Und um das Raumgewicht von Matratzen stellen sich viele Fragen. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie wichtig ein gutes Raumgewicht für die Qualität einer Matratze ist. In diesem Ratgeber beantworten wir alle wichtigen Fragen, damit du beim nächsten Matratzenkauf eine gute Wahl treffen kannst!
Das Raumgewicht ist der Parameter von Matratzen, der anzeigt, wie hoch die Dichte des verwendeten Materials ist. Je mehr Rohmasse bei Schaumstoffmatratzen pro Kubikmeter verwendet wird, desto höher ist das Raumgewicht und damit auch die Qualität und Langlebigkeit einer Matratze.
Aus diesem Grund ist das Raumgewicht auch einer der wichtigsten Kennzahlen, die man beim Kauf beachten sollte. Was das Raumgewicht genau aussagt, ist bei den verschiedenen Matratzenarten unterschiedlich.
Ursprünglich war das Raumgewicht eine Kennzahl von Schaumstoffmatratzen. Kaltschaummatratzen, Komfortschaummatratzen, Viscoschaummatratzen und Gelschaummatratzen basieren alle auf dem Kunststoff Polyurethan. Je feiner dieser Schaumstoff beim Herstellungsprozess aufgeschäumt wird, desto höher wird das Raumgewicht.
Bei Federkernmatratzen ist das Raumgewicht ein Zeichen für Qualität, weil es etwas über die Anzahl der Federn aussagt. Je mehr Federn in einer Taschenfederkernmatratze verbaut werden, desto höher wird die Punktelastizität und damit die Liegequalität. Gleichzeitig steigt mit der Anzahl der Federn auch das Gewicht - und damit auch das Raumgewicht.
Bei Naturlatexmatratzen gibt es auch das Raumgewicht. Hier ist es ähnlich wie bei der Schaumstoffmatratzen ein Zeichen dafür, wie viel Material verwendet wurde. Im Gegensatz zu den anderen Matratzentypen besteht bei Naturlatexmatratzen auch eine Korrelation zur Härte der Matratze. Je mehr Naturlatex in gleich großen Matratzen verwendet wird, desto härter wird die Matratze meist auch.
Je höher das Raumgewicht einer Matratze ist, desto hochwertiger und langlebiger ist sie normalerweise. Das liegt daran, dass Matratzen mit einem hohen Raumgewicht formstabiler sind und Staub durch die hohe Dichte nur schlecht eindringen kann.
Diese Eigenschaft ist besonders auch für Allergiker wichtig. Für Hausstauballergiker sind Schaumstoffmatratzen mit einem hohen Raumgewicht aus diesem Grund gut geeignet. Das Raumgewicht sagt bei den meisten Matratzen nichts über ihren Härtegrad aus. Mit höherer Dichte steigt bei Schaumstoff- und Federkernmatratzen nicht direkt der Härtegrad. Bei Matratzen mit einem Matratzenkern aus Polyurethan entsteht der Härtegrad durch die Stabilität der einzelnen Bläschen. Bei den Federkernmatratzen hat ein höheres Raumgewicht hauptsächlich mit der Anzahl der Federn zu tun, was ebenfalls keine direkte Auswirkung auf die Härte der Matratze hat.
Das Raumgewicht hat auch einen Einfluss auf den Wert der Matratze. Matratzen mit einem geringen Gewicht pro Kubikmeter sind qualitativ minderwertiger und haben aus diesem Grund meist einen geringeren Wert, sind also günstig zu erstehen.
Das Raumgewicht hat häufig einen positiven Einfluss auf die Punktelastizität, weil mit höherem Raumgewicht die Anzahl der Federn einer Federkernmatratze bzw. die Dichte des Schaumstoffs einer Schaumstoffmatratze steigt. Das ist gut, denn punktelastische Matratzen ermöglichen es dem Körper, eine optimale Liegeposition einzunehmen. Hier kannst du mehr über die Punktelastizität einer Matratze erfahren:
Punktelastizität vs Flächenelastizität - Geeignete Matratze
Mit dieser Formel lässt sich das Raumgewicht von Matratzen berechnen: Gewicht der Matratze / (Länge x Breite x Höhe) = Raumgewicht in kg pro Kubikmeter.
