Der Aufbau einer Matratze entscheidet maßgeblich darüber, welche Eigenschaften sie besitzt. In diesem Artikel bekommst du alle wichtigen Infos dazu, wie unterschiedliche Matratzen aufgebaut sind, damit du für einen optimalen Schlaf die richtige Wahl treffen kannst.
Der Aufbau einer Matratze besteht üblicherweise aus einem Matratzenkern und einem Bezug. Je nach Matratzenart kommen weitere Komponenten wie Polsterung und Federn sowie verschiedene Schichten unterschiedlicher Materialien wie Komfortschaum oder Naturlatex hinzu.
Hier die wesentlichen Komponenten im Überblick:
Der Matratzenkern ist das Herzstück einer Matratze und zum großen Teil für ihre Liegeeigenschaften verantwortlich. Matratzenkerne sind je nach Matratzenart sehr unterschiedlich aufgebaut. Den Aufbau der unterschiedlichen Arten von Kernen findest du weiter unten in diesem Artikel bei den verschiedenen Matratzenarten.
Mehr über die unterschiedlichen Eigenschaften der Matratzenkerne erfährst du hier:
Matratzenkern einer Matratze - Was ist das? | Eigenschaften
Ein abnehmbarer Bezug ist bei Matrazen empfehlenswert, da dann eine regelmäßige Reinigung möglich ist. Der Matratzenbezug sorgt auf diese Weise für eine gute Hygiene im Bett. Daneben ist er, je nach Matratzentyp, auch unter Umständen dafür verantwortlich, Kern und Polsterung der Matratze zusammenzuhalten. Das ist gerade dann der Fall, wenn eine Matratze aus vielen unterschiedlichen Schichten besteht.
Ausführliche Informationen zum Bezug einer Matratze erfährst du hier:
Matratzenbezug einer Matratze - Worauf sollte man achten?
Liegezonen sind beim Matratzenaufbau sehr wichtig, um dem Schlafenden eine ergonomische Liegeposition zu ermöglichen. Liegezonen können auf unterschiedliche Arten in den Matratzenkern einer Matratze eingearbeitet sein. Die Liegezonen entstehen meist entweder durch ein Profil auf der Oberseite des Matratzenkerns oder durch Einschnitte und Bohrungen, durch die die Härte verschiedener Abschnitte der Matratze verändert werden kann.
Worauf du bei den Zonen im Hinblick auf deine Körpergröße und dein Körpergewicht achten solltest, erfährst du hier:
Zonen der Matratze | - Wie viele Matratzen Liegezonen?
Im Folgenden gehen wir darauf an, wie Bezug, Kern und Zonen bei den verschiedenen Matratzenarten üblicherweise aufgebaut sind:
Jede Federkernmatratze besteht aus einem Federkern, der ggfs. von mehreren Schichten aus Filz, Schaumstoffen und einem Bezug umgeben ist. Der Aufbau von Federkernmatratzen unterscheidet sich abhängig davon, ob es eine Bonell-, Taschen- oder Tonnentaschenfederkernmatratze ist.
Je mehr Federn eine Federkernmatratze enthält, desto hochwertiger ist sie üblicherweise. Eine hohe Anzahl an Federn ist sinnvoll, da sich dadurch die punktelastischen Eigenschaften dieser Matratze verbessern. Erkennbar ist dies häufig auch indirekt durch ein hohes Raumgewicht.
Man sollte bei der Wahl einer Matratze darauf achten, dass die punktelastisch ist, weil punktelastische Matratzen den Körper im Liegen optimal lagern und so für eine ergonomische Liegeposition aller Körperpartien sorgen.
Eine Taschenfederkernmatratze besteht aus dem Taschenfederkern, der meist von einer Schicht aus Kaltschaum oder Naturlatex sowie einem Bezug umgeben ist. Beim Aufbau von Taschenfederkernmatratzen sind die Federn im Matratzenkern einzeln oben und unten in Stofftaschen befestigt.
Bei Taschenfederkernmatratzen und auch den anderen Arten von Federkernmatratzen gibt es neben dem Bezug häufig noch eine Schicht aus Schaumstoff, damit man im Liegen die Feder nicht spürt. Da die Federn dieser Matratze jeweils einzeln oben und befestigt sind, hat auch diese Matratze punktelastische Liegeeigenschaften.
