Was ist eine Kokosmatratze? Aufbau & Eigenschaften 

Nicola von GoetzeNicola von Goetze
, aktualisiert am 19. Februar 2023

In Zeiten steigenden Umweltbewusstseins gewinnen Kokosmatratzen bereits seit Jahren an Beliebtheit. In diesem Ratgeber erfährst du, was eine kokosmatratze ist, sowie was ihre Eigenschaften, Vorteile und Nachteile sind!

Was ist eine Kokosmatratze? 

Eine Kokosmatratze ist eine Matratze, in deren Matratzenkern Schichten aus geflochtenen Kokosfasern verwendet werden. Für eine gute Flexibilität wird zusätzlich häufig Naturlatex ergänzt, wodurch eine vollständig natürliche Matratze entsteht.

Die Kokosmatratze ist neben der Naturlatexmatratze eine der zwei Matratzenarten, die häufig ausschließlich aus natürlichen Materialien bestehen. Da die Kokosfaserschichten häufig recht fest sind, bieten Kokosmatratzen ein etwas festeres Liegegefühl.

Wie ist der Aufbau einer Kokosmatratze?

Im Aufbau besteht eine Kokosmatratze aus einem Matratzenkern, der entweder aus mit Latex besprühten Kokosfasermatten besteht oder unterschiedliche Schichten aus den Materialien Kaltschaum, Naturlatex und Kokosfasern aufweist. 

Der Matratzenkern von Kokosmatratzen wird von einem meist abnehmbaren Matratzenbezug aus Baumwolle umgeben. 

Wie wird eine Kokosmatratze hergestellt? 

Bei der Herstellung einer Kokosmatratze werden im ersten Schritt die Kokosfasern von der eigentlichen Kokosnuss getrennt und für sechs Wochen bis zum mehreren Monaten in Salzwasser eingelegt. Dadurch sollen die Fasern ihre Flexibilität erhalten.

Anschließend werden die Kokosfasern gewaschen und in der Sonne getrocknet. Aus den trockenen Fasern werden die Kokosmatten geflochten und häufig mit Naturlatex besprüht, um die Anpassungsfähigkeit der Matten zu erhöhen.

Anschließend wird der Matratzenkern aus den Kokosschichten und Schichten anderer Materialien zusammengesetzt. Im letzten Schritt des Herstellungsprozesses wird der Matratzenbezug meist maschinell über den Matratzenkern der Kokosmatratze gestülpt.

Was sind die Eigenschaften einer Kokosmatratze? 

Die Eigenschaften einer Kokosmatratze sind ihr häufig recht festes Liegegefühl, das ausgeglichen warme Schlafklima, der Aufbau aus häufig ausschließlich natürlichen Materialien und ihre Robustheit. 

Hier sind weitere Eigenschaften von Kokosmatratzen im Überblick:

  • In den Härtegraden H2 bis H4 erhältlich - Eine Kokosmatratze sollte weder zu fest noch zu weich sein. Dazu ist es notwendig, den Härtegrad passend zu Körpergewicht und Körpergröße zu wählen. Da die meisten kokosmatratzen denn Härtegrad H2, H3 oder H4 aufweisen, kann der Großteil der Bevölkerung eine Matratze aus Kokosfasern mit passender Matratzen Härte finden.
  • Hohes Raumgewicht ist wichtig - Ein hohes Raumgewicht zeugt von der Qualität der kokosmatratze, weil es ein indirektes Zeichen für die Dichte verwendeter Schaumstoffe und die Menge an Kokosfasern ist die im Kern der Matratze zum Einsatz kommen. In hochwertigen kokosmatratzen werden mehr Materialien verwendet was häufig zu einer längeren Lebensdauer beiträgt.
  • Meist gute Punktelastizität - Vor allem Kokosmatratzen, die zusätzliche Schichten aus Naturlatex oder Kaltschaum aufweisen, haben meist eine gute Punktelastizität und können sich dem Körper deswegen gut anpassen.
  • Kokosmatratzen mit Liegezonen - Viele Kokosmatratzen für Erwachsene sind mit 7 Liegezonen ausgestattet,  um es dem Körper zu erleichtern, eine ergonomische Liegeposition einzunehmen.
  • Beliebte Matratzengrößen - Da viele Babymatratzen und Kindermatratzen Kokosmatratzen sind, sind typische Maße dieser Matratzen 60 x 120 cm und 70 x 140 cm. Bei Erwachsenen sind Kokosmatratzen mit den Maßen 90 x 200 cm, 140 x 200 cm und 180 x 200 cm besonders beliebt.
  • Matratzenhöhe sollte zu Körpergewicht passen - Auch wenn Kokosmatratzen meist eine gute Stützwirkung besitzen, sollte man auf eine ausreichende, dem Körpergewicht angepasste Matratzenhöhe achten. Kokosmatratzen sollten für Kinder mindestens 12 cm, für leichte Erwachsene mindestens 15 cm und für Personen mit einem Körpergewicht ab 80 kg mindestens 20 cm hoch sein.
  • Ausgeglichen warmes Schlafklima - Kokosmatratzen bieten aufgrund der Kokosfasern eine gute Wärmeisolation und sorgen für ein angenehm warmes Schlafklima.
  • Gute Rückstellkraft, wenn Raumgewicht hoch - Hochwertige Kokosmatratzen mit einem hohen Raumgewicht und weiteren hochwertigen Materialien wie Naturlatex, weisen meist eine gute Rückstellkraft auf, die wichtig für eine lange Haltbarkeit von Matratzen ist.
  • Geruch nach dem Auspacken - Kokosmatratzen können nach dem Auspacken einen Eigengeruch verströmen, vor allem wenn Schaumstoffe wie Kaltschaum verbaut wurden. Üblicherweise verschwindet ein Großteil des Geruchs nach 72 Stunden, wenn man die Matratze zunächst auslüften lässt.