Unser Tipp: Bist du dir nicht sicher, wie schwer die Matratze ist, kannst du sie einfach auf eine normale Körpergewichtswaage stellen. Wenn du den beiliegenden Informationszettel noch hast, sollte auch dort das Gewicht vermerkt sein. Allerdings ist dann die Berechnung des Raumgewichts auch nicht notwendig, da dieses dort ebenfalls zu finden ist.
Auch bei Kindermatratzen solltest du auf das Raumgewicht achten. Kinder sind leicht, ihr Gewicht führt nur selten zur Kuhlenbildung. Dennoch ist es von Vorteil, wenn bei einem Wiederverkauf keinerlei Abnutzungsspuren vorhanden sind. Diese sind bei einem hohen Gewicht pro Kubikmeter meist gering.
Das Raumgewicht einer Matratze sollte mindestens 35 kg pro m³ betragen. Ab diesem Raumgewicht spricht man bei Schaumstoffmatratzen von qualitativ hochwertigen Modellen. Eine Kuhlenbildung ist bei ihnen im Gegensatz zu leichteren Modellen relativ unwahrscheinlich.
Raumgewicht | Haltbarkeit der Matratze |
RG < 30 kg / m³ | 2 - 3 Jahre |
RG = 35 kg / m³ | 5 - 6 Jahre |
RG = 40 kg / m³ | 6 - 8 Jahre |
RG = 50 kg / m³ | 8 - 10 Jahre |
RG > 60 kg / m³ | > 10 Jahre |
Hat eine Matratze einen Raumgewicht mit einem höheren Wert, ist dies keinesfalls ein Nachteil. Ein Geringeres aber schon, denn die Haltbarkeit einer Matratze kann darunter sehr leiden. Gerade schwerere Personen, die viel Druck auf die Matratze ausüben, sollten Matratzen mit relativ hoher Dichte wählen, um eine schnelle Abnutzung zu verhindern.
Auch ein stabiler und verstellbarer Lattenrost sollte verwendet werden. Diese Lattenroste bilden die stabile Basis für ein optimales Liegen. Gerade bei Matratzen mit hohem Gewicht, die manchmal eine suboptimale Luftdurchlässigkeit haben, sorgt ein Lattenrost auch für eine ausreichende Belüftung von unten.
Das Raumgewicht bei Matratzen so wichtig, weil es etwas über die Qualität aussagt. Ein geringes Raumgewicht führt bei Schaumstoffmatratzen dazu, dass sich schnell Kuhlen bilden können. Falls das passiert, muss die Matratze ausgetauscht werden. Deshalb ist ein gutes Raumgewicht essentiell.
Gerade bei Matratzen aus reinem Komfortschaum ist die Gefahr der Kuhlenbildung hoch. Das liegt daran, dass die meisten Komfortschaummatratzen ein geringes Raumgewicht aufweisen. Da diese Matratzenart zusätzlich flächenelastisch auf Druck reagiert, sind nur gemischte Varianten zu empfehlen. Bei diesen sollte man auf die Punktelastizität achten.
Denn auch diese Eigenschaft von Matratzen ist sehr wichtig. Reagiert eine Matratze nicht punkt- sondern flächenelastisch, wird Druck nicht punktuell aufgenommen, sondern über eine Fläche verteilt. Dadurch wird der Körper nicht optimal gelagert, was zu Rückenschmerzen führen kann. Matratzen aus Kaltschaum und Naturlatex sind übrigens immer punktelastisch.
Ein hohes Raumgewicht führt dazu, dass Matratzen auch sehr langlebig sind.
Alle Vor- und Nachteile eines hohen Raumgewichts auf einen Blick:
Vorteile
Nachteile
Auch wenn sie aufgrund eines guten Raumgewichts nur wenig Abnutzungserscheinungen zeigen, sollten Matratzen aus hygienischen Gründen nach 8 - 10 Jahren ausgetauscht werden. Die Hygiene einer Matratze lässt sich durch die Verwendung eines Matratzentoppers deutlich verbessern.
