Bei der Wahl der Matratze fragen sich viele Menschen: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Kaltschaum und Komfortschaum? Diese und weitere Fragen zu Kaltschaummatratzen und Komfortschaummatratzen beantworten wir in diesem Artikel!
Im Unterschied zu Komfortschaum, der ein Heißschaum ist, wird Kaltschaum kalt aufgeschäumt. Im Vergleich weist Kaltschaum häufig eine höhere Dichte auf, ist dadurch häufig langlebiger und im Gegensatz zu Komfortschaum punktelastisch.
Durch die geringere Dichte ist Komfortschaum meist leichter als Kaltschaum.
Ein weiterer Unterschied zwischen Kaltschaum und Komfortschaum ist, dass Kaltschaum eigentlich geschlossene Poren aufweist, die bei der Herstellung aufgebrochen werden. Komfortschaum ist ein offenporiger Schaum, der sehr luftdurchlässig ist, wodurch diese Matratzen Feuchtigkeit gut ableiten können und sich im Vergleich eher kühl anfühlen.
Weil Komfortschaummatratzen aus reinem Komfortschaum flächenelastisch reagieren und häufig aufgrund des geringen Raumgewichts nicht so lange halten wie Kaltschaummatratzen, sind diese Matratzen häufig recht günstig.
Eine Gemeinsamkeit von Komfortschaum und Kaltschaum ist, dass beide meist aus dem Kunststoff Polyurethan bestehen. Aus beiden Schäumen werden Matratzen hergestellt, da sie gute, wenn auch unterschiedliche Liegeeigenschaften mitbringen.
Sowohl Komfortschaum als auch Kaltschaum eignet sich gut für Allergiker, da sie Milben keinen guten Nährboden bieten. Beide Schaumstoffe sind recht luftdurchlässig, wobei Komfortschaum für eine noch bessere Luftzirkulation in Matratzen sorgt.
Hier die verschiedenen Eigenschaften von Komfortschaum und Kaltschaum im Überblick:
Härtegrad - Komfortschaum ist normalerweise ein recht weiches Material. Matratzen, in denen Geschichten aus Komfortschaum verarbeitet wurden, gibt es in den Härtegraden H1 bis H4.
Zonen - Viele Komfortschaummatratzen besitzen Liegezonen, damit man ergonomischer auf ihnen liegen kann. Häufig werden diese in den höherwertigen Modellen verbaut, in den meisten nur Schichten aus Komfortschaum zum Einsatz kommen, weil man trotz dieses Materials eine punktelastische Wirkung erzielen möchte.
Raumgewicht - Eine Komfortschaummatratze aus reinem Komfortschaum hat normalerweise ein recht geringes Raumgewicht, wodurch es zur frühzeitigen Bildung von Liegekuhlen kommen kann.
Punktelastizität - Komfortschaum reagiert nicht punktelastisch, sondern flächenelastisch. Das bedeutet, dass er nicht punktgenau dort nachgibt, wo er mit Gewicht belastet wird. Da die Punktelastizität bei Matratzen aber eine wichtige Eigenschaft ist, damit man ergonomisch gut auf ihnen liegen kann, werden meist nur Schichten aus Komfortschaum in hochwertigen Matratzen eingesetzt.
Schlafklima - Komfortschaum ist offenporig und verfügt über eine gute Luftzirkulation, weshalb er ein vergleichsweise eher kühles Schlafklima bietet.
Luftzirkulation - Die Luftzirkulation in Komfortschaum ist sehr gut, da die Poren offen sind und meist vergleichsweise wenig Kunststoff beim Aufschäumen verwendet wird.
Eignung für Allergiker - Aufgrund der guten Belüftung des Komfortschaums eignet er sich gut für Allergiker, da Feuchtigkeit schnell abtransportiert wird und Milben und Bakterien auf ihm aus diesem Grund keinen guten Nährboden finden.
Preis - Komfortschaummatratzen, die nur aus Komfortschaum bestehen, sind meist recht günstig und häufig unter 100 € zu erwerben. Hochwertige Komfortschaummatratzen, in denen nur Schichten aus Komfortschaum zum Einsatz kommen, können teils deutlich mehr kosten, zwischen 300 und 500 € sind keine Seltenheit.
