In Zeiten steigenden Umweltbewusstseins werden auch nachhaltige Matratzen immer beliebter. Und das zu Recht, da nachhaltig zertifizierte Matratzen sowohl ein gesundes Schlafumfeld schaffen als auch in der Entsorgung häufig umweltfreundlicher sind. In diesem Artikel erfährst du, welche Matratzen nachhaltig und was die Unterschiede zwischen nachhaltigen und herkömmlichen Matratzen sind!
Nachhaltige Matratzen sind Matratzen, bei denen besonders auf menschenwürdige Produktionsbedingungen, den verantwortungsvollen Umgang mit nachwachsenden Ressourcen und eine besonders gute Recyclebarkeit geachtet wird.
Da der Begriff nachhaltige Matratze nicht geschützt ist, sollte man beim Kauf von nachhaltigen Matratzen darauf achten, dass sie aussagekräftige Siegel und Zertifikate wie beispielsweise das OEKO-TEX 100 Zertifikat aufweisen.
Viele herkömmliche Matratzen enthalten Kunststoffe und Kunstfasern. Der Kunststoff Polyurethan, der die Grundlage der meisten Schaumstoffmatratzen bildet, wird meist aus dem Rohstoff Erdöl hergestellt. Sowohl Kaltschaum als auch Komfortschaum, Gelschaum und Viscoschaum bestehen meist hauptsächlich aus Polyurethan.
Leider werden auch heute noch die meisten Matratzen bei der Entsorgung verbrannt, wobei große Mengen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 freigesetzt werden. Dies geschieht, obwohl Polyurethanschaum in vielen Fällen recycelt werden kann.
Naturlatexmatratzen, Naturfasermatratzen und Bio-Schaumstoffmatratzen werden im Vergleich zu anderen Matratzenarten häufig nachhaltig produziert.
Die verschiedenen besonders häufig nachhaltigen Matratzentypen im Überblick:
Es gibt verschiedene Naturmaterialien, aus denen Matratzen hergestellt werden. Besonders häufig werden Naturlatex, Kokosfasern und Rosshaar bei der Herstellung von Matratzen verwendet. Während Kokosmatratzen bereits im günstigen Preissegment zu finden sind, sind Naturlatexmatratzen und Matratzen, in denen Schichten aus Rosshaar verbaut werden, meist sehr hochwertig und recht teuer.
Naturlatexmatratzen werden aus dem Grundstoff Kautschuk hergestellt, der aus Gummibäumen gewonnen wird. Diese sind dafür bekannt, dass sie besonders viel CO2 speichern können. Wenn man sich für eine nachhaltige Naturlatexmatratze entscheiden möchte, sollte man auch die Arbeitsbedingungen der Arbeiter auf den Gummibaumplantagen im Blick behalten.
Da es hier in der Vergangenheit laut Studien leider auch immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen kommt, haben sich im Laufe der Zeit Vereine wie der Fair Rubber e.V. gegründet, die diesem Problem mit Fairtrade-Prämien entgegenwirken.
Besonders häufig sind Matratzen mit Schichten aus Kokos auf dem Markt zu finden. Das natürliche Material ist widerstandsfähig und sorgt für ein angenehm warmes Schlafklima. Sowohl bei Kokos als auch bei Naturlatex ist es ratsam, auf die FSC-Zertifizierung zu achten, die nur an Produzenten vergeben wird, die einen nachhaltigere Waldwirtschaft betreiben.
Bio Kaltschaummatratzen und Bio Schaumstoffmatratzen im Allgemeinen verfügen meist über einen Matratzenbezug, der aus Biobaumwolle besteht. Da der konventionelle Anbau von Baumwolle mehr chemische Pestizide als jede andere wichtige Nutzpflanze verbraucht, ist Biobaumwolle empfehlenswert, da diese Chemikalien hier nicht zum Einsatz kommen.
Eine nachhaltige Matratze erkennt man unter anderem an verschiedenen offiziellen und seriösen Zertifizierungen wie dem Bio Siegel, dem FSC Siegel, dem Öko-Siegel und der Ökotex-Zertifizierung.
Hier ein Überblick über Zertifizierungen auf die man beim Kauf einer nachhaltigen Matratze achten kann:
Das FSC Siegel wird nur an Produkte wie Matratzen vergeben, deren Holz oder andere Rohstoffe, die aus der Waldwirtschaft kommen, nachhaltiger angebaut wurden. FSC steht für Forest Stewardship Council und ist ein international anerkanntes Zertifizierungssystem.