Der Matratzentopper wirkt dabei als schützende Auflage auf der Matratze. Staub dringt dann kaum in die Matratze, sondern hauptsächlich in den Topper ein. Da dessen Bezug gut in der Waschmaschine waschbar ist, lässt sich die auf diese Weise die Betthygiene deutlich erhöhen. Aus diesem Grund können Matratzen, die zusammen mit einem Topper verwendet werden, auch etwas länger in Gebrauch bleiben.
Hochwertige Naturlatexmatratzen halten durchschnittlich etwas länger als andere Matratzenmodelle. Sie können bis zu 15 Jahre lang verwendet werden. Das liegt daran, dass das natürliche Material neben der staubabweisenden und wenig milbenfreundlichen Umgebung auch antibakteriell wirkt.
Gerade Schaumstoffmatratzen mit niedrigem Raumgewicht neigen dazu, Liegekuhlen zu bilden. Um zu verhindern, dass man eine Matratze aus diesem Grund wechseln muss, sollte man immer auf ein Mindestmaß an Gewicht von mindestens 35 kg pro Kubikmeter achten.
Worauf man noch achten sollte, damit man die Matratze nicht zu früh wieder wechseln musst, erfährst du hier:
Wann & Wie oft Matratze wechseln? - Ratgeber 2022
Neben dem Raumgewicht ist auch die Stauchhärte ein wichtiger Faktor, der bei der Matratzenwahl berücksichtigt werden sollte. Eine hohe Stauchhärte schützt nicht zwingend vor Verschleiß, wenn das Raumgewicht gleichzeitig niedrig ist, ist die Bildung von Liegekuhlen trotzdem wahrscheinlich. Hier kannst du mehr zur Stauchhärte erfahren:
Stauchhärte einer Matratze - Definition & Bedeutung
Das Raumgewicht kann dafür sorgen, dass eine Matratze zusammen ist, wenn es sehr hoch ist. Ob Matratzen tatsächlich zu warm sind, hängt allerdings davon ab, was die optimale Schlaftemperatur für eine Person ist.
Was du tun kannst, wenn eine Matratze zu warm ist, erfährst du hier:
Matratze zu warm - 7 Tipps für ein kühles Schlafklima
Ein geringes Raumgewicht kann dafür sorgen, dass die Matratze zu kalt ist, weil durch die größeren Poren eine höhere Luftdurchlässigkeit vorhanden ist.
Was du tun kannst, wenn deine Matratze zu kalt ist, erfährst du hier:
Matratze zu kalt - 7 Schnelle Tipps für ein warmes Bett!
Bei einem Topper steht das Raumgewicht für die Dichte des verwendeten Materials. Genau wie bei Matratzen ist auch bei Toppern darauf zu achten, dass ein Mindestgewicht von 35 kg pro Kubikmeter vorhanden ist. Nur dann hat man ein hochwertiges Modell vor sich.
Bei einem Topper werden häufig ähnliche Materialien verwendet wie bei Matratzen. Beliebte Varianten bestehen aus Gelschaum, Kaltschaum oder Naturlatex. Da die Materialien identisch sind, gelten auch die gleichen Regeln bei einem Topper. Wer lange Freude an dem gewählten Modell haben möchte, sollte auf eine hohe Dichte des Materials achten.
Raumgewicht 40 bedeutet bei einem Topper, dass bei der Herstellung 40 kg Material pro Kubikmeter verwendet wurden. Topper mit einem Gewicht von 40 liegen im Durchschnitt und können empfohlen werden. Modelle mit höheren Raumgewichten sind allerdings noch langlebiger.
Somit sind auch bei den Toppern diejenigen am qualitativ hochwertigsten, die ein sehr hohes Eigengewicht pro Kubikmeter aufweisen.
Und die beste Matratze - Topper - Kombination für dich zu finden, solltest du darauf achten, dass beide einen ähnlichen Härtegrad aufweisen, der zu deiner Körpergröße und deinem Körpergewicht passt. Auch die in beiden verwendeten Zonen sollten gut zueinander passen. Bei in Matratzen und Toppern verbauten Zonen ist auf die richtige Größe zu achten, die zur eigenen Körpergröße passen sollte.
