Komfortschaum ist ein Material, das vor allem bei Matratzen häufig verbaut wird. In diesem Ratgeber erfährst du, was Komfortschaum ist, wie er hergestellt wird, wofür man ihn verwendet und welche Eigenschaften er besitzt!
Komfortschaum ist ein Schaumstoff aus Polyurethan, der mit einem Treibmittel wie Kohlendioxid oder Wasser und unter Einwirkung von Hitze aufgeschäumt wird.
Damit ist Komfortschaum ein Heißschaum. Der Name Komfortschaum wurde diesem Schaumstoff gegeben, weil er sich meist recht weich und komfortabel anfühlt und im Vergleich zu anderen Schaumstoffen meist sehr leicht ist.
Komfortschaum gilt als einer der günstigsten Schaumstoffe, aus denen Matratzen hergestellt werden.
Komfortschaum wird aus Polyolen und Isocyanaten hergestellt. Bei den für Komfortschaum verwendeten Polyolen handelt es sich im Gegensatz zu den Polyolen, die für Kaltschaum verwendet werden, um nichtreaktive Alkohole. Deswegen werden ein Treibmittel und Hitze benötigt, damit eine chemische Reaktion stattfindet und der Schaumstoff aufgeschäumt werden kann und aushärtet.
Im Gegensatz zum Kaltschaum muss die Zellstruktur von Komfortschaum nach dem Aushärten nicht aufgebrochen werden, weil Komfortschaum von vorneherein offenporig ist und eine sehr gute Luftzirkulation ermöglicht.
Komfortschaum wird zunächst in großen Blöcken hergestellt, die anschließend auf die richtige Größe zugeschnitten werden.
Die für die Herstellung von Komfortschaum benötigten Grundbestandteile von Polyurethan werden meist aus Erdöl gewonnen. Polyurethan kann auch aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden, dies ist bei Komfortschaum aber selten der Fall.
Komfortschaum wird hauptsächlich zur Herstellung von Komfortschaummatratzen und für Matratzen mit Schichten aus Komfortschaum und anderen Schaumstoffen verwendet. Auch bei günstige Polsterungen wird Komfortschaum eingesetzt.
Hier sind die beiden Haupteinsatzzwecke von Komfortschaum im Überblick:
Wichtige Eigenschaften von Komfortschaum sind die sehr gute Luftdurchlässigkeit, das leichte Gewicht, das meist geringe Raumgewicht, der geringe Preis, die gute Hygiene und die vergleichsweise geringe Lebensdauer.
In den folgenden Abschnitten gehen wir auf die wichtigsten Eigenschaften von Komfortschaum im Einzelnen ein:
Weil Komfortschaum direkt nach dem Aufschäumen bereits eine offenporige Struktur aufweist, ist er sehr atmungsaktiv und bietet eine gute Luftzirkulation.
Komfortschaum ist nicht punktelastisch, sondern flächenelastisch. Er reagiert auf die Belastung mit Gewicht also nicht punktgenau, sondern über eine Fläche. Weil sich eine Matratze aufgrund der flächenelastischen Liegeeigenschaften dem Körper schlechter anpassen kann als ein punktelastisches Modell, wird meist nur eine Schicht aus Komfortschaum verbaut, die um andere punktelastische Materialien ergänzt wird.
Das Raumgewicht gibt bei Komfortschaum an, wie viel Polyurethan in einem Kubikmeter Komfortschaum verwendet wurde und wie hoch die Dichte ist. Komfortschaum hat meistens ein geringes Raumgewicht und ist deswegen sehr leicht.
Ein geringes Raumgewicht führt bei Schaumstoffen dazu, dass sich bei Belastung schneller Kuhlen bilden. Dabei handelt es sich um Stellen des Schaumstoffs, die ihre Ursprungsform nicht mehr annehmen. Wenn sich in einer Matratze aus Komfortschaum Kuhlen bilden, kann sie meist nicht mehr weiter verwendet werden, weil man keine ergonomische Liegeposition mehr einnehmen kann. Weil die Matratze dann das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat, ist die Haltbarkeit von Komfortschaum im Vergleich zu anderen Schaumstoffen wie Viscoschaum oder Gelschaum häufig geringer.
