Was ist eine Naturlatexmatratze? Vorteile & Nachteile

Naturlatexmatratzen zählen zu den hochwertigsten Matratzenarten. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften sind sie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen beliebt.

In diesem Artikel erfährst du, was eine Naturlatexmatratze ist, wie sie hergestellt wird, was ihre Eigenschaften und was ihre Vorteile und Nachteile sind!

Was ist eine Naturlatexmatratze?

Eine Naturlatexmatratze ist eine Matratze mit einem Matratzenkern aus meist 100% Naturlatex. Manchen Naturlatexmatratzen ist ein Teil synthetischer Latex beigemischt, um die Stabilität der Matratze zu erhöhen.

Naturlatexmatratzen und synthetische Latexmatratzen sind die zwei Hauptarten der Latexmatratzen. Matratzen aus Naturlatex gelten als hochwertiger, weil sie atmungsaktiver sind und eine wesentlich längere Haltbarkeit besitzen.

Wie ist der Aufbau einer Naturlatexmatratze? 

Im Aufbau besteht die Naturlatexmatratze im Matratzenkern meist aus einem durchgängigen Stück Naturlatex, der von zahlreichen Luftkanälen durchzogen ist. Durch die unterschiedlichen dicken Luftröhren entstehen in Naturlatexmatratzen die Liegezonen.

Der Matratzenkern ist in den meisten Fällen von einem abnehmbaren Matratzenbezug aus Baumwolle umgeben.

Wie wird eine Naturlatexmatratze hergestellt? 

Für die Herstellung einer Naturlatexmatratze wird zunächst Latexmilch benötigt, die aus Kautschukbäumen gewonnen wird. Die Plantagen, auf denen die Kautschukbäume angebaut werden, befinden sich meist in Afrika oder Asien.

Die Latexmilch wird meist nach dem Dunlop Verfahren zu Naturlatex aufgeschäumt. In Stahlformen, die mit Stahlstiften für eine gleichmäßige Hitzeverteilung ausgestattet sind, wird der Naturlatex vulkanisiert.

Im letzten Schritt des Herstellungsprozesses der Naturlatexmatratze wird der Matratzenbezug meist maschinell über den Matratzenkern gestülpt.

Was sind die Eigenschaften einer Naturlatexmatratze? 

Die Eigenschaften einer Naturlatexmatratze sind ihre sehr gute Punktelastizität, das häufig recht weiche Liegegefühl, das ausgeglichen warme und trockene Schlafklima, eine sehr gute Rückstellkraft und eine hervorragende Druckentlastung.

Hier die Eigenschaften von Naturlatexmatratzen im Überblick:

• In den Härtegraden H1 bis H4 erhältlich - Die meisten Naturlatexmatratzen besitzen entweder den Härtegrad H1, H2 oder H3. Seltener anzutreffen sind Matratzen aus Naturlatex mit dem Härtegrad H4. Eine Naturlatexmatratze sollte einen Härtegrad aufweisen, der zu Körpergewicht und Körpergröße passt und weder zu hart noch zu weich ist. 
• Von Natur aus hohes Raumgewicht - Naturlatex hat von Natur aus ein sehr hohes Raumgewicht. Dennoch ist das Raumgewicht auch bei Naturlatexmatratzen ein Qualitätsmerkmal, denn ein hohes Raumgewicht sorgt für eine lange Haltbarkeit.
• Sehr gute Punktelastizität - Naturlatexmatratzen haben eine sehr gute Punktelastizität, die häufig noch besser ist als bei Kaltschaummatratzen. Dies liegt daran, dass sie aufgrund des Naturlatexes sehr anpassungsfähig sind und das hohe Raumgewicht für eine hohe Auflösung der Matratze beim nachgeben sorgt.
• Modelle mit einer, 5, 7 und 9 Zonen - Naturlatexmatratzen gibt es mit einer, 5,7 und 9 Liegezonen. Die meisten Menschen können auf Matratzen aus Naturlatex mit sieben Liegezonen besonders ergonomisch liegen, weil es bei sieben Liegezonen eine dezidierte Schulterzone und Hüftzone gibt, die ein ausreichendes Einsinken des Körpers an diesen Stellen ermöglicht.
• Erhältlich in allen Größen - Bei Naturlatexmatratzen sind die Größen 90 x 200 cm und 140 x 200 cm besonders beliebt. Ebenfalls häufig gekauft werden diese Matratzen in den Maßen 160 x 200 cm, 180 x 200 cm und 200 x 200 cm.
• Passende Matratzenhöhe zu Körpergewicht - Damit Naturlatexmatratzen eine optimale Stützwirkung entfalten können, sollte die Matratzenhöhe zum Körpergewicht passen. Für Seitenschläfer und Menschen mit einem Körpergewicht von mehr als 80 kg sollte die Naturlatexmatratze mindestens 20 cm hoch sein. Wer weniger als 80 kg wiegt, sollte zumindest eine Matratzenhöhe von 15 cm wählen.
• Ausgeglichen warmes Schlafklima - Naturlatexmatratzen verfügen über eine gute Wärmeisolation und sorgen für ein angenehm warmes Schlafklima.
• Gute Druckentlastung - Aufgrund der sehr guten Punktelastizität sorgen Naturlatexmatratzen, wenn der Härtegrad zum Körper der Person passt, für eine sehr gute Druckentlastung.
• Gute Rückstellkraft, wenn Raumgewicht hoch - Wenn das Raumgewicht, also die Dichte des in der Matratze verwendeten Naturlatex hoch ist, besitzen Naturlatexmatratzen meist eine gute Rückstellkraft. Die Rückstellkraft einer der Faktoren, die für ihre lange Lebensdauer sorgen.
• Geruch nach dem Auspacken - Auch Naturlatexmatratzen verfügen über einen spezifischen Eigengeruch nach dem Auspacken, der aber schon nach kurzer Zeit üblicherweise stark abnimmt.