Schlafpositionen - Da Komfortschaummatratzen meist recht weich sind, eignen sie sich für das Schlafen in Rückenlage und Seitenlage. Für Bauchschläfer sind sie häufig zu weich, es kann sich ein Hohlkreuz bilden, was vermieden werden sollte. Wenn der Härtegrad der Komfortschaummatratze zu Körpergewicht und Körpergröße passt, kann meist eine ergonomische Liegeposition eingenommen werden.
Härtegrad - Kaltschaummatratzen gibt es in allen Härtegraden. Aus diesem Grund kann jeder bei dieser Matratzenart in Bezug auf die Matratzenhärte ein passendes Modell finden.
Zonen - Viele Kaltschaummatratzen sind mit 5, 7 oder 9 Liegezonen ausgestattet. Da Kaltschaum punktelastisch ist, können die Liegezonen bei diesem Matratzentyp gut ihre Wirkung entfalten.
Raumgewicht - Kaltschaummatratzen gibt es mit vielen unterschiedlichen Raumgewichten. Es ist sehr wichtig, dass Kaltschaum mindestens ein Raumgewicht von 35 kg pro Kubikmeter aufweist, damit es nicht zur frühzeitigen Bildung von Liegekuhlen kommt. Je höher das Raumgewicht ist, desto wärmer fühlen sich Kaltschaummatratzen an und desto resistenter ist das Material gegenüber Abnutzung.
Punktelastizität - Kaltschaum ist punktelastisch. Dadurch kann er sich den Körper gut anpassen, es entsteht kein unnötiger Druck auf Körperteilen, auf denen kein Druck lasten soll.
Schlafklima - Kaltschaum bietet ein angenehm warmes, ausgeglichenes Schlafklima. Je höher das Raumgewicht ist, desto wärmer fühlt sich Kaltschaum an. Wer gerne warm schlafen möchte, sollte auch aus diesem Grund eine Kaltschaummatratze mit hohem Raumgewicht wählen.
Luftzirkulation - Kaltschaum weist eine gute Luftdurchlässigkeit auf, die allerdings etwas geringer ist, als bei Komfortschaum. Damit Feuchtigkeit gut entweichen kann, sollte man tagsüber die Bettdecke zurückschlagen. Je höher das Raumgewicht und damit die Dichte des Kaltschaums ist, desto weniger luftdurchlässig ist er.
Eignung für Allergiker - Kaltschaummatratzen sind gut für Allergiker geeignet, da sich Milben aufgrund der Trockenheit und der Luftdurchlässigkeit weniger wohlfühlen, als bei anderen Matratzen. Eine besonders gute Hygiene lässt sich auf Matratzen aus Kaltschaum aufrechterhalten, die einen abnehmbaren Bezug besitzen.
Preis - Es gibt sowohl sehr günstige als auch recht teure Kaltschaummatratzen, die Preise liegen zwischen 50 und 5000 €. Bei höherpreisigen Modellen kommen häufig noch weitere hochwertige Materialien wie Rosshaar zum Einsatz.
Schlafpositionen - Kaltschaummatratzen eignen sich für alle Schlafpositionen, wenn die anderen Parameter wie Zonen, Matratzenhöhe und Härtegrad zum Körper des Schlafenden passen. Damit der Körper gut stabilisiert werden kann, sollte eine Matratze bei leichten Erwachsenen mindestens 15 cm hoch sein. Ab einem Körpergewicht von 80 kg ist eine Matratzenhöhe von mindestens 20 cm empfehlenswert.
Komfortschaum ist tendenziell etwas weicher als Kaltschaum. Da es Komfortschaummatratzen und Kaltschaummatratzen in vielen unterschiedlichen Härtegraden gibt, findet man bei beiden Schaumstoffen meist eine Matratze mit einer zu Körpergröße und Gewicht passenden Matratzenhärte.
Ob eine Komfortschaummatratze oder eine Kaltschaummatratze besser ist, hängt von den Anforderungen der jeweiligen Person ab, da beide Materialien unterschiedliche Eigenschaften mitbringen.
Man kann aber sagen, dass Kaltschaummatratzen Komfortschaummatratzen meist überlegen sind, weil sie punktelastische Liegeeigenschaften besitzen und häufig länger halten.