Die Stauchhärte ist bei Komfortschaum der objektive Messwert, an dem sich die genaue Härte des Schaumstoffs ablesen lässt. Sie wird ermittelt, indem eine Maschine den Komfortschaum um verschiedene Prozentsätze zusammendrückt. Dabei wird die Kraft gemessen, die benötigt wird, um den Schaumstoff und beispielsweise 40% zusammenzudrücken. Je höher diese Kraft ist, desto härter ist der Komfortschaum.
Komfortschaum gibt es mit dem Härtegrad H1, H2, H3 oder H4. Da die Härtegrade bei Komfortschaum nicht genormt sind, bietet die Stauchhärte einen besseren Anhaltspunkt für die objektive Härte des Komfortschaums.
Feuchtigkeit kann sehr gut aus Komfortschaum entweichen, weil durch die offenporige Zellstruktur eine sehr gute Luftdurchlässigkeit vorhanden ist.
Komfortschaum hält auch bei guter Pflege meist nur 5 bis 7 Jahre. Wie lange dieser Schaumstoff hält, ist stark von der Art der Nutzung abhängig. Wer den Komfortschaum regelmäßig belastet und hin und wieder auch überlastet, wird in absehbarer Zeit mit Liegekuhlen zu kämpfen haben.
Liegezonen werden bei Matratzen aus Komfortschaum in den Matratzenkern aus Komfortschaum geschnitten. Meist handelt es sich um röhrenförmige Löcher und Einschnitte in der Oberfläche des Matratzenkerns, die dafür sorgen, dass der Komfortschaum sich in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich hart anfühlt.
Komfortschaum fühlt sich eher kühl an und bietet ein kühles Schlafklima, weil Wärme aufgrund der guten Luftzirkulation schnell an die Umgebung abgegeben wird. Damit eignen sich Matratzen aus Komfortschaum gut für Menschen, die gerne kühl schlafen oder solche, die stark schwitzen.
Komfortschaum ist meist leicht, da das Raumgewicht üblicherweise gering ist. Das Gewicht von Komfortschaum ist ein Qualitätsmerkmal. Je schwerer der Schaumstoff ist, desto langlebiger ist er meist.
Komfortschaum besitzt meist keine besonders hohe Rückstellkraft, weil diese eng ans Raumgewicht gekoppelt ist. Komfortschaum mit einem hohen Raumgewicht kann auch eine hohe Rückstellkraft besitzen, dies ist aber eher selten.
Sowohl das Zusammendrücken von Komfortschaum als auch die Rückkehr in die Ausgangsposition ist annähernd geräuschlos. Damit eignen sich Komfortschaummatratzen auch für Menschen, deren Schlaf von Geräuschen leicht gestört werden kann.
Komfortschaum ist sehr hygienisch, da er trockenes und kühles Schlafklima bietet. Er stellt Milben und Bakterien keinen guten Nährboden bereit und schafft ein Klima, dass dem Wohlfühlklima der kleinen Lebewesen exakt widerspricht.
Komfortschaum kann leicht und unkompliziert gereinigt werden, indem man ihn bei lauwarmem Wasser von Hand in der Waschmaschine vorsichtig wäscht. Bevor man ihn wieder verwendet, sollte er vollständig getrocknet werden, damit Feuchtigkeit nicht über längere Zeit in der Matratze aus Komfortschaum bleiben kann.
Komfortschaum kann man in jeder beliebigen Größe kaufen, da man individuelle Zuschnitte erstellen lassen kann. Beliebte Größen von Komfortschaummatratzen sind 90 x 200 cm, 140 x 200 cm und 180 x 200 cm.
Komfortschaum hat häufig eine Zertifizierung, die die Schadstofffreiheit belegt. Eine der Zertifizierungen, die man in diesem Zusammenhang häufig antrifft, ist die OEKO-TEX Standard 100 Zertifizierung.
Das war unser Artikel mit Tipps und Informationen zum Thema: Was ist Komfortschaum? Nun weißt du, was Komfortschaum ist, wie er hergestellt wird, welche Eigenschaften er aufweist und wofür er verwendet wird!