Was sind die Vorteile einer Naturlatexmatratze? 

Die Vorteile einer Naturlatexmatratze sind ihre sehr lange Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren, ihre hervorragende Anpassungsfähigkeit, ihr sehr hoher Liegekomfort, die gute Belüftung, die gute Eignung für Allergiker und die gute Wärmeregulation.

Dies sind die Vorteile von Naturlatexmatratzen im Einzelnen:

• Extrem lange Lebensdauer - Aufgrund der guten Hygiene und der guten Resistenz gegen Abnutzung können Naturlatexmatratzen von allen Matratzenarten bei guter Pflege am längsten verwendet werden.
• Hervorragende Anpassungsfähigkeit - Matratzen aus Naturlatex können sich dem Körper hervorragend anpassen, wenn man ein Modell wählt, das zu Körpergröße, Körpergewicht und Körperstatur passt.
• Sehr hoher Liegekomfort - Eine Naturlatexmatratze mit einer Mindesthöhe von 20 cm bietet einen sehr guten Liegekomfort, der den meisten anderen Matratzenarten überlegen ist.
• Gute Belüftung & sehr atmungsaktiv - Naturlatex ist im Gegensatz zu synthetischem Latex sehr atmungsaktiv. Um die gute Belüftung einer Naturlatexmatratze noch zu fördern, sollte ein luftdurchlässiger Lattenrost verwendet werden.
• Naturlatex bietet Milben keinen guten Nährboden und wirkt antibakteriell - Die Hygiene von Naturlatexmatratzen ist sehr gut, weil ihr Material antibakteriell wirkt und Milben sich aufgrund des trockenen Schlafklimas nicht wohlfühlen.
• Geeignet für Allergiker - Für Hausstauballergiker sind Naturlatexmatratzen hervorragend geeignet.
• Gute Wärmeregulation - Weil Naturlatexmatratzen eine gute Wärmeregulation aufweisen, können sie sehr warme Temperaturen im Sommer und kühle Temperaturen im Winter gut ausgleichen.
• Eine der hochwertigsten Matratzenarten - Naturlatexmatratzen sind aufgrund des hochwertigen Materials meist auch sehr gut verarbeitet und zählen zu den qualitativ hochwertigsten Matratzenarten.
• Häufig zertifiziert - Viele Naturlatexmatratzen sind zertifiziert. Besonders weit verbreitet sind die QUL- oder euroLATEX Zertifizierungen, die vor allem die Schadstofffreiheit von Matratzen belegen.
• Umweltfreundliche Matratze aus nachwachsenden Rohstoffen - Zertifizierte Naturlatexmatratzen sind häufig nach umweltfreundlichen Maßstäben hergestellt. Unter den Latexmatratzen finden sich viele nachhaltige Modelle aus nachwachsenden Rohstoffen.
• Verursacht kaum Geräusche beim umdrehen - Auf einer Naturlatexmatratze kann man sich in der Nacht sehr leise bewegen, da die Matratze kaum Geräusche von sich gibt wenn man sich umdreht. So wird der Partner geschont.
• Bewegungen werden nur wenig auf den Partner übertragen - Weil das Material von Matratzen aus Naturlatex punktelastisch reagiert, werden Bewegungen kaum auf die andere Seite der Matratze übertragen.

Was sind die Nachteile einer Naturlatexmatratze? 

Die Nachteile einer Naturlatexmatratze sind ihr hoher Preis, ihr hohes Gewicht, der mögliche Eigengeruch, der Fakt, dass sie für den Transport nicht geknickt oder eingerollt werden dürfen und ihr häufig recht weiches Liegegefühl, das schweren Menschen häufig nicht genügend Unterstützung bietet.

