In den meisten Betten ist ein im Bettgestell liegender Lattenrost die Grundlage für die weiteren Komponenten Matratze und Topper. Doch worauf ist zu achten, wenn man keinen Lattenrost besitzt oder verwenden möchte? In diesem Artikel findest du Tipps und Hinweise, die man beachten sollte, wenn man im Bett eine Matratze ohne Lattenrost verwendet.
Man kann eine Matratze ohne Lattenrost verwenden, wenn man dafür sorgt, dass sie täglich vollständig trocknen kann. Matratzen so zu verwenden, ist mit einem höheren Pflegeaufwand verbunden, weil man dafür sorgen muss, dass Feuchtigkeit vollständig entweichen kann, um Schimmel zu verhindern.
Dass sich die Lattenroste durchgesetzt haben, hat mehrere Gründe: Zum einen wird die Luftzirkulation in und um die Matratze herum dadurch verbessert, dass auch von unten Luft an die Matratze gelangt.
Zum anderen hat man mit einem verstellbaren Lattenrost noch mehr Möglichkeiten, das Bett an den eigenen Körper anzupassen und dadurch die Liegeposition und die Schlafqualität zu verbessern.
Eine Grundvoraussetzung dafür, die Matratze ohne einen Lattenrost verwenden zu können, ist auch, dass man weiterhin eine optimale Schlafposition einnehmen kann. Eine optimale Schlafposition erkennt man in Rückenlage daran, dass die Wirbelsäule ihre natürliche S-Form beibehalten kann. In Seitenlage müssen Schultern und Becken ausreichend einsinken, damit die Wirbelsäule von der Seite betrachtet wie eine gerade Linie aussieht.
Man kann Kaltschaummatratzen, Federkernmatratzen und Naturlatexmatratzen ohne Lattenrost verwenden, wenn man tagsüber dafür sorgt, dass Feuchtigkeit vollständig entweichen kann. In einem Boxspringbett gibt es keinen Lattenrost, dort ersetzt das Boxspring die Funktion des Lattenrostes.
Welche Matratze man ohne einen Lattenrost verwenden kann, hängt auch maßgeblich davon ab, wie gut die Luftdurchlässigkeit der Matratze ist. Wenn man eine Matratze beispielsweise einfach auf den Boden legt, kann von unten keine Luft an sie gelangen, weshalb die in der Matratze verbleibende Feuchtigkeit dann häufig für Schimmelbildung sorgt.
Dies lässt sich verhindern, indem man die Matratze tagsüber aufstellt, sodass auch von unten Luft an sie gelangen kann.
Man kann eine Schaumstoffmatratze ohne Lattenrost verwenden, muss aber mit einem höheren Pflegeaufwand rechnen, um Schimmel zu verhindern. Schaumstoffmatratzen mit guter Luftdurchlässigkeit wie manche Kaltschaummatratzen sind am ehesten dazu geeignet, ohne Lattenrost verwendet zu werden.
Je höher das Raumgewicht ist, desto vorsichtiger muss man sein, wenn man Matratzen ohne einen Lattenrost verwendet. Ein höheres Raumgewicht bedeutet gleichzeitig, dass die Dichte des Schaumstoffs hoch ist. Bei einem Schaumstoff mit hoher Dichte kann Feuchtigkeit schlechter entweichen.
Dennoch sind Schaumstoffmatratzen vor allem dann empfehlenswert, wenn Sie ein hohes Raumgewicht aufweisen. Denn mit einem hohen Raumgewicht geht eine hohe Lebensdauer der Matratze einher. Meist bilden sich, wenn überhaupt, erst nach vielen Jahren regelmäßiger Benutzung Liegekuhlen.
Eine Kaltschaummatratze kann ohne Lattenrost verwendet werden, wenn man tagsüber das Schlafzimmer lüftet und dafür sorgt, dass sie vollständig trocknen kann. Die Verwendung von Kaltschaummatratzen ohne Lattenrost ist nicht zu empfehlen, wenn man zulässt, dass die Feuchtigkeit in der Matratze bleibt.
