Osteoporose ist eine weit verbreitete Krankheit, von der fast ein Viertel aller Frauen über 50 betroffen ist. Auch einer von sieben Männern über 50 erkrankt derzeit durchschnittlich an der Skeletterkrankung. Menschen, die von dieser Erkrankung betroffen sind, stellen besondere Bedürfnisse an eine Matratze. In diesem Ratgeber geben wir hilfreiche Informationen und beantworten die häufigsten Fragen rund um geeignete Matratzen bei Osteoporose.
Bei Osteoporose ist eine punktelastische Kaltschaummatratze, Gelschaummatratze oder Viscoschaummatratze geeignet, da diese Matratzen für eine gute Druckentlastung des Körpers sorgen. Auch der Härtegrad und die Zonen sollten zu Körpergewicht und Körpergröße passen.
Bei Osteoporose ist weder eine harte noch eine weiche Matratze generell empfehlenswert. Für welches Modell man sich entscheiden sollte, hängt maßgeblich von den individuellen Eigenschaften des eigenen Körpers ab.
In welcher Liegeposition man auch schläft: Die Matratze sollte gerade bei einer Knochenerkrankung die Osteoporose dafür sorgen, dass die Wirbelsäule im Liegen eine natürliche Position einnehmen kann. Da Osteoporose im Laufe der Zeit häufig auch zu einer Fehlstellung der Wirbelsäule führt, ist es sehr wichtig, dass sie sich im Liegen entspannen kann, um die durch die Fehlstellung erzeugten Beschwerden zu lindern.
Eine Federkernmatratze ist bei Osteoporose geeignet, wenn man auf dem gewählten Modell eine ergonomische Liegeposition einnehmen kann und die Matratze punktelastisch ist. Um für einen gute Druckentlastung zu sorgen, muss eine Matratze punktelastisch sein, was nicht bei allen Federkernmatratzen der Fall ist.
Aus diesem Grund sollte man bei der Wahl einer Federkernmatratze genau hinsehen. Zusätzlich ist es auch sinnvoll, auf eine hohe Anzahl an verbauten Federn zu achten, da dies die Punktelastizität einer Matratze verbessert.
Eine Taschenfederkernmatratze ist bei Osteoporose geeignet, da die Federn im Inneren oben und unten einzeln befestigt sind und die Matratzen dadurch punktelastisch ist. Um den Liegekomfort noch zu erhöhen, empfiehlt es sich, zusätzlich einen Topper zu verwenden.
Besonders empfehlenswert ist die Unterart der Tonnentaschenfederkernmatratzen. Aufgrund der bauchigen Form der in Tonnentaschenfederkernmatratzen verbauten Federn können sie sich häufig dem Körper noch besser anpassen.
Eine Bonellfederkernmatratze ist bei Osteoporose meist nicht geeignet, da diese Matratzenart flächenelastische Liegeeigenschaften besitzt. Dadurch ist nicht für eine optimale Druckentlastung gesorgt und auch einzelne Körperpartien können meist nicht perfekt gelagert werden.
Eine hochwertige Schaumstoffmatratze ist bei Osteoporose geeignet, wenn sie ein hohes Raumgewicht besitzt, Liegezonen aufweist, die zur Körpergröße passen und den passenden Härtegrad hat. Es gibt flächenelastische Schaumstoffmatratzen, die bei Osteoporose nicht empfehlenswert sind.
Bei Schaumstoffmatratzen sollte man generell auf ein hohes Raumgewicht achten. Ein hohes Raumgewicht verbessert nicht nur die punktelastischen Liegeeigenschaften, sondern bewirkt auch, dass die Matratze langlebiger ist, da sich - wenn überhaupt - bei korrekter Belastung meist erst nach Jahren Liegekuhlen bilden.
Eine Kaltschaummatratze ist gut bei Osteoporose geeignet, da sie für ein ausgeglichenes Schlafklima und bei ausreichender Höhe und passender Festigkeit für eine gute Liegeposition sorgt. Kaltschaum, der aus Polyurethan besteht, ist punktelastisch.
Aufgrund ihrer sehr guten Liegeeigenschaften sind Kaltschaummatratzen sehr beliebt. Auch für Allergiker sind sie hervorragend geeignet, da Milben und Bakterien auf ihnen keinen guten Nährboden finden. Um eine hervorragende Hygiene die wird aufrechterhalten zu können, sollte die Matratze über einen waschbaren Bezug verfügen.