Dies sind die Nachteile von Naturlatexmatratzen im Überblick:

• Hoher Preis - Der Preis vieler Naturlatexmatratzen ist aufgrund der hohen Qualität, der teuren Materialien und der teuren Herstellungsweise häufig hoch.
• Hohes Gewicht - Aufgrund des hohen Raumgewichtes weisen Naturlatexmatratzen meist ein hohes Gewicht auf, das den Transport erschwert.
• Vorsicht bei Latexallergie - Wer an einer stark ausgeprägten Latexallergie leidet, sollte sicherheitshalber keine Naturlatexmatratze verwenden, auch wenn nie direkt der Hautkontakt zum Latex hergestellt wird, solange der Matratzenbezug sich auf dem Matratzenkern befindet.
• Leichter Eigengeruch möglich - Naturlatex kann einen von manchen Menschen als unangenehm empfundenen Eigengeruch verströmen, der bei der Zersetzung von Eiweißen entsteht.
• Kann für den Transport nicht geknickt oder eingerollt werden - Weil Naturlatex beim Knicken oder Zusammenrollen reißen kann, sollten Naturlatexmatratzen nicht eingerollt werden.
• Feuchtigkeit kann schlechter entweichen als bei Federkernmatratzen - Trotz der recht guten Luftdurchlässigkeit kann Feuchtigkeit aus Naturlatexmatratzen schlechter entweichen als aus Federkernmatratzen.
• Zu weich für sehr schwere Personen - Da es nur wenige Naturlatexmatratzen mit dem Härtegrad H4 und fast keine mit dem Härtegrad H5 gibt, sind die meisten Matratzen dieser Art zu weich für sehr schwere Personen.

Für wen ist eine Naturlatexmatratze geeignet?

Eine Naturlatexmatratze ist für Kinder, Erwachsene und Senioren gleichermaßen geeignet, da sie eine natürliche Schlafumgebung schafft und eine ergonomische Liegeposition ermöglicht, wenn der Härtegrad zu Körpergewicht und Körpergröße passt.

Ist eine Naturlatexmatratze bei Rückenschmerzen geeignet?

Eine Naturlatexmatratze ist bei Rückenschmerzen häufig gut geeignet, weil ihre gute Punktelastizität und Druckentlastung dafür sorgt, dass schmerzende Stellen weniger belastet werden und die Wirbelsäule eine natürliche Haltung im Liegen einnehmen kann.

Wie lange ist die Lebensdauer einer Naturlatexmatratze? 

Die Lebensdauer einer Naturlatexmatratze beträgt bei guter Pflege 15 bis 20 Jahre. Wer den Matratzenbezug nicht regelmäßig reinigt, muss Naturlatexmatratzen häufig bereits aus hygienischen Gründen nach 8 bis 12 Jahren austauschen.

Was ist bei der Pflege einer Naturlatexmatratze wichtig?

Bei der Pflege einer Naturlatexmatratze ist es wichtig, täglich die Bettdecke zurückzuschlagen und das Schlafzimmer zu lüften, damit Feuchtigkeit aus der Matratze gut entweichen kann. Darüber hinaus sollte man den Matratzenbezug bei dieser Matratzenart mindestens einmal im Jahr waschen, um die Anzahl der Milben zurückzusetzen und den Bezug zu säubern.

Was sind die Preise von Naturlatexmatratzen?

Die meisten Naturlatexmatratzen kosten 800 € oder mehr. Während günstige Modelle preislich zwischen 400 und 600 € liegen, können kompliziert aufgebaute Luxusmatratzen aus Naturlatex mehrere Tausend Euro kosten.

Wie lange ist die Eingewöhnungszeit auf einer Naturlatexmatratze? 

Die Eingewöhnungszeit auf einer Naturlatexmatratze beträgt 2 bis 6 Wochen. In dieser Zeit gewöhnt sich der Körper an die Matratze, die sich ihm langsam anpasst. Mögliche Beschwerden, die in der Anfangszeit auftreten können, sollten nach sechs Wochen vollständig verschwunden sein. Ist dies nicht der Fall, ist es empfehlenswert, die Matratze aus Naturlatex zurückzugeben.

Ist ein Lattenrost bei Naturlatexmatratzen notwendig? 

Ein Lattenrost ist bei Naturlatexmatratzen notwendig, damit Feuchtigkeit gut entweichen kann und die Matratze auch von unten belüftet wird.

Was sind Alternativen zur Naturlatexmatratze? 

Ähnliche, wenn auch etwas weniger lange haltbare Alternativen zur Naturlatexmatratze sind hochwertige Kaltschaummatratzen oder Gelschaummatratzen. 

Eine alternative Matratzenart, die ebenfalls aus natürlichen Materialien besteht, ist die Kokosmatratze.

Wer ein kühleres Schlafklima bevorzugt oder nachts viel schwitzt, findet bei Taschenfederkernmatratzen oder Tonnentaschenfederkernmatratzen häufig ein gut passendes Modell.

Das war unser Ratgeber mit Tipps und Informationen zum Thema: Was ist eine Naturlatexmatratze? Nun kennst du die Eigenschaften, Vorteile und Nachteile von Naturlatexmatratzen und kannst besser einschätzen, ob diese Matratzenart für dich in Frage kommt!