Die Druckentlastung ist eine wichtige Eigenschaft von Matratzen, auf die man beim Kauf achten sollte. Was die Druckentlastung ist und wann man eine besonders druckentlastende Matratze wählen sollte, erfährst du neben Antworten auf viele weitere Fragen zum Thema Druckentlastung von Matratzen hier in diesem Ratgeber!
Die Druckentlastung einer Matratze ist ihre Fähigkeit, den Druck, der auf unterschiedliche Körperpartien einwirkt, zu reduzieren. So wird die Durchblutung gefördert. Besonders druckentlastend sind punktelastische Matratzen mit einem zu Gewicht und Größe passenden Härtegrad.
Orthopädische Matratzen gelten häufig als besonders druckentlastend. Doch Vorsicht: der Begriff “Orthopädische Matratze'' ist nicht geschützt. Dennoch weisen solche Matratzen häufig Eigenschaften wie Liegezonen und Punktelastizität auf, die nicht nur für ein ergonomisches, sondern auch druckentlastetes Liegen sorgen.
Eine gute Druckentlastung bei Matratzen ist wichtig, damit auf einzelne Körperstellen nicht mehr Druck ausgeübt wird, als nötig ist. Ein zu hoher Druck kann bei Erkrankungen zu Schmerzen und auch bei gesunden Menschen zu Fehlhaltungen führen, die wiederum Beschwerden auslösen können.
Auch der Lattenrost kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Druckentlastung des gesamten Bettes zu verbessern. Empfehlenswert sind vor allem verstellbare Lattenroste, die sich individuell an den eigenen Körper anpassen lassen.
Je höher Matratzen sind, desto weniger Auswirkungen hat die Einstellung des Lattenrostes auf das Liegegefühl.
Eine druckentlastende Matratze ist essentiell bei Druckempfindlichkeit, weil mit einer solchen Matratze Druckstellen durch die gute Anpassung der Matratze an den Körper vermieden werden können.
Braucht man bei Druckempfindlichkeit bei Matratzen noch achten sollte, erfährst du hier:
Welche Matratze bei Druckempfindlichkeit? - Gute Matratzen
Damit Matratzen Druck entlastend wirken können, müssen Sie verschiedene Eigenschaften aufweisen. Hier eine Übersicht über diese Eigenschaften:
Eine gute Punktelastizität ist essentiell dafür, dass eine Matratze druckentlastend wirken kann. Das liegt daran, dass punktelastische Matratzen punktgenau dort nachgeben, wo sie mit Gewicht belastet werden. So kann der Körper auf solchen Matratzen meist ergonomischer gelagert werden, als auf flächenelastischen Modellen.
Förderlich für eine gute Punktelastizität ist bei Federkernmatratzen eine hohe Anzahl Federn. Außerdem sollte man, wenn man eine Federkernmatratze kaufen möchte, zu Taschenfederkernmatratzen oder Tonnentaschenfederkernmatratzen greifen, da Bonellfederkernmatratzen meist flächenelastisch sind.
Detaillierte Informationen zur Punktelastizität findest du hier:
Punktelastizität vs Flächenelastizität - Geeignete Matratze
Der passende Härtegrad ist ebenfalls sehr wichtig, damit man auf einer Matratze ergonomisch liegen kann. Welchen Härtegrad die Matratze für dich aufweisen sollte, lässt sich anhand von Körpergröße und Körpergewicht berechnen.
Die häufig gehörte generelle Empfehlung, harte Matratzen seien generell besser als weiche, können wir nicht bestätigen. Im Gegenteil ist es eher wichtig, dass der Härtegrad zu den Anforderungen des eigenen Körpers passt.
Worauf man beim Härtegrad einer Matratze achten sollte, erfährst du hier:
Härtegrad Matratze - 19 Tipps für die richtige Wahl! 2022
Eine ausreichende Matratzenhöhe ist wichtig, damit die Matratze weit genug nachgeben kann. Gerade für Menschen, die in der Seitenlage auf ihren Matratzen schlafen, ist es sehr wichtig, dass die Matratze im Bereich der Schultern und der Hüfte weit genug nachgibt, sodass die Wirbelsäule eine möglichst natürliche Position einnehmen kann.
Wenn die Matratze an diesen Stellen nicht weit genug nachgibt, lastet an der Schulter und an der Hüfte nicht nur mehr Druck, als nötig, es wird auch eine unergonomische Liegeposition eingenommen, was zu Verspannungen und Schmerzen führen kann.
Bei leichten Erwachsenen sollte die Matratze mindestens 15 cm hoch sein. Wer meist in der Seitenlage schläft oder mehr als 80 kg wiegt, sollte eine Matratze mit einer Höhe von mindestens 20 cm wählen.
Wenn die eigene Matratze nicht hoch genug ist, muss nicht immer eine neue gekauft werden. Manchmal kann es ausreichen, einen passenden Topper zu verwenden. Der Topper erhöht die Matratze um einige Zentimeter, sodass man tiefer in das Bett einsinken kann. Zudem sorgen Topper bei guter Pflege für eine gute Hygiene und schützen die Matratze etwas vor Abnutzung und Verschmutzungen.