Eine Komfortschaummatratze aus reinem Komfortschaum ist bei Osteoporose aufgrund flächenelastischer Liegeeigenschaften nicht geeignet. Matratzen, in denen nur Schichten aus Komfortschaum verbaut sind, können allerdings, wenn die anderen Werte stimmen, durchaus empfohlen werden.
Komfortschaum besteht wie der Kaltschaum auch aus Polyurethan. Allerdings wird das Material in diesem Fall heiß aufgeschäumt. Deswegen verfügt Komfortschaum über offene Poren, die eine sehr gute Luftzirkulation ermöglichen. Er ist zudem meist recht weich und besitzt häufig ein niedriges Raumgewicht.
Matratzen, in denen nur Schichten aus Komfortschaum verbaut sind, haben häufig aufgrund der anderen Materialien, die bei der Herstellung verwendet wurden, punktelastische Liegeeigenschaften.
Eine Gelschaummatratze ist bei Osteoporose sehr gut geeignet, da sie im Vergleich zu Kaltschaummatratzen häufig sogar für eine noch bessere Druckentlastung sorgt. Allerdings bieten Gelschaummatratzen meist ein eher kühles Schlafklima, das zu einem passen sollte.
Die Gelschaummatratze ist eine Weiterentwicklung der Kaltschaummatratze. Der Matratzenkern einer Matratze aus Gelschaum besteht meist aus zwei Schichten, von denen die obere eine Schicht aus mit Gel getränktem Kaltschaum besteht.
Eine Viscoschaummatratze ist sehr gut bei Osteoporose geeignet, da sie aufgrund ihrer geringen Rückstellkraft und ihres sehr hohen Raumgewichtes für eine hervorragende Druckentlastung sorgt. Viscoschaummatratzen bieten ein warmes Schlafklima, das zu einem passen sollte.
Viscoschaummatratzen bestehen auch aus Polyurethan. Bei Viscoschaummatratzen wird das Polyurethan bei der Herstellung in die Form von Gedächtnispolymeren gebracht. Dadurch nehmen diese Matratzen erst langsam ihre ursprüngliche Form wieder ein, wenn die Belastung durch Gewicht endet.
Eine Viscoschaummatratze reagiert zudem nicht nur auf Gewicht, sondern auch auf Wärme. An den Stellen, an denen die Körperwärme die Temperatur der Matratze ändert, werden Viscoschaummatratzen noch weicher. Da sie sich dem Körper sehr gut anpassen können, sind diese Matratzen hervorragend bei Osteoporose geeignet.
Damit eine Matratze bei Osteoporose geeignet ist, sollte sie über Liegezonen verfügen, punktelastisch sein, für eine gute Druckentlastung sorgen, den passenden Härtegrad besitzen und ausreichend hoch sein.
Hier die einzelnen Eigenschaften im Überblick:
Liegezonen, die Anfang der 1980er Jahre erstmals im Markt auftauchten, gibt es in vielen Varianten. Am weitesten verbreitet sind Matratzen mit 1, 3, 5, 7 oder 9 Liegezonen. Besonders empfehlenswert sind für die meisten Menschen mit Osteoporose Matratzen mit 7 Liegezonen, da diese besonders gut in der Lage sind, die einzelnen Körperpartien in gute Liegepositionen zu bringen und die Knochen beim Schlafen zu entlasten.
Damit die Liegezonen ihre Wirkung voll entfalten können, sollte man darauf achten, nicht mit den Schultern auf dem Kissen zu liegen.
Damit sich die Wirbelsäule beim Schlafen optimal regenerieren kann, ist es wichtig, dass sie sich auf der Matratze in einer natürlichen Position befindet. Dann können die Bandscheiben zwischen den Knochen besonders gut wieder Flüssigkeit aus der Umgebung aufnehmen, die sie im Laufe des Tages verlieren.
Bei Osteoporose sollte die Matratzen punktelastisch sein, da die Wirbelsäule dann in verschiedenen Schlafpositionen eine natürliche Form annehmen kann, wenn auch die anderen Eigenschaften der Matratze zum eigenen Körper passen.