Die Feuchtigkeit begünstigt nicht nur einen möglichen Schimmelbefall, sondern führt auch dazu, dass ich Milben und Bakterien schnell und unverhältnismäßig stark vermehren können.
Man kann eine Komfortschaummatratze von allen Schaumstoffmatratzen am ehesten ohne Lattenrost verwenden, da Komfortschaummatratzen im Vergleich meist sehr luftdurchlässig sind. Matratzen aus reinem Komfortschaum sind wegen ihren flächenelastischen Liegeeigenschaften dennoch nicht empfehlenswert.
Komfortschaum besteht wie Kaltschaum auch aus Polyurethan, allerdings wird der Kunststoff bei Komfortschaummatratzen heiß aufgeschäumt. Aus diesem Grund hat diese Matratzenart auch flächenelastische Liegeeigenschaften.
Im Gegensatz zu punktelastischen Matratzen gibt eine flächenelastische Matratze nicht punktgenau, sondern über eine Fläche nach, wenn sie mit Gewicht belastet wird. Dies kann zu im Schlaf auftretenden Rückenschmerzen führen.
Da diese Eigenschaft von Komfortschaum den Herstellern bewusst ist, werden heutzutage fast ausschließlich Matratzen verkauft, in denen nur Schichten aus Komfortschaum verarbeitet sind. Diese Matratzen sind meist punktelastisch und empfehlenswert.
Eine Viscoschaummatratze sollte nicht ohne Lattenrost verwendet werden, da diese Matratzenart von allen Schaumstoffmatratzen mit die höchste Dichte aufweist und Feuchtigkeit besonders schlecht entweichen kann.
Viscoschaummatratzen haben meist ein sehr hohes Raumgewicht und sorgen für eine sehr gute Druckentlastung, da sie nur eine geringe Rückstellkraft besitzen. Dadurch nimmt das Material, nachdem es mit Gewicht belastet wurde, nur langsam seine ursprüngliche Form wieder an.
Es ist nicht empfehlenswert, Gelschaummatratzen ohne Lattenrost zu verwenden, weil sie häufig sehr schwer sind, was die notwendige Pflege erschwert. Damit die Feuchtigkeit der Nacht entweichen kann, sollte eine Gelschaummatratze tagsüber aufgestellt werden, damit auch die Unterseite trocknen kann.
Ob die Luftzirkulation bei dieser Matratze gut ist, hängt davon ab, wie gut der eigentlich recht luftundurchlässige Gelschaum mit Luftkanälen durchsetzt ist. Sicherheitshalber sollte man deswegen jeden Tag dafür sorgen, dass auch die Unterseite trocken bleibt.
Man kann eine Federkernmatratze ohne Lattenrost verwenden, wenn dann noch die Einnahme einer ergonomischen Liegeposition möglich ist. Häufig ist bei Federkernmatratzen aber ein passender Unterbau notwendig, um für eine optimale Schlafposition zu sorgen.
Ein gutes Beispiel dafür sind die Boxspringbetten. In einem Boxspringbett liegt eine Federkernmatratze - dort als Boxspringmatratze bezeichnet - auf einem Unterbau, dem Boxspring, auf. Komplettiert wird das Ganze durch einen Matratzentopper, der die Abnutzung der Matratze verringert und die Hygiene im Bett erhöht.
Je mehr Federn in einem Federkernmatratze verbaut werden, desto besser ist die Federung übrigens, da sich die punktelastischen Eigenschaften mit zunehmender Anzahl Federn verbessern.
Man kann eine Taschenfederkernmatratze ohne Lattenrost verwenden, da sie aufgrund ihrer einzeln befestigten Federn häufig ohne Unterstützung in der Lage ist, eine gute Liegeposition herzustellen. Trotz ihrer guten Luftzirkulation ist ohne einen Lattenrost mehr Pflege notwendig.
Man kann eine Tonnentaschenfederkernmatratze von allen Federkernmatratzen am besten ohne Lattenrost verwenden, da die bauchigen Federn von Tonnentaschenfederkernmatratzen dafür sorgen, dass der Körper im Schlaf besonders gut gelagert wird.