Bei der OEKO-TEX Zertifizierung werden Matratzen auf ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit und ihre Herstellung auf sozial- und umweltverträgliche Produktionsbedingungen hin überprüft. Meist bekommen Matratzen, die eine OEKO-TEX Zertifizierung durchführen lassen, bei erfolgreicher Prüfung des Siegel Standard 100.
Mit dem Bio-Siegel werden Produkte und auch Matratzen gekennzeichnet, die nach den EU-Rechtsvorschriften im Rahmen eines ökologischen Landbaus produziert und kontrolliert wurden. Matratzen können das Bio-Siegel erhalten, wenn in ihnen ein gewisser Prozentsatz biologisch hergestellter Materialien zum Einsatz kommt.
Es gibt eine Reihe von Öko-Siegeln, die bei verschiedenen Produkten zum Einsatz kommt. Auch bei Matratzen tauchen diese immer wieder auf. In ihrer Aussage sind sie häufig leicht verschieden, häufig beziehen sie sich aber auch darauf, dass die Materialien der Matratze aus kontrolliertem und umweltschonendem Anbau kommen.
Eine echte Bio Matratze ist eine Matratze, die ausschließlich aus ökologisch angebauten Naturmaterialien besteht. Immer wieder werden aber auch Matratzen als Bio-Matratzen bezeichnet, bei denen nur ein Teil der Matratze, z.B der Matratzenbezug, aus biologisch angebauter Baumwolle besteht.
Eine recyclebare Matratze, die aus unter nachhaltigen Bedingungen angebauten Materialien hergestellt wird, ist umweltfreundlich. Häufig erkennt man umweltfreundliche Matratzen an seriösen Zertifizierungen wie der OEKO-TEX Zertifizierung.
Nachhaltige Matratzen eignen sich potentiell für jeden, da sie positive Eigenschaften wie die geringe Belastung durch Pestizide mit sich bringen, von denen jeder profitiert. Bei der Wahl einer Matratze für Kinder ist eine nachhaltige Matratze empfehlenswert, die schadstofffrei ist.
Um nachhaltige Matratzen gut zu pflegen, sollte man sie drei bis viermal im Jahr wenden, wenn der Aufbau der Matratze dies zulässt. Zusätzlich sollte man nachhaltige Matratzen regelmäßig lüften und den Matratzenbezug mindestens einmal im Jahr waschen.
Sinnvolle Pflegemaßnahmen für nachhaltige Matratzen im Überblick:
Nachhaltige Matratzen sollten wie die meisten anderen Matratzen auch drei bis viermal im Jahr gewendet werden. So kann die Abnutzung verlangsamt werden. Die Matratze nutzt sich darüber hinaus auch gleichmäßiger ab, wenn man sie regelmäßig wendet.
Auch bei nachhaltigen Matratzen ist es sehr wichtig, dass ich stets vollkommen trocken sind und die Feuchtigkeit der Nacht möglichst schnell entweichen kann. Dafür sollte man tagsüber die Bettdecke zurückschlagen und das Schlafzimmer ausgiebig lüften. Zudem ist es hilfreich, einen Lattenrost zu verwenden, der die Belüftung der nachhaltigen Matratze von unten ermöglicht.
Wenn man eine nachhaltige Matratze kauft, sollte man darauf achten, dass sie einen Matratzenbezug besitzt, der abgenommen und bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden kann. So kann eine gute Hygiene im Bett aufrechterhalten werden.
Matratzenbezüge von nachhaltigen Matratzen sollten mindestens einmal im Jahr gewaschen werden, um die Anzahl der Milben und Bakterien zu reduzieren und Rückstände von Schweiß zu entfernen. Allergiker können ihren Bezug häufiger waschen, zwei bis viermal im Jahr ist hier empfehlenswert, je nach Herstellerangabe.
Wie lange nachhaltige Matratzen halten, ist von ihrem Material und der Pflege abhängig. Während nachhaltige Kaltschaummatratzen häufig nur 8 Jahre halten, können nachhaltige Naturlatexmatratzen bei guter Pflege 15 bis 20 Jahre verwendet werden.
Das war unser Ratgeber zum Thema: Nachhaltige Matratze. Nun weißt du, welche Matratzen nachhaltig sind und worauf man bei Matratzen achten sollte, wenn man Wert auf Nachhaltigkeit legt!