In Rückenlage sollte sie ihre natürliche S-Form einnehmen. In Seitenlage sollten Schultern und Hüfte weit genug einsinken, dass sie eine gerade Linie bildet. Die Punktelastizität hilft dabei, dass solche ergonomisch gute Schlafpositionen eingenommen werden können.
Bei Osteoporose verringert sich die Anzahl der Knochenbälkchen in den Knochen. Dadurch werden die eigentlich kleinen Hohlräume innerhalb der Knochen immer größer und die Knochen dadurch immer brüchiger.
Eine häufige Fehlhaltung, die im Zusammenhang mit Osteoporose auftreten kann, ist eine Rundung der Wirbelsäule, sodass im Laufe der Zeit ein leichter Buckel entsteht. Dadurch kommt es auch zu Fehlhaltungen der Muskeln, was häufig zu Schmerzen führt.
Matratzen mit sehr guter Druckentlastung helfen dabei, diese Symptome zu verbessern, wenn sie in der Lage sind, den Körper ergonomisch zu lagern.
Mehr dazu, worauf man bei Druckempfindlichkeit bei Matratzen achten sollte, erfährst du hier:
Welche Matratze bei Druckempfindlichkeit? - Gute Matratzen
Ein zu den eigenen Bedürfnissen passendes Schlafklima ist für Patienten mit Osteoporose sehr wichtig. Wenn die Schlaftemperatur zu warm oder kalt ist, versucht der Körper permanent, eine Position einzunehmen, in der optimale Schlafbedingungen herrschen.
Ist er nicht in der Lage, eine solche Position zu finden, können sich die viele Bewegung und die aus ergonomischer Sicht ungünstigen Liegepositionen, die zwischendurch immer wieder eingenommen werden, negativ auf die von der Osteoporose ausgelösten Beschwerden auswirken.
Eine Matratzenhärte, die zur eigenen Körpergröße, der Körperform und dem Körpergewicht passt, ist von essentieller Bedeutung für ein ergonomisch gutes Liegen. Allerdings sollte man sich nicht nur nach dem Härtegrad richten, der auf dem Papier steht.
Da Härtegrade nicht genormt sind, ist es dringend zu empfehlen, die Matratze selber zu testen und am besten von einer externen Person überprüfen zu lassen, ob eine ergonomisch gute Liegeposition auf der Matratze eingenommen werden kann.
Gerade bei Osteoporose sollte man besonderen Wert auf einen passenden Härtegrad legen, da ein erholsames und beschwerdefreies Schlafen sowohl auf zu weichen als auch auf zu harten Matratzen häufig nicht möglich ist.
Wenn man an Osteoporose erkrankt ist, empfiehlt sich das Schlafen in Rückenlage, da das Körpergewicht dann über eine recht große Fläche auf die Matratze übertragen wird. Möchte man denn noch in Seitenlage schlafen, sollte die Matratze eine Höhe von mindestens 20 cm besitzen. Eine hohe Matratze ist bei Osteoporose empfehlenswert, da dann die Körperpartien meist noch besser auf der Matratze gelagert werden können.
Eine Matratze, die aufgrund von Liegezonen, Punktelastizität, Härtegrad und Höhe optimal an den eigenen Körper angepasst ist, wird von manchen Herstellern auch als orthopädische Matratze bezeichnet. Da die Bezeichnung "orthopädische Matratze" allerdings nicht geschützt ist, sollten immer verschiedene Matratzen verglichen werden, um ein wirklich optimal passendes Modell zu finden.
Mehr Informationen zu orthopädische Matratze findest du hier:
Matratzen sollten bei Osteoporose meist mittelhart sein. Dies kommt allerdings auf Körpergewicht und Körpergröße an. Die Härte einer Matratze sollte gerade bei Osteoporose perfekt auf den eigenen Körper abgestimmt sein, damit die Wirbelsäule eine natürliche Position einnehmen kann.
Bei Osteoporose ist ein verstellbarer Lattenrost empfehlenswert. Verstellbare Lattenroste können oft einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Liegeposition beim Schlafen zu verbessern, gerade wenn die Matratze nicht allzu hoch ist.
Wenn unter sehr hohen Matratzen ein Lattenrost liegt, der eine ausreichende Stabilität bietet, ist durch die Höhe der Matratzen meist bereits die Voraussetzung für eine gute Liegeposition geschaffen.
Mit den Informationen aus diesem Artikel weißt du nun, welche Matratze bei Osteoporose geeignet ist!