Und gut schlafen zu können, müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein: Die Schlaftemperatur muss stimmen, Allergiker benötigen eine hervorragende Hygiene und die Liegeposition sollte möglichst ergonomisch sein. Tonnentaschenfederkernmatratzen gelten unter den Federkernmatratzen als besonders hochwertig.
Man kann eine Bonellfederkernmatratze ohne Lattenrost verwenden - allerdings ist das nicht empfehlenswert. Wegen ihren flächenelastischen Liegeeigenschaften treten bei Bonellfederkernmatratzen häufig Beschwerden beim Schlafen auf, egal ob man einen Lattenrost verwendet oder nicht.
Man kann eine Latexmatratze ohne Lattenrost verwenden. Um den erhöhten Pflegeaufwand zu vermeiden und die Liegeeigenschaften von Latexmatratzen noch weiter zu verbessern, ist es allerdings empfehlenswert, Lattenroste zu verwenden.
Latexmatratzen aus synthetischem Latex mit geringem Naturlatex Anteil sind nicht sehr luftdurchlässig. Deswegen ist hier der Aufwand im Vergleich zu anderen Matratzen höher, wenn man sie vollständig trocken halten möchte.
Man kann eine Naturlatexmatratze ohne Lattenrost verwenden. Da sie im Vergleich zu einer Matratze aus synthetischem Latex deutlich luftdurchlässiger ist, ist die Gefahr von Schimmel hier geringer. Dennoch sollte man Naturlatexmatratzen ebenfalls gut pflegen, wenn man keinen Lattenrost verwendet.
Darauf solltest Du achten, wenn du eine Matratze ohne Lattenrost verwendest:
Schimmel kann bei einer Matratze schnell auftreten, die ohne einen Lattenrost verwendet wird. Solltest du die Matratze direkt auf den Boden legen, kann es schneller zu kommen, dass sich Feuchtigkeit unbemerkt in ihr sammelt.
Um dies zu verhindern, sollte man die Matratze täglich aufstellen. Hilfreich ist es auch, die Matratze hin und wieder an warmen Tagen um die Sonne zu stellen. Nützlich zu wissen: Die UV-Strahlung des Sonnenlichts hilft nicht nur beim trocknen, sondern tötet auch einen Teil der Milben in der Matratze ab.
Wenn kein Lattenrost verwendet wird, kommt häufig zu wenig Luft von unten an die Matratze. Dadurch ändern sich beim Schlafen einige Dinge. Neben höherer Feuchtigkeit kann eine geringe Luftzirkulation auch für eine Erhöhung der Schlaftemperatur sorgen.
Wenn ein ruhiges, beschwerdefreies und ergonomisch gutes Schlafen weiterhin möglich ist, kann man eine Matratze auf diese Weise verwenden. Dann sollte allerdings tagsüber neben den bereits beschriebenen Maßnahmen auch das Schlafzimmer ausgiebig gelüftet werden, damit die Matratze in Kontakt mit ausreichend frischer Luft kommt.
Wenn sich die Schlaftemperatur durch die geringere Luftzirkulation verändert, kann dies zu einem unruhigen Schlaf führen. Da der Körper des Menschen dann trotz Positionswechsel häufig nicht in der Lage ist, ein geeignetes Schlafumfeld zu finden, beginnt man, übermäßig zu schwitzen.
Ein behagliches Schlafen ist dann häufig nicht mehr möglich. Zusätzlich verstärkt der Schweiß die Probleme übermäßige Feuchtigkeit in der Unterlage und suboptimale Schlafbedingungen.
Welche Matratzen geeignet sind, wenn einem nachts häufig zu warm ist und man deswegen stark schwitzt, erfährst du hier:
Welche Matratze bei nächtlichem Schwitzen? - Kühle Matratzen
Man bekommt keine Rückenschmerzen, wenn man auf einer Matratze ohne Lattenrost liegt, solange dann noch eine ergonomische Liegeposition eingenommen werden kann. Anders ist dies, wenn die Rückenschmerzen nicht von der Matratze, sondern von einer Krankheit ausgelöst werden.