Liegezonen wurden Anfang der 1980er Jahre entwickelt. Matratzen mit Zonen sind besonders druckentlastend, weil die Matratze in unterschiedlichen Bereichen weicher ist oder stützender wirkt. Das ist wichtig, weil der Körper an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich breit und schwer ist.
Um eine natürliche Haltung im Liegen einnehmen zu können, ist es wichtig, dass die Matratze in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich hart ist.
Man sollte immer auf eine gute Druckentlastung bei Matratzen achten, da sie meist indirekt Anzeichen für eine ergonomische Liegeposition ist. Besonders wichtig ist die Druckentlastung allerdings bei Erkrankungen, um Symptome wie Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu fördern.
In folgenden Situationen sollte man besonders druckentlastende Matratzen wählen:
Ein Dekubitus ist ein häufig über längere Zeit anhaltender Hautschaden an einer Körperstelle, auf die zu viel Druck eingewirkt hat. Da ein zu hoher und anhaltender Druck einer der hauptsächlichen Auslöser für einen Dekubitus ist, ist es bei solchen Wunden sehr wichtig, eine möglichst druckentlastende Matratze zu verwenden..
Bei Arthrose entzünden sich häufig Gelenke, die noch mehr Schmerzen verursachen, wenn Druck auf sie ausgeübt wird. Eine druckentlastende Matratze, die dafür sorgt, dass auf die betroffenen Stellen möglichst wenig Druck einwirkt, kann die Schmerzen gegebenenfalls etwas lindern.
Bei einem Bandscheibenvorfall ist es sehr wichtig, dass die Wirbelsäule in dem Bereich, in dem der Bandscheibenvorfall aufgetreten ist, möglichst entlastet wird. Damit dies der Fall ist, sollte man eine möglichst natürliche Position im Liegen einnehmen, in der optimalerweise wenig Druck auf die betroffene Stelle ausgeübt wird.
Was man noch hinsichtlich seiner Matratze bei einem Bandscheibenvorfall beachten sollte, erfährst du hier:
Matratze bei Bandscheibenvorfall - 23 Tipps für Betroffene
Nach einer OP ist die betroffene Stelle häufig für eine gewisse Zeit noch sehr empfindlich. Gerade bei großen OPs wie einer Hüft-OP ist es zur Linderung der Schmerzen und für einen schnellen Heilungsprozess wichtig, dass im Liegen auf der Matratze eine optimale Position eingenommen werden kann. Wird die Hüfte nach einer Hüft-OP im Liegen auf der Matratze entlastet, treten häufig weniger Beschwerden auf.
Bei manchen Menschen treten sehr schnell Druckstellen und Blutergüsse auf, wenn zu viel Druck auf eine Körperpartie eingewirkt hat. Damit im Schlaf nicht unangenehme Druckstellen entstehen, sollten Betroffene eine druckentlastende Matratze und eine geeignete Schlafposition wählen.
Am wenigsten Druck wird auf alle Körperpartien in der Rückenlage ausgeübt, weil sich das Körpergewicht dann recht gleichmäßig auf der Matratze verteilt.
Ein Taubheitsgefühl an Armen, Beinen, Händen oder Füßen tritt häufig auf Matratzen auf, wenn Fehlhaltungen im Liegen eingenommen werden. Häufig liegt dies daran, dass die Matratze zu hart oder zu weich ist. Das kann aber auch daran liegen, dass zu viel Druck auf manche Körperstellen ausgeübt wird. Dem kann man entgegenwirken, indem man eine Matratze wählt, auf der man ergonomisch liegen kann. Ebenfalls hilfreich ist es, auf dem Rücken zu schlafen.
Durchblutungsstörungen können auch bei Matratzen auftreten, wenn zu viel Druck auf die entsprechende Stelle ausgeübt wird, an der Durchblutungsstörung auftritt. Meist liegt dies ebenfalls an einer unergonomischen Liegeposition.
In der Seitenlage lastet auf einzelnen Körperstellen am meisten Druck, weil das Körpergewicht über recht wenig Fläche auf die Matratze übertragen wird. Wer Durchblutungsstörungen, Taubheitsgefühle oder Druckstellen besitzt und in der Seitenlage schläft, sollte einmal die Rückenlage ausprobieren, da das Körpergewicht hier gleichmäßiger verteilt wird.
Von der Bauchlage kann in den meisten Fällen abgeraten werden, da das Gewicht zwar relativ gleichmäßig verteilt wird, aber Verspannungen und Schmerzen im Nackenbereich auftreten können, weil der Kopf stets zu einer Seite gedreht werden muss.
Wenn die Matratze zu hart oder zu weich ist, kann es schnell dazu kommen, dass zu viel Druck auf manchen Körperstellen ausgeübt wird. Typische Symptome sind Verspannungen und Schmerzen an den Körperstellen, die besonders unergonomisch gelagert werden. Hüftschmerzen, Schulterschmerzen, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen und Schlafstörungen können neben Durchblutungsstörungen und Taubheitsgefühl Zeichen dafür sein, dass eine Matratze zu hart ist.
Das waren unsere Informationen und Tipps zum Thema: Druckentlastung von Matratzen. Weißt du, worauf du bei Matratzen achten solltest, um ein möglichst druckentlastendes Modell zu wählen, das gut zu den Anforderungen deines Körpers passt!