Eine Tonnentaschenfederkernmatratze besteht aus einem Tonnentaschenfederkern, der meist von einer Schicht aus Kaltschaum sowie einem Bezug umgeben ist. Die Besonderheit beim Aufbau von Tonnentaschenfederkernmatratzen ist, dass bauchige anstatt gerader Federn verwendet werden.
Die bauchigen Federn sollen im Optimalfall dafür sorgen, dass sich eine solche Matratze noch besser an den Körper des Schläfers anpassen kann. Auch bei Tonnentaschenfederkernmatratzen sind die Federn einzeln oben und unten befestigt.
Eine Bonellfederkernmatratze besteht aus einem Bonellfederkern, der häufig nur von einem Bezug umgeben ist. Der Aufbau dieser Matratzenart unterscheidet sich im Vergleich zu anderen Federkernmatratzen dadurch, dass die Federn nicht einzeln befestigt, sondern untereinander mit Drähten verbunden sind.
Dadurch haben diese Matratzen flächenelastische Liegeeigenschaften, was die Einnahme einer ergonomisch optimalen Liegeposition meist verhindert. Bonellfederkernmatratzen sind aus diesem Grund fast vollständig aus dem Handel verschwunden. Wenn man doch einmal in einem Online-Shop eine solche Matratze antrifft, handelt es sich meist um ein vergleichsweise günstiges Modell.
Eine Schaumstoffmatratze besteht meist aus einem Schaumstoffkern aus Polyurethan, der von einem abnehmbaren Matratzenbezug umgeben ist. Es gibt viele Arten von Schaumstoffmatratzen, die unterschiedlich aufgebaut sind. Ein Aufbau mit verschiedenen Schichten ist ebenfalls keine Seltenheit.
Häufig ist der Aufbau von Schaumstoffmatratzen im Vergleich zu Federkernmatratzen weniger komplex. Dadurch sind sie aber nicht unbedingt schlechter, wenn man darauf achtet, dass der Schaumstoff ein hohes Raumgewicht von mindestens 35 Kilogramm pro Kubikmeter aufweist. Bei einem niedrigen Raumgewicht besteht eine erhöhte Gefahr, dass es zur Bildung von Liegekuhlen kommt.
Eine Kaltschaummatratze besteht aus einem Matratzenkern aus Kaltschaum, der von einem meist abnehmbaren Matratzenbezug umgeben ist. Der Bezug besteht meistens aus Schurwolle oder Velours. Im Aufbau einer Kaltschaummatratze kommen manchmal auch Schichten aus anderen Schaumstoffen vor.
Bei der Herstellung einer Kaltschaummatratze wird Polyurethan kalt aufgeschäumt. Je mehr Polyurethan auf einen Kubikmeter Matratze verwendet wird, desto höher ist das Raumgewicht. Je höher das Raumgewicht ist, desto qualitativ hochwertiger und langlebiger ist eine Kaltschaummatratze normalerweise.
Eine reine Komfortschaummatratze besteht aus einem Matratzenkern aus Komfortschaum, der von einem Matratzenbezug umgeben ist. Meist wird Komfortschaum beim Aufbau von Matratzen nur in einzelnen Schichten verwendet, damit punktelastische Liegeeigenschaften vorhanden sind.
Eine Matratze, die aus reinem Komfortschaum besteht, hat flächenelastische Liegeeigenschaften und ein geringes Raumgewicht. Aus diesem Grund sind diese Modelle heutzutage fast vom Markt verschwunden. Komfortschaum besteht, genau wie Kaltschaum auch, aus Polyurethan. Allerdings wird dieser Kunststoff nicht kalt, sondern heiß aufgeschäumt.
Eine Gelschaummatratze besteht aus einem Kern aus Schaumstoff, einer darauf liegenden bis zu 8 cm dicken Schicht aus Gelschaum und einem Matratzenbezug. Der Aufbau von Gelschaummatratzen ist im Vergleich zu anderen Schaumstoffmatratzen recht komplex.
Die Gelschaummatratze ist eine Weiterentwicklung der Kaltschaummatratze. Die Schicht aus Gelschaum, die eigentlich eine mit Gel getränkte Kaltschaumschicht ist, soll für eine besonders hohe Druckentlastung sorgen. Gelschaummatratzen sorgen von allen Schaumstoffmatratzen für das kühlste Schlafklima.