Dann kann auch ein optimal auf den eigenen Körper abgestimmter Schlafplatz häufig nur zu einer Verbesserung der Symptome führen. Aufgrund der großen Auswahl, die es an unterschiedlichen Matratzen gibt, ist es manchmal schwierig, den Überblick zu behalten.
Bodenmatratzen sind beispielsweise dafür ausgelegt, direkt auf den Boden gelegt zu werden. Allerdings handelt es sich bei diesen Matratzen um Liegeunterlagen, die eher als Sitzunterlage taugen, als als Matratze. Besonders Kinder freuen sich über diese Matratzen allerdings, da sich mit ihnen wunderbare Höhlen bauen lassen!
Statt eines normalen Lattenrostes eignet sich alternativ auch ein Federholzrahmen, ein Tellerlattenrost oder ein Rollrost als Untergrund unter der Matratze. Welche Variante man auch wählt: Besonders geeignet ist ein Unterbau unter der Matratze, der eine ausreichende Belüftung von unten ermöglicht.
Einen Federholzrahmen unter die Matratze zu legen, ist eine gute Alternative zu den klassischen Lattenrosten. Federholzrahmen bestehen aus Latten, die in einem Rahmen aus Massivholz befestigt sind. Durch ihre Flexibilität und die ausreichende Luftzufuhr von unten ist ein gutes Schlafen auf einer Kombination aus Federholzrahmen und Matratze häufig möglich.
Ein Tellerlattenrost besteht aus einzelnen Kunststoff-Tellern, die sich flexibel in alle Richtungen bewegen lassen. Die Teller sind meist gefedert gelagert, wobei die Härte der Federung häufig verstellbar ist. Je mehr Tellern einen Tellerlattenrost besitzt, desto besser kann er sich dem Körper beim Schlafen anpassen. Durch seinen Aufbau unterstützt er auch die Punktelastizität einer Matratze.
Ein Rollrost besitzt im Gegensatz zu klassischen Lattenrosten keinen festen Rahmen. Dadurch lässt er sich einfach aufrollen, wenn er transportiert werden soll. Da Rollroste normalerweise nicht in ihrer Härte verstellbar sind, müssen Menschen, die sich für diese Variante entscheiden, unbedingt überprüfen, ob der Härtegrad des Rollrostes zum eigenen Körper passt.
Es ist tatsächlich richtig, dass ich auch aus Paletten ein geeigneter Untergrund für die Matratze herstellen lässt. Da die Härte von Paletten fest ist, lässt sich ein solcher Unterbau nur bedingt an die Matratze an den eigenen Körper anpasst. Wenn die Matratze allerdings in der Lage ist, ohne Unterstützung für eine gute Liegeposition zu sorgen, ist ein Unterbau aus Paletten keine schlechte Alternative, da er günstig ist und die Luftzirkulation unter der Matratze ermöglicht.
Einfach Bretter ins Bettgestell zu legen, ist nur empfehlenswert, wenn man relativ dünne Bretter wählt, zwischen denen ein ausreichender Abstand besteht. Bei breiten Brettern oder zu wenig Abstand besteht auch hier wieder die Gefahr, dass unter der Matratze nicht ausreichend Belüftung vorhanden ist.
Man kann Matratzen statt einen Lattenrost zu verwenden auch einfach auf den Boden legen. Dann sollte die regelmäßige Pflege allerdings beinhalten, dass man die Bettdecke zurück schlägt, die Matratze regelmäßig aufstellt und auch hin und wieder in die Sonne stellt. So sorgt man dafür, dass Nässe nie über einen längeren Zeitraum in der Matratze bleiben kann.
Mehr Informationen dazu, worauf man achten sollte, wenn man eine Matratze einfach auf den Boden legt, erfährst du hier:
Matratze auf den Boden legen - 7 Wichtige Tipps & Infos
Nun kennst du die Alternativen, die man als Unterlagen bei Matratzen verwenden kann. Mit der Informationen aus diesem Ratgeber weißt du jetzt auch, worauf bei unterschiedlichen Matratzen geachtet werden sollte, wenn man eine Matratze ohne Lattenrost verwendet!