Sowohl Kaltschaum als auch Komfortschaum können langlebig sein und ca. 7 Jahre halten, wenn sie ein recht hohes Raumgewicht aufweisen. Kaltschaummatratzen sind häufig langlebiger, weil ihr Raumgewicht meistens höher ist als das reiner Komfortschaummatratzen.
Die Langlebigkeit von Komfortschaummatratzen, in denen nur einzelne Schichten aus Komfortschaum zum Einsatz kommen, ist vergleichbar mit der Haltbarkeit von Kaltschaummatratzen.
Hochwertige Matratzen müssen meist aus hygienischen Gründen ausgetauscht werden, und nicht, weil Liegekuhlen entstanden sind. Wer regelmäßig den Bezug seiner Matratze wäscht, kann die Haltbarkeit deswegen häufig etwas verlängern.
Sowohl Kaltschaum als auch Komfortschaum sind geeignete Matratzenmaterialien, wenn man aufgrund seiner Matratze unter Rückenschmerzen leidet. Entscheidend ist, dass eine ergonomische Liegeposition auf der gewählten Matratze eingenommen werden kann.
Häufig entstehen Rückenschmerzen in der Nacht, weil man auf der Matratze nicht richtig liegt und die Wirbelsäule eine Fehlhaltung einnimmt. Auch eine Überstreckung von Muskeln kann die Folge solcher Fehlhaltungen sein. Durch eine ergonomische Liegeposition lassen sich solche Schmerzen und Verspannungen meist vermeiden.
Diese erkennt man daran, dass die Wirbelsäule in der gewählten Schlafposition eine möglichst natürliche Haltung einnehmen kann.
Für Kaltschaummatratzen und Komfortschaummatratzen eignet sich ein verstellbarer Lattenrost, der zusätzlich für ausreichend Belüftung von unten sorgt. Lattenroste sind häufig mit Schiebereglern ausgestattet, wodurch sich die Härte in unterschiedlichen Bereichen einstellen lässt.
Dies ist gerade bei niedrigen Matratzen aus Komfortschaum oder Kaltschaum hilfreich. Bei einer hohen Matratze sollte der Lattenrost vor allen Dingen eine stabile Basis bieten und für eine gute Luftzirkulation unter der Matratze sorgen.
Wie in diesem Artikel beschrieben wurde, haben Kaltschaum und Komfortschaum viele Vorteile, weshalb sich eine der beiden Matratzenarten für die meisten Menschen gut eignet. Dennoch gibt es natürlich noch viele andere Matratzenarten, die bei unterschiedlichen Anwendungsfällen empfehlenswert sind.
Besonders hervorzuheben sind Taschenfederkernmatratzen, die häufig im Boxspringbett zum Einsatz kommen und gut in Kombination mit einem Topper verwendet werden können. Bei ihnen sollte man vor allen Dingen auf eine gute Punktelastizität, einen passenden Härtegrad, eine gute Matratzenhöhe und eine hohe Anzahl Federn im Federkern achten.
Eine weitere Alternative stellen Matratzen aus Naturlatex dar. Naturlatexmatratzen gehören zu den hochwertigsten Matratzen, weil sie sich gut für Allergiker eignen, ein angenehm warmes Schlafklima bieten, hervorragende Liegeeigenschaften aufweisen und häufig sehr lange halten, 15 bis 20 Jahre sind keine Seltenheit.
Federkernmatratzen und Komfortschaum Matratzen bieten ein recht kühles Schlafklima. Kaltschaummatratzen fühlen sich dagegen warm an. Bei beiden Schaumstoffmatratzen ist ein hohes Raumgewicht sehr wichtig für die Langlebigkeit.
Mehr zum Thema, wann man eine Federkernmatratze oder Kaltschaummatratze wählen sollte, erfährst du hier:
Federkernmatratze oder Kaltschaummatratze? - FS Matratze
Federkernmatratzen mit Taschenfederkern oder Bonellfederkern stellen Alternativen zu Schaumstoffmatratzen aus Kaltschaum oder Komfortschaum dar.
Ob Taschenfederkern oder Bonellfederkern besser ist, erfährst du hier:
Bonellfederkern oder Taschenfederkern? Die bessere Matratze
Das waren unsere Informationen zum Thema: Komfortschaum oder Kaltschaum? Unterschiede der Matratzen. Nun kennst du die Eigenschaften der beiden Materialien und kannst besser einschätzen, welches für dich besser geeignet ist!