Was ein Topper ist und worauf man bei der Wahl von Matratzentopper achten sollte, erfährst du hier:
Matratzentopper - Was ist ein Topper? Darauf ist zu achten!
Raumgewicht 30 bedeutet, dass 30 kg Material pro Kubikmeter der Matratze verwendet wurden. Matratzen mit diesem niedrigen Gewicht halten meist nicht sonderlich lang, sind dafür aber zu einem günstigen Preis erhältlich.
Raumgewicht 40 bedeutet, dass der im Matratzenkern einer Matratze verwendete Schaumstoff 40 kg pro Kubikmeter wiegt. Mit einem Raumgewicht von 40 liegt eine Matratze im Durchschnitt. Es ist mit einer Haltbarkeit von sechs bis acht Jahren zu rechnen.
Raumgewicht 50 bedeutet, dass das Gewicht des in der Matratze verwendeten Schaumstoffs 50 Kilogramm pro Kubikmeter beträgt. Solche Matratzen sind hochwertig, es ist mit einer Haltbarkeit von um die zehn Jahren zu rechnen.
Raumgewicht 60 bedeutet, dass die Matratze ein Gewicht von 60 kg pro Kubikmeter besitzt. Matratzen mit diesem und einem höheren Gewicht sind sehr hochwertig und halten häufig sogar länger als 10 Jahre.
Raumgewicht 75 bedeutet, dass das Material einer Matratze 75 kg pro Kubikmeter wiegt. Dieses sehr hohe Gewicht pro Kubikmeter sorgt dafür, dass solche Matratzen sehr lange haltbar sind und eine Kuhlenbildung extrem unwahrscheinlich ist.
RG 27 45 bedeutet, dass die so bezeichneten Matratzen ein Gewicht von 27 kg pro Kubikmeter haben und der verwendete Schaumstoff eine Härte von 45 besitzt. Die Härte wird mit einer Maschine getestet. Bei Schaumstoffen mit RG 27/45 wirken 4,0 kPa auf die Maschine ein.
RG 35 40 bedeutet, dass die so bezeichneten Matratzen ein Gewicht von 35 kg pro Kubikmeter haben und der verwendete Schaumstoff eine Härte von 40 besitzt. Die Härte wird mit einer Maschine getestet. Bei Schaumstoffen mit RG 35/40 wirken 4,0 kPa auf die Maschine ein.
RG 40 70 bedeutet, dass die so bezeichneten Matratzen ein Gewicht von 40 kg pro Kubikmeter haben und der verwendete Schaumstoff eine Härte von 70 besitzt. Die Härte wird mit einer Maschine getestet. Bei Schaumstoffen mit RG 40/70 wirken 7,0 kPa auf die Maschine ein.
RG 25 44 bedeutet, dass die so bezeichneten Matratzen ein Gewicht von 25 kg pro Kubikmeter haben und der verwendete Schaumstoff eine Härte von 44 besitzt. Die Härte wird mit einer Maschine getestet. Bei Schaumstoffen mit RG 25/44 wirken 4,4 kPa auf die Maschine ein.
RG 50 75 bedeutet, dass die so bezeichneten Matratzen ein Gewicht von 50 kg pro Kubikmeter haben und der verwendete Schaumstoff eine Härte von 75 besitzt. Die Härte wird mit einer Maschine getestet. Bei Schaumstoffen mit RG 50/75 wirken 7,5 kPa auf die Maschine ein.
RG 35 55 bedeutet, dass die so bezeichneten Matratzen ein Gewicht von 35 kg pro Kubikmeter haben und der verwendete Schaumstoff eine Härte von 55 besitzt. Die Härte wird mit einer Maschine getestet. Bei Schaumstoffen mit RG 35/55 wirken 5,5 kPa auf die Maschine ein.
Nur weißt du alles Wichtige zum Raumgewicht einer Matratze, sodass du beim nächsten Matratzenkauf besser abwägen kannst, was wichtig in deinem individuellen Fall ist!