Was sind die Vorteile einer Kokosmatratze? 

Die Vorteile einer Kokosmatratze sind ihre hohe Stützkraft, ihre gute Atmungsaktivität, ihr umweltfreundliches Material, ihre gute Formstabilität und lange Lebensdauer, die vielen möglichen Zertifizierungen und ihre Geräuschlosigkeit.

Hier die Vorteile einer Kokosmatratze in der Übersicht:

  • Hohe Stützkraft - Eine Kokosmatratze besitzt meist eine hohe Stützkraft, weil die Kokosmatten der Matratze Stabilität verleihen.
  • Gute Atmungsaktivität - Da die Kokosmatten im Inneren von kokosmatratzen aus geflochtenen Fasern bestehen, kann zwischen ihnen Luft zirkulieren. Aus diesem Grund sind Matratzen mit Kokosschichten meist sehr atmungsaktiv.
  • Natürliches und umweltfreundliches Material - Kokosfasern sind ein Material, bei dem man sich um Weichmacher und Schadstoffe, die in Kunststoffen enthalten sein können, keine Sorgen machen muss.
  • Zahlreiche Zertifizierungen QUL - Häufig besitzen Kokosmatratzen zahlreiche Zertifizierungen wie die QUL-Zertifizierung, die den Matratzen Schadstofffreiheit und Umweltfreundlichkeit attestieren.
  • Gute Formstabilität - Geflochtene Kokosmatten sorgen für eine gute Formstabilität und bei hohem Raumgewicht für eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass sich Liegekuhlen im Laufe der Zeit bilden.
  • Lange Lebensdauer - Abhängig von den verwendeten Materialien haben Kokosmatratzen meist eine lange Lebensdauer von 8 bis 10 Jahren.
  • Sehr robust - Die Kokosmatratze ist sehr robust. Beschädigungen passieren aus diesem Grund weniger schnell als bei anderen Matratzenarten.
  • Hoher Liegekomfort - Vor allem Kokosmatratzen, denen das sehr hochwertige Material Naturlatex beigesetzt ist, besitzen einen hohen Liegekomfort.
  • Feuchtigkeit kann gut an die Umgebungsluft abgegeben werden - Aufgrund der guten Atmungsaktivität kann Feuchtigkeit aus Kokosmatratzen gut entweichen. Dies ist eine wichtige Eigenschaft, da Feuchtigkeit in der Matratze zu einer übermäßigen Vermehrung von Milben und Bakterien sowie im schlimmsten Fall zur Schimmelbildung führen kann.
  • Verursacht wenig Geräusche beim Umdrehen - Kokosmatratzen verursachen meist nur leise oder kaum wahrnehmbare Geräusche beim Umdrehen.
  • Bewegungen werden nur wenig auf den Partner übertragen - Aufgrund der Stabilität der Kokosmatten und der Punktelastizität werden Bewegungen nur geringfügig an den Partner übertragen.
  • Guter Temperaturausgleich - Die Kokosmatratze bietet eine gute Wärmeregulation und gleicht kühle Temperaturen im Winter sowie sehr warme Außentemperaturen im Sommer recht gut aus.
  • Viele Matratzen im günstigen und mittleren Preissegment - Früher war die Kokosmatratze häufig teuer. Heute findet man häufig auch schon Matratzen im mittleren und günstigen Preissegment.

Was sind die Nachteile einer Kokosmatratze?

Die Nachteile einer Kokosmatratze sind ihr häufig hohes Gewicht, das für manche Menschen zu feste Liegegefühl und ihre modellabhängige, unter Umständen suboptimale Eignung für Allergiker.