Eine Viscoschaummatratze besteht aus einem Schaum-Unterbau, einer mehrere Zentimeter dicken Schicht aus thermoelastischem Viscoschaum und einem Matratzenbezug. Vom Aufbau ähneln sie Gelschaummatratzen, sie besitzen nur statt Gelschaum eine Schicht aus Memory Foam (Gedächtnis Schaumstoff).
Auch Viscoschaum besteht aus Polyurethan und weist meist eine sehr hohe Dichte und damit ein hohes Raumgewicht auf. Das Material wurde ursprünglich für die Raumfahrt entwickelt, verfügt über eine geringe Rückstellkraft und sorgt für eine sehr gute Druckentlastung.
Eine Latexmatratze besteht aus einem Kern aus synthetischem Latex oder Naturlatex, der mit Bohrungen und Einschnitten versehen ist, um Liegezonen herzustellen. Die äußerste Schicht beim Aufbau von Latexmatratzen ist ein meist abnehmbarer Matratzenbezug.
Latexmatratzen und gerade auch Naturlatexmatratzen gehören zu den hochwertigsten Matratzen. Sie haben eine sehr hohe Lebensdauer von häufig 15 und manchmal sogar bis zu 20 Jahren. Ein hoher Anteil an Naturlatex sorgt dafür, dass eine gute Luftzirkulation innerhalb der Matratze möglich ist. Zusätzlich sorgt das Material für eine gute Hygiene, da es antibakteriell wirkt.
Boxspringmatratzen sind unterschiedlich aufgebaut. Eine Boxspringmatratze besteht aus einem oder zwei Federkernen, auf denen manchmal eine Schicht aus Schaumstoff aufliegt. Der Matratzenbezug ist die äußerste Komponente einer Boxspringmatratze.
Es gibt unterschiedliche Arten von Boxspringmatratzen, weil es auch unterschiedliche Arten von Boxspringbetten gibt. Ein normales Boxspringbett besteht aus Boxspring, Boxspringmatratze und einem Topper.
Bei manchen Betten ersetzt die Boxspringmatratze allerdings den oberen oder unteren Teil eines Boxspringbettes. Wenn sie das Boxspring ersetzt, hat sie zwei Federkerne, von denen der untere das Boxspring imitiert. Wenn Sie den Matratzentopper ersetzt, ist oberhalb des Federkerns noch eine dicke Schicht aus Schaumstoff vorhanden, die den Topper imitiert.
Welcher Aufbau von Matratzen ideal ist, kann nicht pauschal beantwortet werden, da jeder Körper verschieden ist und eine andere Unterstützung benötigt, um optimal liegen zu können. Zudem ist ja nicht nur der innere Aufbau der verschiedenen Matratzentypen verschieden, sie bringen auch weitere Eigenschaften wie ihr Schlafklima oder auch ihren Härtegrad mit, die bei der Wahl einer neuen Matratze beachtet werden sollten.
Sinnvoll ist es allerdings, immer eine Matratze mit abnehmbarem Bezug zu wählen. Die gerade für Allergiker so richtige Hygiene kann so bei der Matratze deutlich besser aufrechterhalten werden.
Wie der Härtegrad beim Aufbau einer Matratze entsteht, ist von der Matratzenart abhängig. Bei Federkernmatratzen entsteht die Matratzenhärte durch die Steifheit der Federn. Bei Schaumstoffmatratzen ist es vor allem die Stauchhärte, die die Grundlage für den Härtegrad bietet.
Mehr wichtige Informationen zum Härtegrad, die du bei der Wahl einer Matratze beachten solltest, erfährst du hier:
Härtegrad Matratze - 19 Tipps für die richtige Wahl! 2022
Der innere Aufbau einer Matratze kann beschädigt werden, wenn Sie unverhältnismäßig belastet wird, z.B. indem man einen schweren Schrank auf sie stellt.
Eine Federkernmatratze darf beim Transport auf keinen Fall gerollt werden, weil dies ebenfalls zu einer Beschädigung des inneren Aufbaus einer solchen Matratze führen kann. Latexmatratzen sollten nicht zu eng gefaltet werden, da Latex dann reißen kann.
Das Thema Matratze Aufbau ist wichtig, um die verschiedenen Vor- und Nachteile unterschiedlicher Matratzenarten zu verstehen. Mit den Informationen aus diesem Artikel weißt du nun, worauf du beim Aufbau von Matratzen achten solltest!