahl der Hausstaubmilben sinkt.
Bei schon seit längerer Zeit verwendeten Matratzen empfiehlt sich eine professionelle Matratzenreinigung. Diese entfernt Partikel und Staub bis tief in die Matratze hinein.
Alle Bettwaren bis auf den Matratzenbezug sollten alle zwei bis drei Wochen gewaschen werden. Der Matratzenbezug sollte für optimale hygienische Bedingungen spätestens alle drei Monate gewaschen werden.
Ein Milbensauger kann einen Teil der Hausstaubmilben aus Matratzen entfernen. Möglich ist dies nur bei Milbensaugern mit HEPA-Filter. Normale Staubsauger sollten nicht verwendet werden, da diese nicht in der Lage sind, die kleinen Teilchen aufzunehmen, sondern sie nur aufwirbeln. Milbensauger kann man einmal im Monat verwenden, so wird die Milbenlast regelmäßig reduziert.
Für Allergiker ist in der Schwangerschaft eine etwas härtere Matratze geeignet, damit die Schwangere in der Körpermitte nicht durchhängt. Hier kannst du mehr zu in der Schwangerschaft geeigneten Matratzen erfahren:
Welche Matratze in der Schwangerschaft - Matratzen für Schwangere
Neben hervorragenden hygienischen Eigenschaften sollte auch eine Matratze für Allergiker selbstverständlich für eine gute Liegeposition sorgen. Worauf man bei der Wahl der richtigen Matratze noch achten sollte, erfährst du hier:
Richtige Matratze - 17 Tipps für eine gute Wahl! | FS
Nun weißt du alles, was du wissen solltest, um die richtige Matratze für Allergiker zu wählen und Matratzen optimal zu pflegen. So kannst du optimale Schlafbedingungen herzustellen, damit du trotz Allergie durchschlafen kannst und einen erholsamen Schlaf hast!