Dies sind die Nachteile einer Kokosmatratze im Einzelnen:

  • Teils hohes Gewicht - Hochwertige Kokosmatratzen mit Schichten aus Latex haben häufig ein hohes Gewicht, was den Transport erschweren kann.
  • Nicht optimal für Allergiker - Manche Kokosmatratzen sind nicht optimal für Allergiker, da sich je nach Bauart Staub zwischen den Kokosfasern sammeln könnte, der kaum entfernt werden kann. 
  • Kokosmatratzen mit Latexschichten können für den Transport nicht geknickt oder eingerollt werden - Dies ist so, weil Latex und Naturlatex reißen können, wenn sie zu stark geknickt werden.
  • Teilweise festes Liegegefühl - Durch die Kokosschichten entsteht bei manchen Kokosmatratzen ein festes Liegegefühl, das nicht für jede Person optimal ist.

Für wen ist eine Kokosmatratze geeignet?

Feste Kokosmatratzen eignen sich gut für Rückenschläfer, Bauchschläfer und Übergewichtige, für die eine gute Stabilisierung sehr wichtig ist. Auch für Kinder und Jugendliche sind sie aufgrund der natürlichen, robusten und hygienischen Schlafumgebung empfehlenswert.

Kokosmatratzen für Babys sollten recht fest sein, damit das Baby nicht zu tief einsinkt. Dies ist sehr wichtig, um eine freie Atmung zu gewährleisten.

Ist eine Kokosmatratze bei Rückenschmerzen geeignet?

Eine Kokosmatratze ist bei Rückenschmerzen geeignet, wenn sie den zur Person passenden Härtegrad aufweist und die Ursache der Rückenschmerzen durch die Liegeposition verbessert werden kann.

Wie lange ist die Lebensdauer einer Kokosmatratze? 

Die Lebensdauer einer Kokosmatratze beträgt im Mittel 8 bis 10 Jahre. Bei geringer Pflege kann ein Austausch der Matratze bereits nach sechs bis sieben Jahren aus hygienischen Gründen notwendig sein.

Was ist bei der Pflege einer Kokosmatratze wichtig?

Bei der Pflege einer Kokosmatratze ist es wichtig, dass man täglich die Bettdecke zurückschlägt und das Schlafzimmer lüftet, damit Feuchtigkeit besser aus der Matratze entweichen kann. Zusätzlich sollte man eine solche Matratze für eine gleichmäßigere Abnutzung regelmäßig wenden und den Matratzenbezug mindestens einmal im Jahr in der Waschmaschine waschen.

Was sind die Preise von Kokosmatratzen?

Sehr günstige Kokosmatratzen kosten weniger als 100 €. Die meisten Kokosmatratzen kosten zwischen 100 und 500 €. Eine sehr hochwertige Kokosmatratze kann auch über 1000 € kosten.

Wie lange ist die Eingewöhnungszeit auf einer Kokosmatratze? 

Die Eingewöhnungszeit auf einer Kokosmatratze beträgt meist 2 bis 6 Wochen. Wenn in dieser Zeit Verspannungen und Rückenschmerzen auftreten, ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass die Kokosmatratze nicht geeignet ist. Während der Körper sich an die neue Schlafumgebung gewöhnt, können Beschwerden auftreten, die aber nach sechs Wochen spätestens vollständig verschwunden sein sollten.

Ist ein Lattenrost bei Kokosmatratzen notwendig? 

Ein Lattenrost ist bei Kokosmatratzen empfehlenswert, um für eine gute Belüftung der Matratze von unten zu sorgen und die Liegeeigenschaften noch zu verbessern. Die Verwendung eines verstellbaren Lattenrostes ermöglicht eine genauere Anpassung an den Körper.

Was sind Alternativen zur Kokosmatratze? 

Eine ebenfalls häufig umweltfreundliche Alternative zur Kokosmatratze aus natürlichen Materialien, die sehr hochwertig ist, stellt die Naturlatexmatratze dar. Sie ist im Vergleich zur Kokosmatratze noch länger, nämlich 15 bis 20 Jahre, haltbar.

Wer ein kühles Schlafklima bevorzugt, ist mit Taschenfederkernmatratzen oder Tonnentaschenfederkernmatratzen gut beraten.

Das war unser Artikel mit Tipps und Informationen zum Thema: Was ist eine Kokosmatratze? Nun kennst du die Eigenschaften, Vorteile und Nachteile von Kokosmatratzen und kannst besser einschätzen, ob diese Matratzenart für dich geeignet ist!

Artikel von
Nicola von Goetze
Nicola beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit Matratzen. Als Experte publiziert er auf feines-schlafi.de regelmäßig zu allen Themen rund um die Matratze, um sein Wissen weiterzugeben.

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